HOHENSTEIN - WEISSER HIRSCH


Label:PURITY THROUGH FIRE
Jahr:2020
Running Time:42:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hohenstein bringen nach „Demo 1“ nun über Purity Through Fire, ihr erstes Vollalbum an den Start. Es handelt sich um ein Nebenprojekt von Sänger Cernunnos, der sonst als Multiinstrumentalist unter dem Namen „Meuchelmord“ veröffentlicht. Der Name „Weißer Hirsch“, macht durchaus neugierig, bewegt er sich mal nicht in Gefilden von Kriegerhelden und Göttersagen. Überraschenderweise beginnt das Intro „Kriegsvinter“, dennoch mit mittelalterlichem Schlachtenlärm, um in den Opener „Sundalschlacht“ zu überführen. Das Schlagzeugspiel bleibt das Album über in einem eher ruhigen Tempo, die recht einfach gehaltenen Riffs erzeugen durch ihre hohe Wiederholungsanzahl, eine beinahe hypnotische Atmosphäre, bei der der Hörer sanft in einen nachdenklichen Dämmerzustand gleitet. Der getragene Schreigesang mit deutschen Texten, untermalt die leicht wehmütige Stimmung zusätzlich.

Mit dem Akustikstück „Brøhn“ wird dem Hörer, durch den Einsatz von Vogelgezwitscher, eine fünfminütige Ruhepause geboten. Das Album eignet sich hervorragend, um alleine durch den Wald zu laufen, (der Takt ist tatsächlich überaus Jogger-freundlich) und die Gedanken schweifen zu lassen. Über vierzig Minuten schaffen es die beiden Niedersachsen, mit ihrem leicht melancholisch wirkendem, minimalistischen Black Metal Bilder, von weiten Wäldern und vergangenen Zeiten zu beschwören. Dadurch, dass das Opus recht wenig abwechslungsreich ist, wird es auf Dauer leider ein wenig eintönig. Einzelne Tracks laden ein, sie wieder und wieder zu hören (Anspieltipp: „Grüner Altar“), die Gesamtpackung an sich ist jedoch stimmig. Solider, heidnischer Midtempo Black Metal aus Deutschen Landen im Stil der späten Neunziger ohne Überraschungen oder Experimente. Nicht sonderlich innovativ, aber durchaus gut zu hören.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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