CRIMSON GLORY, MAX PIE, FIREFORCE

Essen, Turock, 17.08.2012

Nach gut einem Jahr gastierten Crimson Glory zum zweiten Mal im Essener Turock. Der Gig war ursprünglich für Bochums Matrix geplant, wurde aber ohne Nennung eines Grundes abgesagt. Da die Band um ihre Fangemeinde im Pott weiß, ließen sie es sich nicht nehmen und organisierten schnell einen Ausweichort. Das Turock ist selbstverständlich eingesprungen, auch zur Freude aller Fans. Das Vorprogramm füllten die belgischen Bands Fireforce und Max Pie aus. Die Karte war auch an der Abendkasse noch für 15,00 Euro zu haben. Es war einer der wärmsten Sommertage in diesem Jahr mit gut dreißig Lenzen auf dem Thermometer und somit waren zu Anfang des Konzertabends mehr Leute vor und neben dem Turock platziert, als in der Halle. Einlass war 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr.

 

FIREFORCE band2 LIVE 2012Und um viertel vor acht ging es kräftig mit den Fünfen von Fireforce los. Was für ein Metalgewitter! Einheizen bekommt eine völlig neue Bedeutung. Trotz der noch übersichtlichen Publikumsmenge war eine Stimmung in dem Laden, welche kaum für eine noch recht unbekannte Band zu toppen möglich ist. Fireforce haben nach einer EP (Midnight Lady) letztes Jahr ihr Debüt „March On“ veröffentlicht und jetzt gab es einiges davon live auf die Ohren. Sänger Flype und seine Kollegen haben den Laden mit echten Heavy Metal gerockt und überzeugten mit Ihrer Spielfreude und ihrem Können mal eben in fünfundvierzig Minuten alle in der Halle Anwesenden. So muss eine Vorband sein, genau so und nicht anders.

 

MAX PIE band LIVE 2012Nach ca. 15 Minuten Umbaupause waren jetzt Max Pie an der Reihe, die zum zweiten Mal in diesem Jahr im Turock spielten, zuletzt als Vorband vor John Olivias Pain Ende Juni. Gespannt war ich schon, da mir die Band bekannt war, hatte ich auch eine leicht erhöhte Erwartungshaltung. Zu erwarten war progressiver Soft Power Metal, der die Richtung von Kamelot und Symphony X einschlägt. Aber nur in die Richtung. Denn an die Live-Qualität der gerade Genannten reichte Max Pie nicht im Entferntesten heran. Nur nach einigen Minuten Spielzeit lichtete sich die Halle und es wurde an Leuten übersichtlicher. Sänger Tony’s Stimme ging fast komplett unter. Bass und Drums waren soundtechnisch einfach im Vordergrund. Ob das Absicht war, sei dahingestellt. Aber dennoch versuchten Max Pie die ruhige Stimmung in der Halle zu kippen und gaben alles. Leider erfolglos. Selbst ich habe nach knapp fünfundzwanzig Minuten gedacht, wann sind sie endlich fertig. Und nach fünfunddreißig Minuten war es dann geschafft und es folgte eine kurze Umbaupause.

 

CRIMSON GLORY gits LIVE 2012In der Zwischenzeit füllte sich das Turock und man merkte deutlich, dass die Meisten nur auf Crimson Glory gewartet haben. Mir schien es so, als ob ein Großteil der Konzertbesucher, die ebenfalls im letzten Jahr dem Jubiläumsgig der Band im Turock beiwohnten, jetzt auch anwesend waren. Auch hörte ich dieses aus den vielen Gesprächen, die um mich stattfanden, heraus. Und wir alle konnten den Gigbeginn kaum erwarten. Da Sänger Todd La Torre mich im letzten Jahr schon maßlos vom Sockel gehauen hat, freute ich mich, diese grandiose Band mit diesem phänomenalen Frontmann wieder zu sehen und zu hören. Am Rande erwähnt, ersetzt Todd seit Ende Juni Geoff Tate bei Queensryche. Auch da darf man gespannt sein, wie sich das auswirken wird. Crimson Glory kamen gegen zwanzig vor zehn auf die Bühne und begannen mit „Valhalla“. Es folgte „Dragon Lady“ und die Menge tobte. Hier waren jung gebliebene und alteingesessene Virtuosen am Werk, die wussten  wie man begeistert. Man spielte nur die Knaller ihrer Alben. Hier ein Ausschnitt der Setlist: „Queen Of The Masquerade“, „Lady Of Winter“, „Painted Skies“, „Where Dragons Rule“, „Astronomica”, „In Dark Places“ und der Mob war aus dem Häuschen. Ich selbst merkte die Wärme in der Halle nicht mehr und feierte die Band. Die Stimmung war unglaublich gut. Wohin ich sah, sah ich in mitsingende Gesichter. Fast ohne Zwischenpause gab es noch Zugaben. „Lonely“ durfte natürlich nicht fehlen. Da ich direkt vorn an der Bühne stand und Basser Jeff Lords CRIMSON GLORY todd LIVE 2012ständig im Visier hatte, konnte ich nicht übersehen, mit welch einer Leichtigkeit er sein Instrument spielte. Einer Gottheit gleich! Zum Schluss ging noch einmal richtig die Post mit „Red Sharks“ ab. Danach wurden noch Erinnerungsfotos auf der Bühne geschossen, sich dann unters Turock-Volk gemischt und Small-Talk gehalten. Crimson Glory haben mit diesem Konzert, welches fast zwei Stunden dauerte, den Vogel abgeschossen. Es war noch besser, als das im letzten Jahr. Ein wirklich viel zu kurzweiliger Abend. Leider wurde ich nicht gewahr, ob ein neuer Longplayer erscheinen wird. 



Autor: Svenja Black - Pics: Svenja Black & Anonymus