Ein tagsüber aufgenommenes Open-Air-Live-Konzert ist nicht gerade die beste Variante für eine DVD, gehen doch in diesem Falle die meisten Lichteffekte verloren. Aber dies ist nur eine der vielen Fehlentscheidungen, die zu dem nicht gerade würdigen Beitrag zum Saga-Katalog führen. Sänger Michael Sadler eröffnet das Programm der Aufzeichnung hinter der Keyboardburg von Tastengenie Jim Gilmour, anstatt an vorderster Front, wo er bis zum dritten Song verharrt. Dies resultiert daraus, dass das Konzert nicht chronologisch geschnitten wurde. Ebenso dumm und geschmacklos ist die Idee nach jedem vorgetragenen Stück aus- und wieder einzublenden. Da fällt das einfallslose Cover nicht mehr so ins negative Gewicht. Saga nutzen ihren Auftritt zum 25jährigen Bandjubiläum für diesen Rundling. Sie waren zwar noch nie die wildesten Akteure auf der Bühne, aber diesmal geschieht noch weniger auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Bandchef Michael schien stimmlich auch nicht auf der Höhe zu sein. Eigentlich ist es im Falle von Saga, wie wir es früher immer als Witz erzählten: „wie eine Studio-CD mit Applaus“. Doch es gibt auch gute Dinge, die es zu berichten gibt. So stehen die Sound-und Bildqualitäten ohne Frage wie eine Eins. Selbst die Songauswahl ist tadellos, wenn man von dem kleinen Makel absieht, dass alle Lieder meines Lieblingsalbums „Wildest Dreams“ ignoriert wurden. Mit „You`re Not Alone“, „Wind Him Up“, „Don`t Be Late”, “See Them Smile” und “”Time`s Up” wird der klassische Fan bedient, und mit “Time Bomb”, “The Runaway” und “Compromise” die neueren Jahrgänge. Als handelsübliche Features gibt es eine Discographie, eine Foto-Galerie und ein Making Of... zu sehen. Unter dem Topic „Gear“ zeigen die Kanadier alle benutzten Geräte auf, und es gibt Erklärungen zu den Keyboards von Jim Gilmour. Abgesehen von der regulären DVD-Ausgabe gibt es eine Limited Edition mit der „Marathon World Tour 2003-The Official Bootleg“-DVD, die laut Aussage einiger Fans in meinem Umkreis weitaus interessanter ist als die eigentliche „All Areas“Live-Aufnahme aus Bonn. Also Jungs, gelobt Besserung für weitere Projekte, denn euer Vorgänger „Silhouette“ war auch nicht das gelbe vom Ei.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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