Im Moment erübrigen sich viele Classic Reviews dadurch, dass vieles als Neuauflage erscheint und somit ohnehin besprochen wird. Und hier kommt ein ganz besonderes Schmankerl aus uns zu. Aus dem Underground sind Unanimated zwar nie herausgekommen, dennoch werden sie häufig als eine der wichtigsten Bands der Szene und als Haupteinfluss benannt. Von 1988 bis 1995 waren sie zunächst aktiv und veröffentlichten zwei Demos und zwei Alben. Nach der Reunion 2007 folgte im Jahr 2009 noch das Comeback-Album „In The Light Of Darkness“ und die EP „Annihilation vor knapp zwei Jahren. Hier geht es aber um die Wiederveröffentlichung ihres zweiten und besten Albums „Ancient God Of Evil“, welches ursprünglich 1995 erschienen war. Nur schwedische Bands haben den Dreh raus, melodischen Black-/Death Metal richtig böse und ohne jeglichen Kitsch zu spielen. Auch wenn die Gitarren melodisch sind, klingen die rasend schnellen Unanimated abgrundtief finster und besessen. Das Schlagzeug rattert in einer Tour. Dennoch ist alles in arschtighter Perfektion gespielt. Gelegentliche Akustikgitarren sorgen dafür, dass es hier sogar trotz aller Bosheit musikalisch bleibt. Über allem thront der abgefuckte, angepisste Gesang von Frontmann Micke Broberg, der besser und fieser nicht klingen könnte. Hier passt einfach alles zusammen. Auch wenn ich immer ein Fan von Demos und EPs als Bonus bei Neuauflagen bin: Hier wurde das Album in seiner ursprünglichen Form belassen; auch was das Artwork anbelangt. Außer den neun Tracks der damaligen Erstauflage von 1995 gibt es hier also keinerlei Bonusmaterial. Das macht aber nichts, denn dieses Album hat die Zeit überdauert und ist immer noch ein perfekter Szene-Meilenstein, der auch ein Vierteljahrhundert später absolut nichts von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt hat. Muss – ja muss! – jeder Schweden Death- und Black Metaller besitzen; in welcher Form auch immer! Die originale Erstauflage von No Fashion Records ist mittlerweile richtig teuer. Da kann diese Neuauflage helfen, die es sowohl auf CD als auch auf Vinyl in fünf verschiedenen Farben gibt. Fans von Kulthorden wie Dissection, Necrophobic, Desultory, At The Gates, Grotesque, Cardinal Sin und wie sie alle heißen kommen an diesem Meilenstein einfach nicht vorbei!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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