PREMATURE BURIAL - ANTIHUMAN


Label:SELFMADEGOD
Jahr:2020
Running Time:46:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

In den Neunzigern hat man als Metalhead gerne CDs nach Cover oder Bandname gekauft. Premature Burial aus Spanien wäre so ein Fall gewesen. Es war eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe und ein Song der Schweden Death Metaller Repugnant. Da kann doch nichts schiefgehen, oder? Doch halt! Denn so einfach ist das Schubladendenken hier leider nicht. Bei Premature Burial handelt es sich in diesem Fall um das Soloprojekt des Spaniers JM Dopico, der schon in tonnenweise Bands gespielt hat, von denen mir aber lediglich Machetazo geläufig sind. Solo ist er erst seit 2018 unterwegs. Nur ein Jahr hat es gedauert, bis dieses Debüt fertig war. „Antihuman“ enthält zehn Tracks, die sich nicht so einfach kategorisieren lassen. Ein bisschen Death, ein bisschen Thrash, ein bisschen Crust, Heavy, Doom… Hier ist alles dabei. Die Gitarren, die simplen Riffs und der häufig aufgesetzt wirkende, tiefe und übertrieben phrasierte Gesang erinnern, immer im Wechsel, mal an Venom, mal an Celtic Frost, mal an Carnivore, mal an Goddess Of Desire, mal an Motörhead, mal an Amebix, mal an Midnight. Die Musik ist eingängig und primitiv, zumeist auch punkig runtergerotzt und die Produktion furztrocken. Hier wird die stumpfsinnige Retroschiene gefahren. Und trotzdem macht „Antihuman“ richtig Lust auf mehr! Man bekommt sofort Bock auf Konzerte, Festivals und Bierduschen. Das Album überzeugt zwar nicht so wirklich, versetzt den Hörer aber in eine gewisse Partylaune, was durch einen gewissen Spielwitz verursacht wird und dieses Projekt doch sehr sympathisch erscheinen lässt. Macht auf jeden Fall Laune, ist aber auch alles andere als ein Pflichtkauf.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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