Alle Jahre wieder, veröffentlichen die Düsseldorfer ein Cover-Album in englischer Sprache und nennen es „Learning English Lesson“. Bislang bezog man sich thematisch auf Songs einiger Vorbilder aus dem Genre Punk. Heuer setzt man im guten alten Rock ´n´ Roll der 50er-Jahre an. Und da der melodische Punk und der Rock ´n´ Roll, musikalisch mehr als kompatibel sind und die „The Dead Pants“, so ziemlich an die Originalausgaben halten, gibt es diesbezüglich eigentlich so gar keine Ausfälle. Na aber vielleicht liegt für andere Käufer genau da der berühmte Hase im Pfeffer, denn eine variantenreichere Ausgabe der verschiedenen Klassiker, könnte wünschenswert sein. Aber auch die Mersey-Beat Musik der 60er-Jahre hält hier Einzug, wie der Albumtitel bereits ankündigt. Manchmal verschwimmen die beiden alten Stilrichtungen in den Songs. Erstaunlicherweise ertönen Campino und Company, ähnlich wie The Beatles in ihren rauen Anfangstagen im Star-Club zu Hamburg (1962). Nicht selten erkenne ich die Vibes von John Lennon und Paul McCartney. Dafür mal ein ganz fettes Lob. Die Jungs wissen wie es geht und haben sich mit der Materie absolut genial auseinandergesetzt. Das Material klingt authentisch und dürfte für Musikliebhaber der damaligen Generation durchaus interessant sein. Ich jedenfalls, trotz späteren Jahrgangs, fühlte mich nicht selten zeitversetzt. „Bad To Me“ (Billy J. Kramer And The Dakotas) und „Walking The Dog“ (Rufus Thomas) sind solche hervorragende Beispiele. Zusätzlich stehen die Nummern zumindest nicht für die handelsüblichen Cover-Tracks zwischen Little Richard, Tom Cochran und The Beatles. Da hat man sich schmackhafte und interessante Titel ausgesucht.

Es geht aber auch recht kernig zur Sache. Die Nummer „Slow Down“, aus dem Hause Larry Williams (1964), gilt als erste Punk-Single der Welt und wird von den Toten Hosen mit einer weitere Schüppe Dreck geehrt. Die Vorab-Single „Respectable“ (im Original von The Isley Brothers), werden einige bereits kennen, da sie passend zu Campinos Buch-Veröffentlichung „Hope Street“, erschienen ist. Hier muss man selbstredend einen kleinen Spagat schaffen: wie gesagt mitnichten sind alle Songs aus dem Mersey-Beat, noch stammen alle Original-Interpreten aus Liverpool. Liverpool war die Geburtsstätte des Sounds...eine Stadt die später durch The Beatles in aller Munde war und von The Toten Hosen, mit diesen Liedern amtlich gewürdigt wird. Zudem hat man das Cover-Artwork sinnvoll angepasst. Mission: precious!!!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

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