DESTRUCTION - BORN TO THRASH


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:53:14
Kategorie: Liverecording
 

Erst kürzlich waren Destruction lange auf Tour. Zu Zeiten von Corona werden sowohl Bands als auch Fans zu einer unbestimmt langen Ruhepause gezwungen. Fans, die nun zu Hause rumgammeln müssen, sind deshalb heiß auf neue Musik und Bands im Songwriting und Aufnahmeprozess aktiv. Oder man macht es wie Destruction und bringt spontan ein Live-Album raus. Im Fall der süddeutschen Thrash Metal-Institution macht das auch durchaus Sinn, denn seit einem Jahr sind Destruction – erstmals seit 1998 (in klassischer Besetzung sogar erstmal seit 1990!) – endlich wieder mit zwei Gitarren unterwegs. Dies ermöglicht der Band, nach sehr langer Zeit mal wieder alte Songs live auszupacken, die man mit einer Klampfe ewig nicht spielen konnte. Und „Born To Thrash“ hat es in sich! Hier ist der komplette Gig vom Party.San Open Air 2019 enthalten; insgesamt zehn Tracks. Und Zeit zum Luft holen gibt es nicht. Von den holprigen Anfangstagen ist nichts mehr zu spüren. Destruction sind eine beängstigend tighte Truppe, eine spielerische Einheit, die ihre Songs mit messerscharfer Präzision runterhobeln.

Das Schlagzeug ist zwar hörbar getriggert, sorgt aber dafür, dass der Krach sauber, druckvoll und transparent rüberkommt. Auch Schmiers angepisster, wütender Gesang kommt richtig geil rüber! Es gibt sowohl alte Klassiker wie „Curse The Gods“, „Mad Butcher“, „Life Without Sense“, Total Desaster“, „Thrash Till Death“ und „Bestial Invasion”, als auch Songs der Ära nach der Reunion, wie „Nailed To The Cross“, die Reunion-Hymne „The Butcher Strikes Back“ und die beiden Tracks „Betrayal“ und den Titeltrack des aktuellen Albums „Born To Perish“. Die Spielfreude der Band ist zu jeder Sekunde hörbar, und auch die Live-Atmosphäre wird durch das Publikum gekonnt eingefangen. Das Album gibt es als Digipack-CD, Standard-LP und Picture-LP. Durch die weltweiten Postverzögerungen durch Corona finde ich sogar den digitalen Download sinnvoll, denn so können Destruction-Fans in aller Welt dieses tolle Live-Dokument sofort ab VÖ-Start genießen. Ebenfalls lobenswert finde ich das Old School-Format mit nur knapp vierzig Minuten Spielzeit (Festival-Slot halt) und ohne DVD oder kostspieliges Zusatzgedöns! Reicht völlig aus!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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