TONY HERNANDO - TH III LIVE


Label:LION
Jahr:2006
Running Time:129:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Tony Hernando war mir bis jetzt kein Begriff. Zumindest konnte ich in Erfahrung bringen, dass er einer der anerkanntesten Gitarren-Flitzefinger in Spanien ist, schon zwei Releases auf sein Konto gehen und dass er auf dem Guitar Institute of Technology studiert hat. Das hört man auch deutlich heraus. Wer kein Ohr für die Fingerfertigkeiten solch illustrer Heroes wie Steve Vai, Richie Kotzen, Michael Lee Firkins oder Jason Becker hat, der sollte tunlichst die Finger von dem vorliegendem instrumentalem Doppelpack, DVD und CD, lassen. Der gute Mann spielt sich nämlich schwindelig. Zumindest auf der DVD, die um einiges kürzer als die CD ausgefallen ist. Auf der DVD befindet sich ein sieben Beiträge langes Live-Set, mit Songs die nur für Hard-Core-Gitarren-Freaks sind, da sie weit über die Grenze gehen von dem, was ein normaler Metal-Fan mag. Hinterher war der Gitarrenhals wohl zwei Millimeter dünner. Live-Unterstützung findet Tony in dem ganz unglaublichen Drummer Mike Terrana (Axel Rudi Pell, und fünftausend anderen Formationen), der mindestens genauso oft wie der Chef selbst im Bild ist, Chema Herreo an der Rhythmus Gitarre, Toni Ferrer am Bass und Boris Dimitrov an den Keyboards. Aufgenommen wurde in Bilbao, Spanien 2005. Als Bonus-Material findet ihr den Video-Clip „Men & Machines“ vor, der eigentlich ins Live-Set gehört und mit einer Foto-Gallerie aufpoliert wurde. Hierauf folgt das Mike Terrana Drum Solo (sehr gut, aber auch aus dem Gig, und eine Doku-Reihe, die sich auf verschiedene Backstage- und Meet and Greet-Szenen bezieht, die allesamt sehr uninteressant wirken. Die dazugehörende CD ist etwas wirr durch den Garten gestylt worden. Es gibt vier Live-Tracks vom GuitarFest 2005, zwei neue Tracks, die sich von den anderen in nichts unterscheiden, sowie diverse Remixe und Ähnliches. Hier wird das Tempo schon mal zurückgeschraubt, ist aber dennoch nichts für den Ottonormalverbraucher. Der Mann kann wirklich spielen, aber ob in unseren Breitengeraden Bedarf für einen weiteren Supergitarristen ist, wage ich zu bezweifeln, denn Innovation ist in diesem Genre seit langem Mangelware.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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