IRIST - ORDER OF THE MIND


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:40:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch wenn die Musiker von Irist ihre Wurzeln in Chile, Argentinien und Brasilien haben, sind sie heute in Atalanta, Georgia, in den USA ansässig. 2015 haben sie sich zusammengefunden. Nun liegt uns ihr erstes Album vor, welches zehn Tracks enthält. Geboten wird moderner grooviger Metal, der zwar gut gespielt ist, aber leider kaum Spirit hat. Ich mag ja eigentlich Südamerika-Gekloppe und hatte hier auch selbiges erhofft, jedoch wird man hier schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es gibt zwar ein paar geile, tighte Blasts, aber Irist nerven mit moderner Eintönigkeit, und das, obwohl sie eigentlich viele Einflüsse und Ideen haben. So gibt es pumpenden Groove, Hochgeschwindigkeit, aber auch verträumte, ja fast psychedelische Passagen. Musikalisch liegen sie irgendwo zwischen Sepultura (ab Mitte der Neunziger), Soulfly (ohne den ganzen Percussion-Kram), Machine Head, Mastodon, Gojira, Meshuggah, Strapping Young Lad und ein bisschen Post-Metal und Core-Gedöns. Letzterer wird vor allem durch die abgehackten Riffs und verzwickten Breaks hervorgerufen. Gut spielen können und viele gute Ideen haben, ist eine Sache, damit auch etwas anfangen und gute Songs schreiben können, dagegen eine ganz andere. Irist sind um Abwechslung und Vielfalt bemüht, aber zünden wollen die Songs einfach nicht. Zu träge und vor allem anstrengend sind sie unterm Strich ausgefallen. Der einzige rote Faden in der Musik ist der aggressive, aber auch monotone und leicht schräge Gesang. Da nützt auch die saubere und fette Produktion von Matt Bayles nichts, der auch schon für Mastodon an den Reglern saß. Für Fans moderner Klänge mögen Irist toll und innovativ sein. Warum so eine belanglose Platte aber bei einem so großen Label wie Nuclear Blast landen konnte, ist mir schleierhaft…

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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