Nach der nicht ganz so tollen Singleauskopplung des Gary Moore Covers vor Albumveröffentlichung war man nun sehr gespannt, ob Mono Inc. das Ruder beim Album noch mal in die richtige Richtung herumreißen können. Nachdem auf der Single alle Songs eindeutig auf Radiotauglichkeit getrimmt und poppig klangen und die melancholische, rockige Gothicausrichtung von Mono Inc. der Anfangstage nicht mehr vorhanden war, beginnt das Album mit „My Worst Enemy“ erstmal kraftvoll, aber auch wieder sehr poppig. Danach folgen die schon von der Singleauskopplung bekannten „No More Fear“ und das unsäglich schlechte Cover „After The War“. Mit „Wave No Flag“ kommt dann der erste balladeske Song des Albums. Hier findet sich dann erstmals die gewohnte alte Atmosphäre der Anfangstage, melancholisch, melodisch mit rockigem Endpart. Sehr schöner Song, der auch sofort im Ohr hängen bleibt. Nervig allerdings ist der weibliche Gesang, der an Ofra Hazas Geträller bei Sisters Of Mercys Neuaufnahme von Temple Of Love erinnert. Dieser erscheint dann auch prompt wieder bei „Arabia“, welches orientalisch angehaucht ist, aber durch die Gitarrenarbeit zu einem guten Rocksong wird, der sich doch von dem sonst sehr poppigen Songmaterial abhebt. „In The End“ ist dann wieder einer ruhiger Song, der aber eher belanglos dahinplätschert. Auch „From The Ashes“ kann nicht 100 %ig überzeugen. Mit „Grown“ folgt nun eine Neuaufnahme des 2004 erschienen Songs, damals noch vom ursprünglichen Sänger Miky Mono gesungen. Leider zerstört die neue elektronische Ausrichtung die damalige Atmosphäre komplett, standen damals noch die Gitarren im Vordergrund, so dass ich persönlich lieber die alte Aufnahme höre. „My Songs Wear Black“ ist der emotionalste Song des Albums, wo sich auch textlich fast jeder Hörer sicherlich wieder finden wird. „Forever“ rockt dann wieder ein bisschen, bevor mit dem Instrumentalstück „The Long Way Home“ das Album beendet wird. Das Album führt fort, was auf der Single schon stark erkennbar war. Mono Inc. lösen sich von der Musik ihrer Anfangstage und beschreiten mit poppigen Mitsingsongs einen neuen Weg. Dadurch unterscheiden sie sich aber kaum noch von der breiten Masse an Veröffentlichungen und werden austauschbar. Einzig die Klangfarbe von Martin Englers Gesang lässt die Songs noch als Mono Inc. Songs erkennen, die Musik als solche könnte auch von anderen Bands sein. Alten Fans, die auf die atmosphärischen Gothic Rock Klänge gefeiert haben, wird dieser Weg sicherlich nicht gefallen, aber für die breite Masse, von denen sich wohl die wenigsten mit der Musik als solche auseinandersetzen ist es tolle Partymucke zum mitsingen.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer

zurück zur Übersicht