ULTHAR - PROVIDENCE


Label:20 BUCK SPIN
Jahr:2020
Running Time:36:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer die Kurzgeschichte „Die Katzen von Ulthar“ kennt, der weiß, dass diese amerikanische Black-/Death Metal-Band von H. P. Lovecraft inspiriert ist. Dementsprechend düster ist auch ihre Musik. 2014 haben sie sich gegründet und bislang ein Demo und zwei Alben veröffentlicht. Die drei hier beteiligten Musiker spielen alle noch in zig anderen Bands, die mir aber alle kein Begriff sind; nicht einmal vom Namen her. Aber auf den ersten Blick scheint es, dass sie bereits viel Erfahrung gesammelt haben. Dies schlägt sich auch in den acht Songs nieder, die hier vertreten sind. Bis auf den zweiminütigen Opener „Churn“ sind alle Tracks zwischen vier und fünf Minuten lang. Ich dachte zunächst an ein Intro wegen der kurzen Spielzeit, aber ich werde schnell aus der Trance geweckt. Hier dröhnt schnelles, diabolisches Geballer aus den Boxen, welches etwas an Morbid Angel erinnert. Dafür kommt beim zweiten Track, „Undying Spear“, mit Akustikgitarren und Windgeräuschen eine düstere Atmosphäre auf, bevor der Knüppel wieder ausgepackt wird.

Ihr angeschwärzter Death Metal ist wahrhaft finster. Schnell und chaotisch, aber dennoch technisch sehr versiert, zeigen uns Ulthar, dass simpel klingender, eingängiger Death Metal durchaus gut gemacht sein kann. Es gibt wilde Raserei und völlig kranken, besessenen Gesang. Im weiteren Verlauf kommen mir Bands wie Blood Incantation, Behemoth oder auch Sulphur Aeon als passende Vergleiche in den Sinn, ohne dass man Ulthar dabei jedoch ein Plagiat vorwerfen könnte. Sie haben ihren ureigenen Sound, und das, obwohl hier alles sehr vertraut klingt. Die Produktion ist gut, aber alles andere als glattpoliert, was die rabenschwarze Atmosphäre der Musik gekonnt untermalt. Ein kleiner Geheimtipp, wenn man auf eine perfekte Mischung aus Black- und Death Metal steht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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