ALITOR - II


Label:DOC GATOR (LP) / RAGNARÖK (CD)
Jahr:2020
Running Time:41:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Alitor kommen aus Serbien. Es gibt sie seit 2011, und sie spielen immer noch in Originalbesetzung. Bassist und Sänger Marko Todorovi hat live mal bei Space Eater ausgeholfen. Die kenne ich sogar. Das Debüt von Alitor hat schon sechs Jahre auf dem Buckel. Ex-Schreiberkollege Joxe Schäfer befand es mit 7,5 Punkten für ziemlich gut. Unsere Geschmäcker überkreuzen sich häufig. Und Serbien ist nicht gerade als Metal-Hochburg bekannt. Somit durfte ich gespannt sein. Und was da aus den Boxen dröhnt, ist ganz schön geil! Alitor spielen technischen Thrash Metal amerikanischer Prägung. Ihre Vorliebe für Metallica, Megadeth, Testament, Forbidden oder Sacred Reich ist jederzeit spürbar. Allerdings gehen sie auch einen Schritt weiter. Manchmal gehen sie sehr verfrickelt zu Werke. Beim Opener „The Tempest Within“ sowie beim letzten Song „Some Sort Of Truce“ gibt es zwischendurch sogar überraschend Blastbeats. Von der Machart fühle ich mich ein bisschen an Toxik, Anacrusis, Vektor und Blind Illusion erinnert. Trotz aller technischen Finessen bleiben Alitor aber immer straight und nachvollziehbar. Vor allem aber treten sie Arsch! Verschnaufpausen gibt es nur wenige. Lediglich „Homo Ignoramus“ und das Instrumental „Euphoria“ beginnen zunächst ruhig mit akustischen Gitarren, steigern sich dann aber wieder im weiteren Verlauf. Der Gesang ist rau, aber immer melodisch. Das Zusammenspiel ist präzise und die fette, saubere Produktion ballert alles weg. Von billigem Retrotrip, aber auch nerviger Trendreiterei ist hier nichts zu spüren. Alitor klingen frisch und unverbraucht und geben jederzeit eine gute Figur ab. Geheimtipp mit Exotenbonus!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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