LANA LANE - STORYBOOK: TALES FROM EUROPE AND JAPAN
Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2004 |
Running Time: | 180:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
So interessant wie alle bisherigen Alben von Lana Lane bisher auf mich wirkten (fast ständig die Höchstnote), so uninspirierend arbeitet man sich durch ihre aktuelle DVD. Anhand meiner Notizen fiel mir der Gebrauch des Wortes „Wechsel“ am meisten auf. Guckt man die DVD in einem durch, tauschen die Musiker zuerst zu jedem Song Kommentare aus, die durch ständige Lobhudeleien in Richtung Brötchengeberin aufgemotzt werden. Erst dann kann man den Track live bewundern. Im Menü kann man allerdings nur die Interviewsequenzen, oder nur die Live-Gigs anwählen. Ein weiterer Wechsel sind die Venues, da man keinen kompletten Gig ausgewählt hat, sondern ständig zwischen europäischen Auftritten und japanischen Konzerten hin und her springt. Das hat zur Folge, dass man öfter verschiedene Line-Ups vor die Flinte kriegt. Die Live-Aufnahmen wechseln zwischen Farb- und Schwarz/Weiß-Material. Die Kameraaufnahmen sind von der Bildqualität recht bescheiden, was wahrscheinlich daran liegt, dass das komplette Material mit billigen Camcodern von Freunden gedreht wurde. Der Mann, der für den Schnitt zuständig war, hat sich zudem richtig ausgetobt und jeden Schnickschnack an Spielereien ausprobiert. Diese Effekte vermindern ein weiteres Mal das Sehvergnügen, zumal in dieser Situation kaum festzustellen ist, ob Miss Lane die Aufnahmen im Studio bearbeitet hat oder nicht. Ich sage mal "ja". Und da wir Proggies auf der Bühne haben existiert die einzige Action im Rahmen der Bildwechsel. Selbst Gastsänger Kelly Keeling (Baton Rouge) ist kaum auszumachen, da er fast nur im hinteren Bereich der Bühne wirkt. Was echt tierisch nervt ist das verfluchte Gewedel, dass Lana ständig mit ihrem um den Finger gewickelten Tuch ausübt. Manchmal ist es wirklich besser Musiker und Sänger nur zu hören. Das erhält eine gewisse Illusion aufrecht. Das Bonus-Material begrenzt sich auf das übliche sinnlose Backstage- und Privatbereich-Gebrabbel, das teilweise echt peinlich wirkt oder eine äußerst kompetente Sängerin zeigt, die ihre Selbstbestätigung hat filmen lassen. Ganz unter dem Motto: Hallo, ich stehe im Mittelpunkt, und kann ach so witzig sein. Nicht wirklich. Abgesehen davon ist die Chose perfekt ausgewählt, und reichhaltig mit zwanzig Tracks bestückt, die den kompletten und komplexen Schaffensrahmen der Vokalistin abdecken. Dass ihre Songs der Wahnsinn sind bedarf wohl keiner Bestätigung mehr, allerdings ist man mit den Alben der Grande Dame des Prog-Rock klar besser bedient.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak