NEUROTIC MACHINERY - NOCTURNAL MISERY


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2020
Running Time:37:56
Kategorie: Eigenproduktion
 

Ich bin sehr vertraut mit tschechischem Geballer aus der guten, alten Zeit, jedoch überhaupt nicht mit dem neumodischen Zeug. Somit überrascht es mich auch nicht, dass ich noch nie etwas von den 2006 gegründeten Neurotic Machinery gehört habe, obwohl es bereits fünf Alben und eine EP von ihnen gibt. Sie starteten mit einer Mischung aus Melodic Death Metal und Metalcore, spielen heute aber eher Progressive-/Post-Metal. „Nocturnal Misery“ ist das fünfte Album der Tschechen und erscheint im Digipack. Tiefe Gitarren und Geblaste begrüßen uns, unterlegt von wütendem Growlgesang, arschtight gespielt und fett produziert. So weit, so gut, und an sich auch nicht schlecht. Aber schnell driftet man auch sofort wieder in die typischen Gefilde ab, die mich an den Bands dieser Szene nerven. Da wären vor allem diese pseudo-atmosphärischen Gitarrenmelodien, stampfende Breakdowns und natürlich das nervige, getriggerte Schlagzeug. Zwar ist das Ganze saugut auf den Punkt gespielt, fett produziert und strotzt nur so vor Energie, aber zünden will das alles nicht. Neurotic Machinery klingen wie viele andere Bands des Genres auch, haben keinerlei eigene Identität und sind von anderen Szene-Bands kaum zu unterscheiden. Irgendwo zwischen Nile, Opeth, Periphery, Meshuggah, Mastodon und Cult Of Luna, schwimmen Neurotic Manchinery in der großen Masse mit, ohne sonderlich zu überzeugen, aber auch ohne so wirklich auf den Sack zu gehen. Fans moderner Klänge werden es toll finden, alle anderen werden wohl eher das Weite suchen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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