Den Preis für die produktivste Band werden die Schweizer Eidgenossen definitiv, mit drei Alben in elf Jahren nicht bekommen. Liegt doch der letzte Streich namens „Torque“ bereits acht Jahre zurück. Nun hat ihre Frontelfe Nina Vetterli-Treml natürlich auch noch genug andere Dinge, als Journalistin und überzeugte Fahrerin eines 911er zu tun. Wer jetzt allerdings aufgrund ihrer äußeren Erscheinung meint, es mit einem Grid-Girl zu tun zu haben, sollte sich schon einmal warm anziehen. Blendwerk ist nicht ihre Sache „Wenn dir jemand mit Halbwissen daherkommt, ist es cool, wenn man sich auskennt”, ist ihre Devise. Doch was gibt es auf der dritten Scheibe der Alternative Rocker zu hören? Intensive und melodische Stampfer von beeindruckend düsterer Stimmung. Dazu ist die Nachtigall in Hochform, bringt zarte fast zerbrechliche Töne ohne das man merkt, wie sich ihre Stimme netzartig um einen herum schlingt. Doomige Parts sind genauso an der Tagesordnung, wie wahnwitziges Schlagzeugspiel und flirrendes Saitenspiel. Ein fesselndes Gebräu, das mit äußerst variabler Geschwindigkeit jedes der elf Stücke zu einem Highlight werden lässt. Okay ich bin ehrlich, eine Nummer muss ich etwas abwerten. Obwohl mir „Métamorphose“ rein musikalisch schon zusagt, die donnernden Double Bass Attacken mit Death Anleihen sind beeindruckend. Aber warum zur Hölle singt man hier französisch? Dann doch lieber in Schwyzerdütsch liebe Leute! Ansonsten kann man hier unbesorgt zugreifen und wem die ersten beiden Alben gefallen haben, der wird seine helle Freude an diesem Werk haben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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