FM, BLOYATOP

Roermond, ECO Cultuurfabriek, 21.11.2019

FM 1Nach dreimaligem Verfahren enterten wir die gemütlichen Hallen, nur um wieder warten zu müssen. Da hier etliche Events und Vereine gleichzeitig agieren, ist das so. Backstage gelandet und da meine Liebste heute Birthday hatte, gab es erstmal ein Ständchen von der gesamten Belegschaft hinter der Bühne und ein Hamburger-Menü. Veranstalter Theo Samson beglückte mich noch mit einem Schlabberlätzchen. Wohlan! Der Saal war einigermaßen gefüllt aber auch nicht unbedingt so groß. Lassen wir mal circa einhundertundfünfzig Zuschauer gelten. Schade, FM hätten durchaus mehr verdient.

 

BloyatopDer heimische Opener BloYaTop betrat die Bretter und siehe da, es waren die Backstage-Birthday-Sänger, haha. Tja, so ist das, wenn man nicht alle Formationen auf diesem wunderschönen Planeten kennt. Dafür gab es live eine ganz besondere Überraschung, denn mit der Art ihrer Präsentation (Kick-Ass und jede Menge Fun), servierten uns die drei Recken, die beste Live-Show, die ich seit Langem von einem Opener gesehen habe. So muss das!!! Zumindest wenn man nur in der Heimat bekannt ist und Europa-weit das Eis brechen will. Ein charmanter Sänger (Mr. E), der zwischen den Songs, mit einem Blick auf Dagmar immer wieder „Happy Birthday“ anstimmte („Pass auf du…“) und einer recht fetzigen Stimme und den bahnbrechenden Daumen für die Bass-Saiten, ein Gitarrist (Mark Ferguson) der alle filigranen Parts drauf hat und ein Drummer (Paul Hugo) der alles zusammenhält. Die Songs des circa fünfundvierzig Minuten langen Sets, waren mir schlichtweg unbekannt, stammten aber anscheinend von ihren insgesamt vier Alben und wurden mit berstendem Groove vorgetragen. Eine coole Mischung zwischen klassischen Hard Rock, Blues-getränkt und mit echtem Rock ´n´ Roll Esprit ins Publikum geballert. I love it!

 

FM2FM und insbesondere ihr Sänger Steve Overland, faszinieren mit bereits seit ihrem ersten Release „Indiscreet“, aus dem Jahr 1986. Obschon die Briten eine hohe Fluktuation im Line-Up hatten und zwischen den Jahren 1996 und 2006, inaktiv waren, konnten sie im Laufe ihrer Karriere, ihr hohes Potential an Kompositionen, aufrecht erhalten. Heute war der Chef stimmlich voll auf der Höhe und auch mit seinem Bühnenkontakt war er nicht gerade geizig. Und im Gegensatz zu vielen anderen Kultbands, tummeln sich tatsächlich zwei weitere Original-Mitglieder in der Besetzung  rum: Drummer Pete Jupp und Basser Merv Goldsworthy. Keyboarder Jem Davis müsste jetzt seit 1993 dabei sein und Gitarrist nebst Mister Overland himself, Jim Kirkpatrick, steht seit 2008 in Lohn und Brot. Diese Mannschaft hat bereits vier Releases aufgesetzt aber natürlich gab es Material aus der kompletten Historie der Formation; „Tough It Out“, „Don´t Stop“ und „Bad Luck“ waren die Alt-Opening Nummern. Und schon hatte man das Publikum im Griff. Stimmen ertönten aus allen Ecken, die lauthals mitsangen. Die besten Stimmen kamen aber von der Bühne. Unglaublich die Harmonien, die dieser Act auffährt. Entschädigt zumindest das optische Fiasko, denn der Man an den Lights sollte sich das Lehrgeld wiedergeben lassen. Es kamen noch viele Highlights wie „Life Is A Highway“, „Can You Hear Me Calling? “und “The Dream That Died”. Ja gut, auf die Cover-Version von “Everytime I Think Of You”, aus der Feder von Eric Martin, hätte ich verzichten können. Als glänzenden Abschluss bekommen wir noch „Killed By Love“, „Story Og My Life“ und „Other Side Of Midnight“, zu hören. Klar, anstatt den insgesamt siebzehn Nummern, hätten es für mich auch dreiundvierzig Lieder sein dürfen, haha. Eines der besten Konzerte des Jahres. Danke dafür!



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak