MYRATH - LIVE IN CARTHAGE


Label:VERYCORD
Jahr:2020
Running Time:168:53
Kategorie: Liverecording
 

Nachdem mich insgesamt mehrere Ansprechpartner, Label, Promoter, Veranstalter und so weiter, so gar nicht mit einer Akkreditierung, für einen Gig der tunesischen Metaller aushelfen konnten, ja auch das passiert uns fleißigen Rezensenten immer wieder, hat man mich im Nachhinein wenigstens mit diesem Doppel-Silberling bedacht. Was war passiert? Keine Ahnung…vielleicht ist Myrath schon zu wichtig und braucht keinen Livebricht und kein Interview von und mit uns. Oder das Crossfire ist als Plattform nicht wichtig genug. Da nützt all das Jammern nichts…trotzdem schade. Der Erfolg von Myrath kam für mich hierzulande etwas überraschend. Wenn unsere arabischen Nachbarn ihre Musik hören, dreht das Viertel durch aber eingebracht im metallischen Konsens scheint es zu funktionieren, haha. Myrath benutzten ihre heimischen Töne nicht gerade selten, weder in musikalischer noch gesungener Form. Lieder wie das Intro „ASL“, „Tales Of The Sand“ und „Nobody Lives“, triefen vor lauter „Kashmir“-Elementen. Tja und das der stimmgewaltige Fronter Zaher Zorgati, noch so sympathisch aussieht wie unser Komödiant Bülent Ceylan, ist sicherlich auch nicht verkehrt, haha.Dennoch die Chose der Nordafrikaner ist äußerst angenehm und der progressive-orientalische Kompositionsfundus, ist für die Szene eine wahrliche Bereicherung.

Sie können aus einem Kontingent von sechs Alben schöpfen, wobei dieses Live-Werk das erste ist, dass man uns zur Verfügung stellt. Die CD und DVD sind nur minimalistisch anders bestückt. „Believer“ mit Gast Don Airey (Deep Purple), dem einzigen Studio-Beitrag, findet sich nur aud CD und die drei Titel „Madness“, „Drum Solo“ und das „Making Of“ nur auf DVD. Wobei es auf DVD die Live-Version von „Believer“ ohne Don gibt. Tja und das Drum-Solo ist eher eine Instrumental-Show als ein waschechtes Solo. Die Video-Variante ist optisch echt geil. Ein Palast-Idyll mit ausgelegten Teppichen, künstlich verzierten Wänden, einer coolen Light-Show und Bauchtänzerinnen. Das Auge isst mit! Dafür ist mir aber eigentlich zuerst meiner Lebensgefährtin, beim Zuhören von „Storm Of Lies“ aufgefallen, das einige Melodien und Gesangsbögen von „The Phantom Of The Opera“ (Andrew Lloyd Webber) integriert wurden. Da dem Package kein Booklet beiliegt kann ich euch wenig über das Venue oder dem Zeitpunkt der Recordings erzählen. Nur so viel, das Venue in Karthago (eine Vorstadt der Hauptstadt Tunis) ist absolut geeignet und die siebentausend Zuschauer waren mehr als begeistert. Ein äußerst gelungenes Produkt! Kaufpflicht!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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