RONNIE ATKINS - ONE SHOT


Label:FRONTIERS
Jahr:2021
Running Time:44:49
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auf dieses Album, dem Debütsolowerk des Pretty Maids Fronters Ronnie Atkins, haben viele Musikfreunde und Fans gewartet. Und sie werden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Obschon musikalisch etwas softer ausgerichtet als die Stammband, herrscht bei dem Barden mit den rauen Vocals Hochstimmung. Ich würde sogar so weit gehen, das mir dieser Rundling deutlich besser gefällt als der letzte Release „Undress Your Madness“, den der Däne, mit seinen restlichen Mannen, im Jahr 2019 veröffentlicht hat. Schuster bleib bei deinen Leisten, hat sich wohl auch Ronnie selber gedacht und hat nicht gleich ein völlig anderes Genre angestrebt. Ergo, wer das bisherige Schaffen des Landesnachbarn und seiner Band, bislang genossen hat, wird hier amtlich bedient.

Gleich der Opener „Real“ ist fast einer der besten Songs. Wobei ich gestehen muss, das ich einen mickrigen Beitrag überhaupt nicht entdecken konnte. Mit dem Kracher „Scorpio“ lässt der Fronter durchblicken, dass nicht nur leise oder moderat gerockt wird. Das wird für den Titeltrack „One Shot“, allerdings nur für das Piano-Intro aufbewahrt. Eine fette Portion Bombast serviert man anschließend im Chorus. Glam/Poser-Flair kann man auf „Subjugated“ entdecken. In der Strophe ertönt Ronnie erstaunlicherweise dezent nach dem verstorbenen Gotthard-Gesangs-Gott Steve Lee. Dafür das Ronnie 2019 mit Lungenkrebs kämpfen musste, ist er stimmlich nie am Limit. Herrlich was er uns feilbietet. Arena Rock, AOR, Melodic Rock-Hymnen...ihr nennt es, es ist da. Mitsamt Ohrwurmcharakter und treffsicheren Kompositionen. Die Lyrics sind allerdings nicht die handelsüblichen Party-Themen. Schließlich schlug der Ernst des Lebens ein.

Die Mitarbeiterliste ist beachtlich. Zum einen der Hauptakteur Chris Laney (Keyboarder bei Pretty Maids), der auf „One Shot“ Gitarre spielt und das Opus druckvoll produziert hat. Linnéa Vikström Egg (Paralydium) steuert Backing Vocals bei und des Weiteren treffen wir auf Oliver Hartmann (Hartmann, Avantasia), Shouter Björn Strid (Soilwork, Nigh Flight Orchestra), Pontus Egberg (King Diamond), Kee Marcello (ex-Europe) Morten Sandager (ex-Pretty Maids), Allan Sorensen an den Drums (Pretty Maids), sowie Pontus Norgren (Hammerfall). Noch Anspieltipps? Wohlan: „Miles Away“ mit seinem 80er-Jahre Charme und „Before The Rise Of An Empire“, mit dem äußerst gelungenen Gitarren-Solo. Never change a winning Team...vielleicht hat deshalb Jacob Hansen (Pretty Maids, Volbeat) Hand an den Mix gelegt. Meine Favoriten kommen erst spät zum Zuge: „Picture Yourself“ mit dem angenehmen Mid-Tempo-Beat und der Überflieger „One By One“, mit dem latenten Abba-Feeling. Alles richtig gemacht!

 

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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