MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT - Film von Roland Emmerich


Label:UNIVERSUM
Jahr:2020
Running Time:140:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lebende Regisseur-Legende Roland Emmerich („Independance Day“, „Der Patriot“, „2012“), hat sich an eine Neuverfassung des Kriegsepos „Schlacht Um Midway“, aus dem Jahr 1976, mit den großartigen Schauspielleistungen von Henry Fond, Charlton Heston, Robert Mitchum und James Coburn, herangewagt. Ein Streifen der meine Sicht auf amerikanische Filme, für immer geprägt hat. Nun also im direkten Vergleich muss ich die „Special Effects“ des aktuellen Movies, wohl nicht extra hervorheben. Sie sind einfach gewaltig fortgeschritten aber nicht berauschend, da deutlich sichtbar komplett am Computer gefertigt. Manchmal komme ich mir wie in einem Computer-Spiel vor. Einen Bonus erhält Herr Emmerichs Version für den Versuch die authentisch geschichtliche Abfolge, wenigstens anzudeuten. Da ist der alte Streifen von Regisseur Jack Smight, nahezu frei erfunden. Bleibt uns also der Aspekt auf den Unterhaltungswert zu konzentrieren. Und der liegt um Längen, ganz klar bei dem über fünfzig Jahre alten Werk. Denn hier gab es noch richtige Charakterdarsteller. Egal wie bekannt die Schauspieler heuer sind: Woody Harrelson („Zombieland“, „Natural Born Killers“), Dennis Quaid („Dragonheart“, Die Reise Ins Ich“), Ed Skrein („Alita: Battle Angel“, „Deadpool“), Luke Evans („Dracula Untold“, „Der Hobbit: Smaugs Einöde“) und Mandy Moore („Hotel Noir“, „47 Meters Down“), sie verblassen alle in Tristesse und dem angesagten „Pretty Boy/Girl-Look“, der sie schwer untereinander, auch nur ansatzweise unterschiedlich macht. Ich erinnere mich da an so eine ziemlich blöde Girlie-Vampir Serie, „The Vampire Diaries“. Nach drei Stunden wusste ich nicht mehr wer „wer“ ist, haha. Alle die gleiche sterile Optik. Das hier sind trotz teilweise großer Erfolge strunzenlangweilige Charaktere, denen man nichts abnimmt. Wenig überzeugen ganz besonders Woody Harrelson und Dennis Quaid. Schade, Herr Quaid gehörte mal zu meinen US-amerikanischen Lieblingsschauspielern.

„Midway“ heute hat aber dummerweise nicht weniger kitschigen Pathos parat wie sein Vorgänger, halt nur unglaublich billig in Szene gesetzt. Hier wird alles glorreich und mit unheimlich dummen Texten zum Erliegen gebracht. Es scheint als habe ehemalige US-Präsident Barack Obama, vor seiner Abdankung, noch schnell diesen Film in Auftrag gegeben, um auch zukünftige Mitbürger, für seine Bombardement-Freudigkeit, in Stimmung zu bringen. Ein letzter negativer Bestandteil dieses Paketes ist die Sprunghaftigkeit in Schauplätzen und den jeweiligen Handlungszeiten. Zudem beginnt man langwierig mit der Vorgeschichte…dem Angriff auf Pearl Harbor. Wer in dieser Schlacht im Zeitraum des zweiten Weltkrieges nicht firm ist, verliert schnell den Überblick. Schade auch, dass man das Thema Krieg an sich, hier eher wie ein ruhmreiches Abenteuer aussehen lässt.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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