GOTTHARD - #13


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020
Running Time:51:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer hätte am Angang der Karriere dieser Schweizer gedacht, dass sie sich mit ihrem soliden Rock-Sound durch die 90er-Grunge Jahre tragen, geschweige denn so lange am Ball bleiben. Zudem musste man den herben Verlust eines der besten Sänger aller Zeiten verkraften. Dennoch, hier sind sie mit Album Nummer Dreizehn. Leider muss ich auch nach mehreren Rotationen feststellen, das sich das Bewegen der einzelnen Mitglieder auf anderen Terrains, am ideenlosen Songwriting festmachen lässt. „#13“ dürfte das bislang belangloseste Werk der Bandgeschichte sein. Und das gab es nach meiner Meinung noch nie. Gut, ich musste mich nach dem Tod von Steve Lee an „Firebirth“ herantasten aber der damals neue Sänger Nic Maeder, konnte letztendlich das Eis brechen. Ja, es ist ein buntes Opus geworden aber mit zu vielen Höhen und Tiefen. So beginnt man mit dem Opener „Bad News“, der für mich gleich den ersten Filler darstellt. Coverversionen hin oder her aber das unsere Landesnachbarn, jetzt auch auf die schwedische Formation ABBA zurückgreifen…nee…und schon gar nicht den Track „S.O.S“. Diese balladeske Umsetzung zündet nicht. „Every Time I Die“ ist zwar charmant flott, kein jedoch nur als Massenware bezeichnet werden. Der Beat-Groover „Missteria“ ist handelsüberliches Gotthard-Material. Auf „10.000 Faces“ beklaut man sich mit dem Riff etwas selbst und bleibt weiterhin im Durchschnittsbereich.

„Another Last Time“ lässt mich das erste Mal aufhorchen. Hier kommt endlich einer der gewünschten niveauvollen Refrains, für die diese Truppe bekannt ist. Das melodische „Better Than Love“, führt den eingeschlagenen Tenor weiter. Doch bereits mit „Save The Date“, geht es wieder einen kleinen Schritt zurück, um mit der anbiedernden, vor lauter Kitsch triefenden Ballade „Marry You“, komplett abzustürzen. Dass ich dies jemals über eine Gotthard Ballade sagen würde, hätte ich nie geglaubt. Von den letzten vier Nummern kann mich lediglich noch „No Time Tod Cry“ begeistern, obschon dieses Album fast zum Heulen ist. Ist das hier noch Pflichtprogramm um demnächst woanders mehr Energie reinzustecken oder hat man sich als Partner untereinander, nicht für eine Richtung entscheiden können. Wollte man moderner klingen aber nicht zu viel Originalität aufgeben. Ich weiß es nicht aber die Mission „#13“, ist nicht von Erfolg gekrönt. Da scheint wohl jemand mehr Interesse in CoreLeoni zu stecken!

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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