War schon das Debütwerk „Sacred/Scared“ der Italiener ein Brecher, so legt der aktuelle Auswurf, noch mal eine Schüppe oben drauf.  Kompakter, aggressiver Death-Thrash mit einer ordentlichen Portion melodischem Death Metal, der sich gewaschen hat. In den zwei Jahren, die zwischen den Veröffentlichungen liegen, hat man ausgiebig an den Songstrukturen gefeilt und das hört man deutlich. Die Nachtigall Julia Elenoir ist definitiv eines der bestgehüteten Geheimnisse der italienischen Death Metal-Szene, daher ist die Band wohl bisher eher in Insider Kreisen bekannt. Sehr schade, denn die Dame hat großes Talent und eine unglaubliche Präsenz. Mit einer Leichtigkeit spuckt sie Gift und Galle, bleibt dabei aber immer melodiös. Ein wenig erinnert sie mich an Iris Goessens von den belgischen Spoil Engine oder aber, wenn man noch weiter zurückblickt, auch etwas Tairrie B., die mit My Ruin eine Menge hervorragender Alben produziert hat. Nebenbei gesagt, ist die ganze Scheibe ein Werk wie aus einem Guss. Atmosphärisch, brutal und groovig zugleich. Gibt es etwas zu meckern? Eigentlich wenig, denn die Jungs und das Mädel verstehen ihr Handwerk. Vielleicht verliert sich gegen Ende der Spieldauer ein wenig die Energie in den Songs, aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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