GÖDEN - BEYOND DARKNESS


Label:SVART
Jahr:2020
Running Time:76:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn Umlaute weder in den Niederlanden noch in den USA in der eigenen Landessprache Verwendung finden, gibt es in beiden Ländern Bands mit dem Namen Göden. Die Holländer spielten Death Metal, bevor sie sich bereits 1998 auflösten. Dieses Trio hier kommt aus New York, hat sich erst 2019 gegründet und spielt Doom Metal. Und das erste Album ist eine wahrlich träge Angelegenheit geworden! Neunzehn Tracks zeigt das Display an, allerdings bleiben nach „Manifestation I-VIII“, bei denen es sich jeweils um knapp einminütige Zwischen-Intros handelt, eigentlich nur noch elf Tracks übrig, die alle zwischen vier und neun Minuten lang sind und vor Trägheit nur so strotzen. Zähflüssig, düster und bedrohlich, mit tiefen, brodelnden Gitarren, melancholischen Melodien, schön analogem, rasselndem Schlagzeug und räudigem Gesang, bauen Göden eine finstere, apokalyptische Atmosphäre auf. Auch wenn hier scheinbar rein gar nichts passiert, kann ich diesem rabenschwarzen Soundtrack aber dennoch etwas abgewinnen, denn Göden schaffen es scheinbar mühelos, den geneigten Hörer dennoch in ihre Gefilde einzulullen und damit in ihren Bann zu ziehen. Ich muss vor allem an schwermütige Bands wie Winter, Cianide, Sorrow, Disembowelment, Triptykon oder Babylon Asleep denken, was wohl auch voll beabsichtigt ist. Natürlich ist es schwierig, diesen Sound exakt zu imitieren und damit noch authentisch zu bleiben und nicht zu langweilen. Aber Göden schaffen auf wundersame Weise eben genau diesen Spagat. Zwar ist das Album natürlich bei wenigen bis gar nicht vorhandenen Taktwechseln mit sechsundsiebzig Minuten entschieden zu lang, aber dennoch kann dieses finstere und depressive Album funktionieren, wenn man auf oben genannte Bands steht. Muss man schon Bock drauf haben, klappt aber durchaus!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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