EXESS - DEUS EX MACHINA
Label: | FASTBALL |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 43:26 |
Kategorie: | |
Unheimlich viel Neues stammt im Moment aus der Schweiz. Bei unseren Landes-Nachbarn scheint man den Nachholbedarf entdeckt zu haben. Das facettenreiche Genre-Gehopse, wie auf vorliegendem Debütwerk, ist nur eine Bandbreite. Eigentlich kommen Musiker in ziemlich gemischten Stilrichtungen daher. Exess loten mit ihrer Sängerin Céline, scheinbar alles aus, was im Rock und innerhalb neun Alben möglich ist. Macht für viele Zuhörer die Melange sicherlich interessant, während andere den roten Faden verlieren. Wie dem auch sei, muss man sich hier an Einiges gewöhnen. Wer auf melancholischen Alternative steht benötigt den Willen für melodische Refrains, wer die progressive Schübe mag, darf sich ebenfalls an sture Riffgewitter laben, wer dem herrlichen Gesang frönt, muss ihn absolut genießen, denn in diesen Passagen treten die Instrumente deutlich in den Hintergrund. So einen verliebten Reglertüftler hatte ich auch mal im Studio. Immer wenn meine Duettpartnerin mit mir im Refrain sang, war ich kaum noch zu hören. Ok, im Nachhinein war das nicht die schlechteste Idee, haha.
Dennoch, manche Eskapaden, wie mehrere Stilwechsel in einem Song sind schon brachial. Auch der Härtegrad macht schiere Wanderungen, wenn ich die zusätzlichen Growls auf „Nothing Is Left“, im direkten Vergleich mit der Ballade „Bittersweet Lullaby“, in Betracht ziehe. Die abschließenden Coverversion „Sleeping Satellite“, aus dem Hause Tasmin Archer, gehört zu den besseren Varianten nachgespielter Lieder. Allein deshalb das sie in einer Hard-Rock Ausgabe präsentiert wird. Passt auch sehr gut zur Stimme von Madame Céline. Ein guter Einstand mit viel Platz in allen Bereichen.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak