WALTARI - GLOBAL ROCK


Label:METALVILLE
Jahr:2020
Running Time:57:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es müsste mehr Bands wie Waltari geben! Combos, die über alle Genres hinweg experimentieren und aus diesem Mix eine völlig eigene Suppe kochen! Mit diesem teils wirren, aber auch sehr faszinierenden Gemisch, sind Frontmann Kärtsy Hatakka und seine Mannen nun bereits seit den späten achtziger Jahren unterwegs. Damit gehören die Finnen zu den wichtigsten, noch existierenden Crossover Metal Gruppen. Großer kommerzieller Erfolg, wie ihn beispielsweise Faith No More vorweisen können, war ihnen jedoch nie beschieden. Vielleicht lag es daran, dass Waltari immer noch einen Schritt weiter gingen. Mit der enormen Spannbreite von Pop- über Rockmusik bis hin zum Death Metal dürften die Jungs sicher so manchen verstört und überfordert haben. Wer sich jedoch gegenüber völlig unterschiedlichen Musikstilen offen zeigt, der sollte sich, sofern noch nicht geschehen, unbedingt mit dieser Truppe auseinandersetzen!

Auch auf „Global Rock“ lässt man sich wieder keinerlei Grenzen aufzwingen und musiziert munter drauf los. Selbst einzelne Songs kann man oft nicht in eine einzige Kategorie einordnen. Es wird vermischt was das Zeug hält und trotzdem wirkt das ausnahmslos wie aus einem Guss! Ohne Zweifel benötigt man einige Umdrehungen um ein wirklich faires, abschließendes Urteil über die neue Scheibe abgeben zu können. Einige Elemente, die man auf diesem Werk beispielsweise mit einbringt, sind Dance-Pop, Punk, Rap, Progressive-Rock, Techno, Klassik und natürlich sämtliche Stilarten des Metals. Meistens erbringen die härteren, gitarrenlastigen Sounds immer den Background, während andere eingestreute Zutaten dann zum finalen Klanguniversum führen. Das alles steckt voller Kreativität und klingt total erfrischend. Über allem thront wie immer der sehr prägnante und abwechslungsreiche Gesang. Kein Waltari Album klingt wie das andere und es passiert immer etwas Überraschendes! Genau das ist es, wofür ich diese finnische Wundertüte so sehr liebe.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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