THE HIRSCH EFFEKT - KOLLAPS


Label:LONG BRANCH
Jahr:2020
Running Time:48:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Wahnsinn in Tüten. In wie weit der Käufer bereit ist, über den musikalischen Tellerrand zu schauen, wird sich an den Verkäufen von “Kollaps” zeigen. Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund eines fehlenden Zugangs, der sich selbst mir nach mehreren Rotationen nicht erschlossen hat, die Zukunft, diesbezüglich nicht so rosig aussieht. Laut der Charterfolge in der Vergangenheit kann ich mich aber auch irren. The Hirsch Effekt stammen aus Hannover und verwursten alle nur erdenklichen Genre in ihren zehn Tracks. Sie selber nennen ihren Sound, den es mittlerweile auf fünf Alben zu lauschen gibt Artcore. Kann man so stehen lassen. Aber auf genau was lässt der Hörer sich hier ein? Nun zum einen ist das Gros gemischt aus Core, Mathrock, progressiven Indie Sounds und vielleicht noch etwas Post-Punk. Ein schwer verdaulicher Batzen, der jedoch stets mit ruhigeren Elementen abgeschwächt wird. Es ist nicht einfach einen roten Faden zu finden, wenn es denn überhaupt einen geben soll. Wenn die Band aber im melodischen Rhythmus ist und die Riffs fett einbrettert, komme zumindest ich der Sache näher.

Ja, die Mannschaft hat ihre Momente. Der kompositorische Sturm ist gewaltig und das hier jeder Meister an seinem Instrument ist, versteht sich von alleine. Das Konzept mit schwedischen Songtitel und Texten in Deutsch, will sich mir nicht ganz erschließen aber was weiß ich schon, haha. Am meisten muss ich aber mit der Gesangsstimme kämpfen. Da liegen mir komischerweise die Core-Einsätze eher am Herzen. Die klaren Vocals, das weinerliche Gejammer und die Rap-Einlagen (ist das der gleiche Shouter?) auf „Noja“, sind gar nicht meine Baustelle. Auf „Kollaps“ wird für mich einfach zu viel aneinandergereiht was nicht zusammen gehört und avanciert somit lediglich zum mittelprächtigen Hörvergnügen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht