Was ein Debüt! Gaerea kommen aus Portugal und veröffentlichen nun ihr Erstlingswerk über Transcending Obscutity Records. Gaerea spielen schlagzeuglastigen Midtempo Black Metal mit leicht wehmütiger Note, dem soundmäßig leider ein wenig an Tiefe fehlt. Die Platte liefert vierzig Minuten mitteleuropäischen Schwarzmetalls, der irgendwie so gar nicht nach Portugal klingen mag. Es handelt sich bei „Unsettling Whispers“ auch nicht um ein pures Black Metal Album, vielmehr werden geschickt vereinzelte Deathmetal-Anleihen eingestreut, die dem Werk zusätzliche Würze verleihen. Die auf Englisch gehaltenen Texte erzählen von Scheitern, Tod, Freitod und existentiellen Krisen, rein textlich könnte man meinen, Gaerea seien eine Depressive Suicide Black Metal Band, musikalisch gibt es aber gut auf die Mütze. Abrupte Wechsel zwischen epochalen und dissonanten Parts erschaffen eine ungemütliche Atmosphäre, die so gar nicht zum Ausruhen einlädt, was hervorragend zum Albumtitel „Unsettling Whispers“, also „beunruhigendes Flüstern“, passt.

Geflüstert wird hier jedoch auch nicht. Der Sänger (ein Line-Up suchte ich vergebens), shoutet, was das Zeug hält. Die Vocals sind kraftvoll, gehen aber manchmal im Gesamtsound etwas unter. Musikalisch erinnert das Album an „Exercices In Futlility“, der Polen von Mgla, auch die Tatsache, dass Gaerea -zugegeben nicht sonderlich innovativ- ihre Bandfotos mit Morphsuit-Kapuze aufnehmen, untermauert den Eindruck zusätzlich. Das Album ist sehr gut hörbar, wird an keiner Stelle langatmig. Der Sound ist mir ein wenig zu speziell, durch die sehr differenzierte Aufnahmequalität geht etwas der Seele der Musik verloren, trotz aller beschworenen Tiefe wirkt „Unsettling Whispers“ phasenweise steril. Egal. Für ein Erstlingswerk ist dies schon eine Ansage! Ich bin mir sicher, wenn Gaerea hieran anknüpfen, wird das kommende Album eine ganz große Nummer werden!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack

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