BLIZZARD OF SOULS – ZWISCHEN DEN FRONTEN - Film von Dzintars Dreibergs


Label:PANDASTORM
Jahr:2020
Running Time:108:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kriegsfilme über den ersten Weltkrieg sind seit circa zwei Jahren, so richtig angesagt. Klar, das Ende der Kämpfe, jährte sich 2019 zum hundertsten Male. Und wie es schon zum Thema des zweiten Weltkrieges der Fall war, will auch hier jedes Land oder Bevölkerungsgruppe, mal seine Sicht der Dinge erklären. Das kann mal voller Pathos, patriotisch und selten an der Wahrheit kratzen, oder genau das Gegenteil. UM das zu erkennen, muss man im Stoff selbstredend, ziemlich belesen sein. Nun, Russland und Deutschland liegen gleich im ersten Jahr 1914 im Clinch. 1915 treffen die Deutschen in Lettland ein. Der sechzehnjährige Arturs Vanags (basierend ist die Geschichte auf den Fronterfahrungen des lettischen Schriftstellers Aleksandrs Grins), erfährt wie sein Heim überfallen wird und seine Mutter durch die Soldaten den tot findet. Er schließt sich mit den männlichen Mitgliedern seiner Familie den Russen an. Sein Dad boxt ihn aufgrund seines niedrigen Alters durch. Als hochdekorierter Offizier ist er zwar selber zu alt aber kann aufgrund seines Einsatzes die Rekrutierungsoffiziere überzeugen. Damit ist der interessanteste Teil vorbei. Der Rest des Plots zieht sich wie kalter Kaffee und schafft trotz aller Versuche, keine Beziehung zwischen Zuschauer und den Haupt-Protagonisten zu schließen.

Während der handelsüblichen Schlachtszenen werden die „unechten“ Eigenschaften des Streifens , wie nicht ganz korrekte Uniformen, falsche Waffen und etliche Kleinigkeiten mehr, zur Chefsache, haha. Ich denke Mal das Fan solcher Filme, einen direkten Vergleich zu dem Epos „2017“ zieht. Das tue ich auch. Dieser Film hatte bestimmt nicht das Budget des Blockbusters, zieht aber den längeren Streichholz. Obschon man hier durch die Kriegsjahre katapultiert, wichtige Etappen übergeht und fast nahtlos, thematisch in der 1917er Oktoberrevolution landet. Hier wird der Freund zum Feind, politische Gegner zu Mördern, es kommt zu Bürgerkrieg. Verwirrende Zeiten, nicht nur für Arturs. Das Ende des Krieges wird im Film nur beiläufig angekratzt und eskaliert in der Übernahme der lettischen Interessen von den Russen. Es kommt zum lettischen Unabhängigkeitskrieg...aber den Rest müsst ihr euch selber erarbeiten, denn das würde den Rahmen des Reviews sprengen. Auf jeden Fall kommt der übliche Konflikt zwischen den befehlenden Seiten die gnadenlos Soldaten in den Tod schicken, einigermaßen wertvoll rüber.

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht