MOSH-PIT JUSTICE - Metal klingt auf Englisch einfach am besten!


Bulgarien ist für seine Metal-Szene nicht gerade ein Aushängeschild. Somit überrascht es mich auch nicht weiter, dass die Thrash Metaller Mosh-Pit Justice bereits ihr fünftes Album am Start haben. Was mich jedoch sehr wohl überrascht, ist, dass „The Fifth Of Doom" sich vor seinen Vorbildern nicht zu verstecken braucht. Denn obwohl die Bay Area die Band ganz klar beeinflusst hat, klingen Mosh-Pit Justice frisch und unverbraucht und überhaupt nicht wie ein billiges Plagiat! Leider antwortete Bassist und Background-Sänger Mariyan Georgiev nur sehr knapp. Aber so ist das Interview wenigstens genau wie die Musik der Band: voll auf den Punkt.

logoDaniel: Hi Mariyan! Wie geht´s Dir? Bitte lass uns doch zunächst über die Anfänge von Mosh-Pit Justice reden! Wie kam der Stein ins Rollen?

Mariyan: Es startete als Spaßprojekt mit drei Songs. Und nun sind wir hier: Fünf Alben später.

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Mariyan: Ja, wir haben in all den Jahren schon in einigen Bands gespielt. Aber da sprang nie etwas Ernsthaftes bei raus.

Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?

Mariyan: Auf jeden Fall ganz offensichtlich Forbidden, aber auch Helstar, Heathen, Sanctuary und Metal Church, um mal ein paar Namen zu nennen.

Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Gibt es so etwas wie eine Kernaussage, die dahinter steckt?   

Mariyan: Die Texte handeln von Vertrauen, Glaube und dem Kampf für Freiheit und gegen die Klassengesellschaft.

Daniel: Ihr habt englische Texte, was für eine osteuropäische Band immer noch recht selten ist. Ist die englische Spache bei Euch in Bulgarien heute eigentlich immer noch so ein großes Problem?  

Mariyan: Metal klingt auf Englisch einfach am besten! Die Kinder lernen hier heute schon in jungen Jahren Englisch. Insofern ist es heute kein so großes Problem mehr wie früher.

Daniel: George und Staffa spielen noch in einer anderen Band, The Outer Limits, die ebenfallsThrash Metal spielen. Wo liegen genau die Unterschiede zwischen beiden Bands, sowohl musikalisch als auch textlich?

Mariyan: The Outer Limits ist purer Bay Area Thrash, während Mosh-Pit Justice auch eine Menge US Power Metal und traditionelle Heavy Metal-Einflüsse verarbeiten.  

Daniel: Spielen Mosh-Pit Justice eigentlich auch live? Und habt Ihr in Eurem Land vielleicht auch schon einmal im Vorprogramm von größeren Bands gespielt?  

Mariyan: Bis jetzt waren wir immer ein reines Studio-Projekt, aber wir denken gerade über eine Europa Tour nach.

mosh-pit justiceDaniel: Könntet Ihr Euch vorstellen, auch Gigs mit beiden Bands, also Mosh-Pit Justice und The Outer Limits zusammen, zu spielen?

Mariyan: Das wäre sicherlich ein Spaß, aber bestimmt für George und Staffa auch anstrengend.

Daniel: Zu meiner großen Überraschung seid Ihr bei Iron Shield aus Deutschland unter Vertrag! Wie kam dieser Kontakt zustande?  

Mariyan: Es stellte sich heraus, dass Thomas Dargel, der Inhaber von Iron Shield Records, ein großer Mosh-Pit Justice-Fan ist. Der Rest war dann einfach.

Daniel: Euer neues Album „The Fifth Of Doom” ist in drei verschiedenen Vinylfarben (über Doc Gater Records) erschienen. Warum? Findest Du nicht, dass es blöd für den geneigten Sammler ist, wenn er die Qual der Wahl hat? Wie denkst Du generell über diese Art Marktstrategie, die momentan sehr angesagt ist? Oftmals kann man ja mittlerweile bis zu acht verschiedene Vinylfarben von einem Album kaufen, was mich als Sammler echt wahnsinnig macht!   

Mariyan: Das war die Entscheidung der Plattenfirma. Na ja, so kannst Du Dich immerhin für die Farbe entscheiden, die Dir am besten gefällt, oder halt alle drei kaufen, wenn Du Dich nicht entscheiden kannst.  

Daniel: Ich kannte Mosh-Pit Justice vorher nicht, um ehrlich zu sein, aber es gibt echt schon fünf Studio-Alben von Euch! Sind sie heute alle noch erhältlich? Und wie und wo können unsere Leser all Eure Alben bestellen, wenn sie nach dem Lesen dieses Interviews auf den Geschmack gekommen sind?  

Mariyan: Ja, die gibt es alle noch. Fans können am besten unsere Bandcamp-Seite besuchen und auf die „Merchandise“-Sektion klicken. Wir haben da ein Angebot, wo man die ersten vier Alben zusammen für 45 Euro inklusive Porto bestellen kann.  

Daniel: Lass uns auch mal ein bisschen über die bulgarische Metal-Szene reden, okay? Die ist außerhalb Eurer Landesgrenzen nämlich leider immer noch sehr unbekannt. Von den „neueren“ Bands kenne ich nur Eufobia, Aegonia und Metalwings (die aber tatsächlich alle englische Texte haben!). Von den alten Kult-Bands kenne ich immerhin Epizod, Er Malak, Impulse, Era, Konkurent, Mortal Remains und sogar eine Black Metal-Band namens Ork. Steht Ihr in Kontakt mit einigen dieser Bands? Und welche anderen Metal-Bands aus Eurem Land kannst Du uns noch empfehlen?  

Mariyan: Ja, zu einigen dieser Bands haben wir Kontakt. Empfehlen kann ich Euch außerdem noch The Revenge Project, Vrani Volosa und Drive Your Life.

mosh-pit justiceDaniel: Gibt es in Bulgarien überhaupt eine richtige Metal-Szene, in der Bands sich gegenseitig unterstützen, wenn es zu Beispiel um die Organisation von Konzerten geht?

Mariyan: Nein. Die Metal-Gemeinschaft in Bulgarien ist leider nur sehr klein.  

Daniel: Wie sehen die Zukunftspläne von Mosh-Pit Justice aus?

Mariyan: Wir wollen 2022 zum Zehnjährigen der Band ein Jubiläums-Album mit brandneuen Songs veröffentlichen und vielleicht auf Tour gehen, die von unseren beiden Labels unterstützt wird.  

Daniel: Na gut, Mariyan! Dann gebührt Dir noch das Schlusswort!

Mariyan: Stay tuned for more Justice!

https://www.facebook.com/moshpitjustice/

https://mosh-pitjustice.bandcamp.com/



Autor: Daniel Müller