Die französische Doom Metal-Band Nornes gründete sich erst 2017. 2018 gab es die erste EP „Nemesis“, nun folgt mit „Threads“ ihre zweite. Ein vollwertiges Album gibt es bislang noch nicht. Das ist allerdings auch gar nicht so tragisch, denn zum einen dauern diese vier enthaltenen Songs fast eine halbe Stunde, und zweitens ist die Mucke auch sehr träge und schwermütig. Man muss schon einen launischen Tiefpunkt haben, um diese EP zu ertragen. Aber es funktioniert! Melancholisch und verzweifelt klingen die Tracks, die von tiefen Gitarren und zähflüssigem Schlagzeug im schönen Siebziger Vintage-Sound getragen werden. Über allem thront der nölige, theatralische Gesang. Die Franzosen setzen ganz bewusst auf hypnotische Monotonie und lullen den Hörern mit damit förmlich ein. Einzige Ausnahme bilden die wilden Black Metal-Blastbeats zu Beginn von „Near Death“. Ein Aha-Effekt und Weckruf, der unbedingt erwähnt werden muss. Mehr davon hätte der EP gut getan, denn das Potenzial ist ohne Zweifel da. Das zweiminütige Titelstück ist nur ein Zwischen-Intro mit gesprochenen Samples, bevor der letzte Song „Burning Bridges“ wieder in die Kerbe des majestätischen Openers schlägt, allerdings mit zusätzlichem Growlgesang, was mich an ganz alte Anathema oder auch My Dying Bride erinnert. Untermalt wird alles von einer fetten, glasklaren Produktion, die der ohnehin schon energiegeladenen Musik zusätzlichen Druck verleiht. Passend zur stimmungsvollen, epischen Musik kommt die CD im schönen Digipack mit tollem Artwork daher! Für Fans von Candlemass, Saint Vitus, Electric Wizard oder Griftegård.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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