GRAVENHURST - THE GHOST IN DAYLIGHT


Label:WARP
Jahr:2012
Running Time:48:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es ist nicht so, dass ich mich mit ruhig vorgetragener Musik schwer tue, aber wenn sie sich anhört, als ob sie eins der drogenbehafteten musikalischen Überbleibsel aus der Hippie-Zeit ist, kann ich nicht umhin, ganz schnell die Stopp-Taste zu drücken. Dieser Stil nennt sich Atmosphäre-Folk. Nicht meins, wie ich feststelle. Damals hatten sogar Simon & Garfunkel mehr Pepp. Nick Talbot, in der Indie-Musikszene ein hochgefeierter Musiker, und seine beiden Bandkollegen verkörpern seit 2002 Gravenhurst. Ihr jetziges Album „The Ghost In Daylight“ ist ihr fünfzehntes. Die Musik, passend zum Albumtitel, ist wirklich ein Geist im Tageslicht. Mehr nicht. Ein Schatten seiner selbst. Die Stücke sind allesamt langsam, sehr verträumt und werden mit gezupfter Akustikgitarre vorgetragen. Der Gesang von Band Boss Nick Talbot ist weinerlich, leidend und wenig kräftig. Und mit der Zeit nervend. Ich meine, dass er sich und sein Leben aufgegeben hat und ihm alles restlos gleichgültig ist. Die Songs haben keine Höhen und Tiefen. Die Single "The Prize" wird mit Streichern unterstützt und ist auch das beste Stück des Silberlings. Musikalisch gesehen sind die Stücke einigermaßen hochwertig, aber total langweilig. Deswegen kann ich den Longplayer nur denjenigen empfehlen, die gern eine Diskussionsrunde mit grünem Tee und Haferplätzchen beiwohnen.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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