Ich kann mir vorstellen, dass nach der Wende in Deutschland, die Zusammenarbeit der Polizei zwischen den alten und neuen Bundesländern, bei extremen Gewalttaten, nicht ganz einfach war. Verschiedene Strukturen, verschiedene Methoden, gemeinsames Misstrauen. Ein solcher Fall ist im Movie „Freies Land“ erfolgreich beschrieben worden. Da hat Regisseur Christian Alvart, mit glaubwürdigen Charakteren, den Kommissaren Stein (Trystan Pütter – „Ku´damm 56“, „TKKG“) und Bach (Felix Kramer – „Der Zürich Krimi“, „Zwischen Welten“), ein wahres Wunder vollbracht. Für mich, für den deutschen Film (insbesondere was Krimis oder Thriller angeht), noch immer viel zu selten. In düsteren und authentischen Bildern, werden zwei schwer misshandelte Fraueneichen entdeckt, Schwestern, die aus einem entlegenen Dorf stammen. Und so beginnt der Sommer 1992 in Ostdeutschland…nicht ganz einfach, da jeder davon ausgeht, dass die Mordopfer, hoffnungsvoll in Richtung Westen verschwunden sind. Unbequemes Schweigen und für den West-Kommissar unkonventionelle Herangehensweisen des Ost-Kollegen, erschweren die Untersuchung. Es dauert seine Zeit, bis man auf einer Linie fährt. Zumindest bis neue Probleme aus der Stasi-Vergangenheit von Bach auftreten, die ein Reporter an Stein heranträgt. So müssen sich die beiden ungleichen Ermittler zusammenraufen um zum gewünschten Ziel zu gelangen. Da springt jeder Mal über seinen eigenen Schatten. In einem verregneten, trostlosen Setting, wo man vom Aufschwung Ost, nicht ganz so viel an die Ohren bekommt, wirkt die Geschichte durchaus mit bedrückender Tristesse, wobei der Stress zwischen den beiden Protagonisten, einfach noch eine besondere Position innerhalb der Story erfährt. Einfach klasse!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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