HEAVEN SHALL BURN - OF TRUTH AND SACRIFICE


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2020
Running Time:60:37
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Himmel brennt wieder! Die Verantwortlichen dafür sind keine geringeren als die fünf Mann der Melodic-Death-Schmiede Heaven Shall Burn aus Saalfeld/Saale (Thüringen), die mit ihrem aktuellen Brandbeschleuniger "Of Truth And Sacrifice", sage und schreibe neunzehn Songs mit einer gesamt Spielzeit von einer Stunde und siebenunddreißig Minuten auf uns los lassen. Das Doppelalbum, erschienen über Century Media, stieg auf Platz eins in die deutschen Albumcharts ein. Dieses lupenrein und aufwendig produzierte Werk, zeichnet sich wie man schnell merkt nicht nur durch nachvollziehbar aufgebaute Songstrukturen aus, sondern auch durch eine Vielfalt an Extras wie Orchesterpassagen für die, die Band sogar nach Minsk fuhr um diese aufzunehmen. Ob Hymnische Vocal-Parts zum mitschreien, wie in "Protector" oder auch Songs zum Mosh-pitten, um damit seiner Aggression freien Lauf zu lassen, es wird jeder bedient. Das Doppelalbum ist wie ein Roman mit vielen Kapiteln und hat seine Höhen und Tiefen.

Natürlich muss man nicht mit allen Ergebnissen deren künstlerischen Freiheit einverstanden sein. Gutes Beispiel wäre hier der stark Industrial / Elektro geprägte track "La Résistance", mit seinen elektronischen Beats. Dennoch wird man trotz der mutigen Experimentierfreude bei der Masse des Albums stets fündig. Auf "Übermacht" wird schon zum ersten Riff sofort die Matte geschüttelt. Der deutschsprachige Song walzt mit seinen langsamen, extrem schweren Parts alles in Grund und Boden. Harmonisch abgerundet wird das ganze mit kurzen Single-Note-Melodien. Unmittelbar im darauffolgenden Track "My Heart And The Ocean", findet sich einer der intensivsten Songs, wenn es darum geht Verträumtheit mit harter Gangart zu kombinieren, ähnlich wie man es auch von Bands wie Amon Amarth kennt.

Thematisch werden unter anderem aktuelle Brandherde, wie die gesellschaftliche Spaltung, die Klimakrise oder das stärker werden rechter Ideologien aufgegriffen. Die Jungs von Heaven Shall Burn haben sich beste Mühe gegeben all ihre Kompetenzen und Erfahrungen aus den vergangenen Alben zu bündeln und bei all der Aufwendigkeit des Werkes wird bewusst, dass die Band während ihrer zweijährigen Pause alles andere als untätig waren.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Tobias Rühl


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