GASKIN - EDGE OG MADNESS


Label:HIGH ROLLER
Jahr:2012
Running Time:42:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sind tatsächlich schon dreißig Jahre ins Land gezogen? Von 1982 datiert ihr letztes Album aus der New Wave Of Britsh Heavy Metal-Ära, „No Way Out“. Und es sind zwölf Jahre nach dem Vorgängeralbum „Stand Or Fall“. „Edge Of Madness“ klingt nach England Anfang der Achtziger. Macht nichts, wenn man damals noch nicht am Start war, als der Metal in England florierte. Erstmal reicht zu wissen, dass der noch nicht härter klang, als heute Rock oder Hardrock. Auch nicht bei der New Wave Of British Heavy Metal Legende Gaskin, nicht damals und nicht heute. Dennoch sind die Engländer immer noch mehr Metal, als so einige Trendwürste der Jetztzeit. Nach dem Intro sägt die Riffgitarre im endsiebziger Sound, und ein pumpender Bass lässt alte Gefühle aufkommen. Falls jemand nicht mehr weiß, wie einfach ein Solo klingen kann, darf sich bei „Heart Like Thunder“ was abgucken. Balladen waren noch nicht kitschig, sondern das Salz in der Suppe, sind nachempfindbar und haben eine Aussage. „Wake Up Dead“ zeigt das deutlich. Wie “Lost & Lonely” beginnt, startet man einen Metalsong, ein Riff, ein paar Punches und mit straightem Beat ab dafür. Beim Solo pumpt der Bass weiter, rifft die Rhythmusgitarre hindurch wie im ganzen Song. Die Gitarren im verlangsamten „The Contract“ erzählen alleine schon eine Geschichte, da brauchte es gar keine Lyrics. Ein so geniales Lead wie in „Bedlam“ klänge selbst bei Running Wild völlig überproduziert. Im Gegensatz zu den Genrekumpels von Angel Witch, die ansehnlich ihren Sound ins Heute transportiert haben, blieben Gaskin bei ihren Leisten. Zwar sind beide neuen Alben dieser Bands neun Punkte wert, aber miteinander zu vergleichen wie Äpfel und Birnen. Das Titelstück am Schluss fasst die Lektion noch einmal zusammen. Leise Töne, simpel sägende Riffs, und sprechende Soli, die auch den Refrain interpretieren, ergeben seriösen Tiefsinn auf höchstem Niveau. Eine Geschichtsstunde auch für Lehrer!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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