Obwohl der große Boom schon abgeebbt ist, gibt es doch tatsächlich immer wieder neue Deutschrock-Combos, die ihre mehr oder weniger kreativen Ergüsse auf die Menschheit loslassen. Die Sauerländer fallen genau in diese Kategorie. Irgendwie klingt alles, wie schon mal gehört und weckt gelegentlich Erinnerungen an die Böhsen Onkelz in ihrer Frühphase. Das beschert uns Partymucke mit viel Power und Energie, die ordentlich nach vorne losrockt und live bestimmt Spaß ohne Ende macht. Zumal sich die eingängigen Refrains bereits nach dem ersten Hören problemlos mitgrölen lassen. Natürlich ist auch die eine oder andere pathetische Ballade vertreten. So weit, so gut, ich mag das. Leider habe ich auch ein paar kleine Kritikpunkte. Zum einen ist mir der Gesang ein wenig zu dünn und glatt. Mehr Dreck und Schmutz täte der Performance mit Sicherheit gut. Außerdem wird inhaltlich auch nichts wirklich Neues geboten. Wie bei vielen ähnlichen Kapellen geht es um Beziehungen, Kampf gegen die Gesellschaft, Party und ähnliches. In einer Szene, in der es auch um Authentizität geht, tue ich mich schwer damit, wenn mir ein Neuling am Beginn seiner Karriere erzählen will: „Ich Hab Gelebt“. In der Gesamtheit handelt es sich trotz der fehlenden Originalität um ein starkes Debüt, das in den genannten Punkten aber noch ausbaufähig ist. Das Zielpublikum dürfte nach ein paar alkoholischen Kaltgetränken mit Sicherheit steil gehen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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