JEWEL - LIVE AT HUMPHREY´S AT THE BAY


Label:EAGLE VISION
Jahr:2011
Running Time:84:00
Kategorie: Non Metal
 

Dieser Classic-Silberling kommt in der herkömmlichen Label-Aufmachung, relativ unspektakulär in die Shops. Jewel ist eine lockere Entertainerin die immer einen Witz oder ein Schmankerl auf Lager hat. Mit ihren Anekdoten bringt sie eine Wohnzimmer-Atmosphäre in den Saal. Dazu trägt auch ihr ganzes Nicht-Star-Gehabe. Schon beim zweiten Track „Near You Always“ holt sie einen total überdrehten, weiblichen Fan auf die Bühne, die das Lied mitsingen darf. Sie haucht und schmachtet ihre Songs und hat eine Lächeln drauf, dass jeden Mann glauben lässt, er singe nur für sie. Sie singt den Weltschmerz ins Publikum mit einer Voice von kraftvoller Ekstase und Herz. Gefühle pur. Aber niemand ist perfekt und deshalb landen auch bei dieser hübschen Lady auf „Kiss The Flame“ und „Rosy And Mick“, leichte Patzer im Gesang. Dennoch lieget ihre Vokalakrobatik immer zwischen glasklar und melancholisch rau. Ihre Stimme erinnert mich ein wenig an Lisa Loeb, nur ein bisschen softer. Das Singer/Songwriter-Niveau auf dem Song „The New Wild West“ ist auf der Höhe des Kanadiers Neil Young. Erst mit dem zehnten Beitrag, „You Were Ment For Me“, setzt die Band ein. Ich hatte mich schon gewundert warum überhaupt noch Instrumente auf der Bühne stehen. Bis jetzt war es ein reiner Akustik-Set. Mit der Band wird der allgemeine Tenor recht Country-lastig. Ein Hauch von Amanda Marshall setzt ein (Kanadierin!!!). Auf den Song „Hands“, wechselt Jewel zur E-Gitarre. „Everybod Needs Someone Sometime“ ist fast schon ein Pop-Lied mit Southern-Touch. „Who Will Save Your Soul“ ist zum Schluss der klassische Filler, präsentiert mit viel Hysterie und merkwürdigen Tanzeinlagen. Da erweckt wohl die Janis Joplin in ihr. Das Bonus-Material beginnt mit „Standing Still“, einem On the Road-Video. Das ist massig Backstage-Footage. Dann treten drei weitere Live-Tracks zur Bewertung an: „Love Me“, „Just Leave Me Alone“ (auf der Slide-Guitar) und zuletzt „Do You Want To Play?“. Auf diesem anderen Gig gibt sie sich eher sex-kindlich-naiv.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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