LINDENBERG! MACH DEIN DING - Film von Hermine Hundgeburth


Label:DCM
Jahr:2020
Running Time:135:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich bin Baujahr 1968 und Udo Lindenbergs erstes Album erschien 1971. Da der eiserne Vorhang aber für den Äther frei war, hat mein ältester Bruder Axel, bereits die ersten Songs von Lindenberg hören können und hat mich nebenbei mit dem Panik-Virus infiziert. Dadurch bin ich mit der Musik groß geworden und kann mich zweifelsfrei als Lindenberg Fan bezeichnen. Es war nicht einfach immer auf dem Laufenden, mit der Musik und dem Leben von Udo Lindenberg in der DDR zu bleiben, aber wir waren in dieser Zeit sehr erfinderisch und Grenzen sind ja bekannt dazu da, sie zu überwinden. Mittlerweile ist meine an Sammlung LP´s , CD´s und Hörbücher fast komplett. Natürlich gefällt mir nicht alles, was Udo auf dem Markt gebracht hat, aber bei dieser Laufzeit kann man nicht jeden alles recht machen. Am 12.01.2020 hatte ich die Möglichkeit mit meiner Frau und Freunden, den Film als Premiere mit Sektempfang zu sehen. Natürlich hatten wir das obligatorische Eierlikörchen selbst dabei. Was hatte ich zu erwarten? In Hamburg habe ich das Musical „Hintern Horizont“ erleben dürfen und auch das Museum „Panik-City“ besucht. Ich wusste nahezu alles über Udo und habe bei den Live Konzerten genug Udo Double gesehen. Der Hauptdarsteller Jan Bülow ähnelt Lindenberg kaum, aber wenn man sich darauf einlässt und die Vergleiche zulässt, kann man sich in den Menschen Lindenberg hinein versetzen, den Bülow uns präsentiert.

 

Der Inhalt des Films zeigt die frühen Jahre des Lindenberg, vom Kind bis hin zum Rock ´n´ Roller. Eine kurze Zeitspanne des mittlerweile vierundsiebzigjährigen Udo Lindenberg, was dazu führen könnte in Star Wars Manier, das komplette Leben auf die Leinwand zu bringen. Seinen ersten Kontakt mit der Musik als jüngster Drummer in einer Jazz-Band, die Erfahrungen als Schlagzeuger zur Unterhaltung von Soldaten im fernen Osten. Der Begegnung mit Lady Whiskey, der ihm viel Mut und Ideen brachte, aber viel seiner Substanz und Kraft raubte. Den Ehrgeiz, seine erste Million zu fordern und seiner Mutter Hermine (im Film Julia Jentsch dargestellt) zu präsentieren. Der Kampf mit seinem Vater Gustav (Charly Hübner) um Anerkennung. Überhaupt, wie ihm der Coup gelingt nicht als Schlagersänger zu enden, sondern in Lindenberg Manier einen Hit zu landen. Auf der Single „Sommerliebe“, erscheint mit der B-Seite der Song „Hoch im Norden“ und er kommt dadurch ins Radio. Danach war er nicht mehr aufzuhalten! Ein Film, nicht nur für Lindenberg Fans, hier geht es um einen Menschen, der den Willen hat etwas zu schaffen und wem es nicht passt, ist ihm auch egal. Man muss Udo Lindenberg nicht mögen, man muss ihm aber zu gestehen was er bis jetzt alles erreicht hat! Man muss den Film nicht kaufen, aber gesehen haben sollte man ihn auf jeden Fall.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Kay Berger


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