FATHER BEFOULED - ANOINTED IN DARKNESS - LIVE IN EUROPE


Label:KRUCYATOR
Jahr:2020
Running Time:34:06
Kategorie: Liverecording
 

Father Befouled aus den Vereinigten Staaten, melden sich mit ihrer vierzehnten Veröffentlichung zurück, hier nun in Form eines Live-Albums. Die Band spielt kompromisslosen (und auch etwas einfallslosen), klassischen neunziger Jahre Rumpel-Death Metal. „Anointed In Darkness - Live In Europe“ wurde auf dem Tour Auftakt Konzert, zusammen mit Krypts am 30. April 2019, im Bambi Galore Club in Hamburg aufgenommen. Wer das Bambi kennt, weiß um die beinahe heimelige Atmosphäre, die das Gewölbe schafft und die großartige Akustik. Wie gemacht also, um ein Konzert mitzuschneiden. Warum man das dann im Anschluss als Platte veröffentlichen muss, erschließt sich mir allerdings nicht so recht. Ich bin jedoch auch kein großer Freund von Live-Scheiben. Die CD an sich ist recht schmucklos, das achtseitige Booklet in Rottönen zeigt ein paar Bilder der Tour. Aufgenommen wurde direkt aus dem Mischpult, es ist also eher ein Livemitschnitt denn ein klassisches Live-Album. Ob die einzelnen Songs jetzt Variationen zu den Albumfassungen aufweisen, vermag ich nicht zu sagen, dafür kenne ich die Band nicht gut genug. Laut Booklet könne der „Die Hard Fan“ ein paar „Eastereggs“ entdecken, ein Song sei eine Minute gekürzt und die Texte seien ab und an anders. Dadurch, dass es sich bei der Band um Profis ihres Fachs handelt, liefern sie auch technisch einwandfrei ab, größere Verspieler sind nicht auszumachen. Die Rückkopplungen des Mikrofons bekommt der Tontechniker während des ersten Tracks zum Glück größtenteils in den Griff.

Vom Publikum bekommt man so gut wie gar nichts mit, lediglich die Ansagen des Sängers verraten, dass es sich offenbar nicht um eine Studioaufnahme handelt. Nach dem letzten Track („That‘s it, thank you so very much!“), hört man eine knappe Minute Applaus und „We want more!“-Rufe, das war es dann aber auch mit dem Livefeeling. Entweder standen während der Show alle Besucher an der Bar oder aber das Publikum wurde schlicht nicht abgenommen und nur das, was durchs Gesangsmikro drang, fand seinen Weg auf die Aufnahme. Nach zwanzig Minuten gibt es eine kurze Interaktion mit dem Publikum, wir lernen, dass es offenbar Dienstag ist, vermutlich war das Konzert dadurch auch nicht sonderlich gut besucht. Dargeboten werden acht Stücke der Alben „Morbid Destitution Of Covenant” von 2010 (“Sacrilegious Defilement”, “Vomiting Impurity”, „Idol Defamation“ und „“Testament Of Unholy Essence“), „Revulsion Of Seraphic Grace“ von 2012 („Indulgence Of Abhorrent Prophecies“) „Desolate Gods“ von 2017 („Exalted Offal“und „Ungodly Rest“) und den Titeltrack von “Holy Rotten Blood“ aus 2019. Nichts Neues also. Was bleibt, ist ein Best-of-Album mit etwas dumpfem, aber dennoch sehr differenziertem Sound (Father Befouled klingen aber ohnehin immer etwas dumpf) und Ansagen dazwischen. Ob man das jetzt unbedingt braucht, sei mal dahingestellt...

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack


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