Rezensierte ich grad noch Blutvial und war sehr begeistert, kommt hier direkt die nächste großartige Band aus England. Morte Lune spielen klassischen, melodischen Black Metal, der sich nicht hinter seinen berühmten norwegischen Paten verstecken muss. Das britische Trio legt hier ihre dritte kompositorische Wegmarke auf ihrem Weg nach oben vor. Musikalisch und vom Gesamtsound erinnert mich diese Scheibe an Siebenbürgens „Grimjaur“, bleibt aber dabei durch und durch eigenständig. Melodisch, leicht wehmütig, dennoch wütend lädt „Temple Of Flesh“ ein, sich ganz dem Sog der Musik hinzugeben und innerlich zur Ruhe zu kommen. Die recht langen, getragenen Riffs stehen in einem wohltuenden Kontrast zum durchblastenden Schlagzeug von Drummer Storm (der unter anderem auch bei Bal-Sagoth und My Dying Bride trommelte), der raue, weit im Vordergrund stehende Gesang von Sänger Hrafn (unter anderem auch tätig bei Thy Dying Light) fügt sich harmonisch ein und wirkt angenehm unaufgeregt, dennoch voll und kräftig. An der Produktion gibt es nichts auszusetzen, lediglich die Songenden sind für meine Geschmack etwas zu abrupt abgeschnitten, aber dies stört nur minimal. Dieses Minialbum bekommt einen besonderen Platz in meiner Sammlung. Ich kann nur hoffen, dass beizeiten ein komplettes Album von Morte Lune folgen wird. Klare Empfehlung!

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack

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