SOUL FOOD - Film von Fernando Grostein Andrade


Label:PANDASTORM
Jahr:2020
Running Time:85:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Manche Filme sind trotz dessen sie eigentlich gut sind, absolut zu lang. Die Idee hinter „Soul Food“ ist wirklich cool aber man dreht sich mit manchen Themen innerhalb der fünfundachtzig Minuten, zu oft im Kreis. Abe ist zwölf Jahre alt und wird von „Stranger Things“ Star Noah Schnapp, recht überzeugend gespielt. Geboren wurde er innerhalb einer Familie, mit den unterschiedlichsten Kulturen und religiösen Hintergründen. Der Vater (Arian Moayed, bekannt aus „Succession“) ist Nicht-Gläubiger Moslem, ein Opa ist Jude, der angeheiratet andere Großvater ist Palästinenser...man muss genau aufpassen, wer da welchen Hintergrund hat. Das kommt im Streifen etwas konfus rüber. Wie dem auch sei, das führt nicht nur dazu, das Abe mit verschiedenen Vornamen, innerhalb der Familientreffen angesprochen wird, sondern es kommt regelmäßig zum Eklat. Streitigkeiten über Religion, Politik und Geschichte, verhindern so manche Kommunikation und lassen Abe, der eh schon anders ist als andere Kids in seinem Alter, in ein tiefes Loch fallen.

Abe interessiert sich noch nicht für Mädchen, Autos oder Fußball. Er will Koch werden. Zu Hause hat er viele Dinge ausprobiert aber will den nötigen Schliff. Anstatt das Sommercamp aufzusuchen schleicht er sich in die Küche des brasilianisch-amerikanischen Fusion-Kochs Chico (Seu George). Der gibt dem Druck des Jungen nach und unterrichtet ihn. Das geht natürlich irgendwann schief als alles herauskommt, ist aber nur eine weiterer Tropfen auf den heißen Stein zur Problematik, in der Abe sich befindet. Er weiß nicht wie er sich zwischen den Zwistigkeiten der Erwachsenen verhalten oder gar entscheiden soll. Ein Familienfilm? Vielleicht, doch die Kids müssen verdammt fit sein, denn die Gespräche zwischen den Eltern / Großeltern, stecken voller Informationen, die bereits so manchen Erwachsenen Zuschauer überfordern könnten. Tja und das ewige, euphorische Gerede über das Kochen, wird extrem in die Breite getreten. Mein zwölfjähriger Sohn fand den Film super langweilig, meine Freundin gibt beide Daumen hoch und ich liege irgendwo dazwischen. Seht selbst!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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