Neue Cats In Space? Her damit, die Rezension schreibt sich wie von selbst. Die Jungs liefern seit ihrem Debütwerk immer absolute Qualitätsware ab. Zuverlässig. Immer. Die stilistische Ausrichtung war auch gesetzt. Aus einem Schmelztiegel feinstem Pomp Rock und Pop mit Glam Rock britischer Prägung entstanden feinste, eigenständige Kompositionen, mit einer unverkennbaren Handschrift und viel Gespür für Songwriting. War? Genau! Die Weltraumkatzen haben ihr Jagdrevier erweitert und neue Zutaten in den Tiegel geworfen. Keine Angst, sie haben weder Motörhead noch Pantera untergemengt, aber doch ein ordentliches Brett in Sachen Stromgitarren nachgelegt. Schon das Instrumental als Appetithappen, baut mächtig Spannung auf, die sich dann in „Spaceship Superstar“ entlädt, einem krachenden Rocker der der samtigen Gesamtkomposition eine ordentliche Prise Uriah Heep zur Seite stellt. Das tut der Dynamik des Songs mächtig gut und lässt schon mal aufhorchen. „Revolution“ ist dann mit einem Hauch härterer Sweet veredelt. Auch hier ganz weit auf der Gewinnerseite. Der progressive Rocker „Marionettes“ lässt im Abgang eine Prise Queen am Gaumen kitzeln. Bei „Queen Of The Neverland“ stand eine treffliche Mischung aus UFO und Styx Pate. Der Rauswerfer „Atlantis“ hätte sogar Jim Steinman zu Ehren gereicht, der das wohl als einen der besten und deftigsten Meat Loaf Songs aller Zeiten verkauft hätte. Fraglich allerdings, ob er diesen starken Spannungsbogen so hingezaubert bekommen hätte, wie die Weltraumstubentiger das zu Gehör bringen.

Alles anders also? Auf gar keinen Fall. Alle Trademarks, die diese Band so großartig und unverwechselbar machen, sind auch auf diesem Œuvre ausreichend stark vertreten. Die Katzen haben nur ihr Beuteschema erweitert und ein ordentliches Brett draufgelegt. Ganz sich selbst treu bleibend tönt das neue Album wieder sehr eigenständig, trotz der vielen feinen Zitate. Sind wir doch mal ehrlich: Das Rad erfindet in der Rockmusik eh niemand mehr neu, einen eigenen und höchst anspruchsvollen Blend zu kreieren ist auch aller Ehren wert. Und das tut die Band mal wieder auf musikalisch derart hohem Niveau, dass die großartige Produktion mit ihrem druckvollen Sound fast schon zur Nebensache wird. Ein Album, das Classic Rock Fans in allen Belangen glücklich machen kann, ohne sich anzubiedern. Ein grandioser Spagat, ein geschmackssicherer Blend voller musikalischer Glanzpunkte. Um nach dem letzten Album noch einen draufzulegen müsste ich jetzt eigentlich 11 von 10 Punkten geben. Geht aber nicht. Alles richtig gemacht. Volle Punktzahl. Alle Daumen, äh, Tatzen hoch!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß

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