ASGRAUW - IJSVAL


Label:PEST PRODUCTIONS
Jahr:2020
Running Time:37:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

„Asgrauw“, also „Aschgrau“ auf Niederländisch (auf Walisisch bedeutet der Bandname etwas vollkommen anderes), nennt sich das niederländische Trio, das hier ihren vierten Langspieler präsentiert. Das Album heißt „Ijsval“, also „Eisfall“, wenngleich ich auf dem Cover statt der Buchstaben I und J eindeutig ein Y lese. Egal. Die CD kommt in einem hübschen Digipack, was mir besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass sich die Scheibe nahtlos in das Hintergrund des Cleartrays einfügt, das einen Gletscher zeigt. Ganz so frostig geht es aber in der folgenden halben Stunde dann doch nicht zu. Im ersten Moment scheint es zwar, als sei die Abspielgeschwindigkeit hochgesetzt, die Songs würden auch mit mindestens zehn BPM weniger hervorragend funktionieren, aber die Musik zieht den Hörer dennoch rasch in ihren Bann. Asgrauw spielen klassischen, jedoch recht schnellen, melodischen Black Metal, der zwar hektisch und chaotisch daherkommt (und ein paar Punk-Anleihen im Gepäck hat), aber dennoch keine kalte oder hasserfüllte Atmosphäre erschafft. Vielmehr hat das Album etwas leicht Melancholisches und trotz des immer genau auf dem Punkt sitzenden Hochgeschwindigkeit-Geknüppels von Drummer Batr beinahe Meditatives.

Aufgelockert werden die Songs von vereinzelten, kurzen Samples als Intro. Das Sängerduo aus Kaos (Bass) und Vaal (Gitarre) weiß auf voller Linie zu überzeugen, die niederländischen Vocals sind angenehm in das Gesamtbild eingefügt und variieren zwischen beinahe manisch anmutendem Kreischgesang und ruhigem Rezitieren. Ein wenig erinnert mich „Ijsval“ an alte Arckanum-Werke, zu Zeiten von „Boka Vm Kaos“. Genauso abrupt, wie „Ijsval“ begonnen hat, endet die Scheibe auch und hinterlässt eine gewisse Leere, die sich durch einen Neustart der CD prima beheben lässt. Eine sehr klare, differenzierte Produktion mit vollem Sound rundet das Bild ab, so bleibt eine absolut empfehlenswerte Veröffentlichung für Fans von melodischem Black Metal, die es auch mal etwas schneller mögen, aber keine Lust auf Experimente haben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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