DORO

Coesfeld, Fabrik, 22.11.2019

Doro EinleitungDie „Forever Wariors“-Tour ist im Gange, um Doro´s faszinierende Doppel-Alben zu promoten und heuer führt mich der Weg nach Coesfeld. Doch vor den Toren erwartet mich ein echt aggressives und proletenhaftes Publikum. Natürlich nicht alle aber schon eine erstaunliche Menge. Sehr ungewöhnlich bei unserer Metal-Queen. Auch im Saal setzt sich manches Verhalten durch, das ich seit langem nicht mehr gewohnt bin. Jeder rauchte wie er wollte, ohne dass jemand einschritt…nur als ein Beispiel. Hier macht der Club wohl seine eigenen Regeln.

 

King Creature live2019Der Laden schien ausverkauft und den Anfang machte die mir unbekannte Formation King Creature. Aber nicht nur mir war das fünfundvierzig Minuten lange Material keinesfalls gängig, denn die Jungs aus dem Vereinten Königreich haben gerade Mal zwei Releases raus, eine LP und eine EP und nichts davon ist aktuell. Dennoch gab das rockige Quartett ordentlich Gas und überzeugte vor allem mit coolen und aktiven Stageacting. Zudem war ihr Sänger und Bassist Dave Kellaway recht charmant und das überzeugte zumindest die weibliche Garde im Publikum. Mir wäre ein hiesiger Act, der noch Anerkennung sucht lieber gewesen aber das ist halt Business.

 

Doro live2019Doro herself kann auch in der Provinz nichts falsch machen. Sie entert die Bühne und hat gewonnen. Ihre Aura und Ausstrahlung ist halt auf dieser Welt fast einzigartig. Sie ist der perfekte Garant für jeden Fan. Immer gut gelaunt, stets an vorderster Front und nie mit Attitüde. Und obschon die neuen Songs, der eben erwähnten Doppelalben Platz in der Setlist finden müssen, bleibt sie den alten Anhängern mit der Klassikern ihrer Karriere, nichts schuldig. Unter anpeitschenden Moves, werden „Eartshaker Rock“ und „I Rule The Ruins“ ins Publikum geballert. Selbstredend ist ihre famose Begleitband, konsequent unter Starkstrom und reißt tatsächlich die Bretter aus der Bühne. Und da die Sicht in diesem Venue von allen Seiten und oben vom Balkon hervorragend ist, bekommt jeder Zuschauer sein verdientes Fett ab. Eine fordernde Show für alle Beteiligten. Madame erteilt die Möglichkeit von Publikumswünschen und integriert die Fans ebenso mit Mitsing-Attacken. So dürfen wir den neunzig Minuten langen Gig, schweißtreibend genießen. Doro hätte gerne länger gepowert aber die Fabrik mutiert, nach dem Auftritt zur Dizze (kann dem Betreiber doch egal sein oder verdient dann jemand anderes?). Wie dem auch sei, gab es zackig die Zugaben „Love Me In Black“ (Gott sei Dank…mein Lieblingssong) und „Freunde Fürs Leben“. Somit gab es fünf neue Tracks auf die Omme und eine Drum-Solo. Darauf hätte man bei der kurzen Spielzeit gerne verzichten können, um einen weiteren Song zu zocken. Dennoch beide Daumen hoch.

 



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak