FHOI MYORE - Ich möchte nicht die Standard-Antwort geben, dass wir auf moderne Technik scheißen und voll Old School sind!


Es gibt immer wieder Bands, die ich ohne meine viele CROSSFIRE-Schreiberei gar nicht erst kennengelernt hätte, die ich heute aber auch nicht mehr missen möchte. Zu diesen Bands zählt auch die französische Black Metal-Horde mit dem mystischen Namen Fhoi Moyre, von denen ich zwei Original-Split-CDs zum Besprechen zugesendet bekam. Ich habe meine Sammlung mittlerweile komplett und hatte voll Bock, ein Interview mit ihnen zu führen. Zufällig erfuhr ich jedoch, dass sich Fhoi Myore - trotz aktueller Split-7" EP im Gepäck, kurzerhand aufgelöst hatten. Meine Interview-Anfrage wurde - trotz Beendigung der Band-Aktivitäten - jedoch bestätigt. Es dauerte zwar eine ganze Weile, bis ich das Interview endlich zurückbekam, doch das Interview ist mega lang geworden, und die ausführlichen Antworten entschädigen jede Wartezeit. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob dies nun wirklich das letzte Interview der Band sein wird. Aber Fhoi Myore sind ein gutes Beispiel für rohen, aber intelligenten Black Metal von aufrichtigen Leuten, die noch etwas zu sagen haben. Viel Spaß beim Lesen!

logoDaniel: HELL-ö Sreng und Balahr! Normalerweise beginne ich meine Interviews immer mit den Anfängen und dem Werdegang der Band. Dieses Mal werde ich es aber andersherum machen, denn Ihr habt kürzlich, nach zehn Jahren Bandgeschichte, das Ende von Fhoi Myore bekannt gegeben! Warum? Was ist bei Euch schief gelaufen?  

Sreng: Ich wollte die Band nie auflösen. Das war Balahrs Entscheidung. Da er alle Riffs schreibt, gab es für uns keine Möglichkeit, den Bandnamen ohne ihn weiterhin zu benutzen. Als er uns dies mitgeteilt hat, waren wir alle sehr überrascht. Das war kurz vor einem Konzert  im Dezember, zu einer Zeit, wo wir nach weiteren Gigs gesucht hatten. Balahr hat mir dann später privat viele Gründe für seine Entscheidung genannt. Von daher glaube ich, dass ihm diese Entscheidung auch nicht gerade leicht gefallen ist. Es kam in vielerlei Hinsicht zum Bruch für ihn. Unter anderem hatte er vor allem die Schnauze voll davon, ständig Kompromisse einzugehen, Diskussionen zu führen, aber auch das Bandleben allgemein. Er hat mir aber auch politische Ansichten mitgeteilt, und diese Ansichten teile ich ebenfalls. Er hatte einfach die Schnauze voll davon, dass viele Bands in der Black Metal-Szene sich immer wieder als unpolitische Bands bezeichneten, was aber nur die Leute betrifft, die nichts Nazis oder Antifaschisten zu tun haben wollen. Wenn bei einigen Bands rechtes Gedankengut integriert wird, dann sagen viele immer nur, dass es nichts mit Politik zu tun hat, sondern nur um die Musik geht. Das sind alles Heuchler. Mir geht das auch gehörig auf die Nerven. Black Metal hat häufig den Ruf, „nicht links zu sein“ oder „nicht politisch“ zu sein. Ich bin schließlich wegen meines Musikgeschmacks zu dieser Musik gekommen. Und die ganzen politischen Diskussionen innerhalb der Szene nervt mich einfach nur noch, vor allem  dann, wenn man weiß, dass diese Bands sehr wohl politisch sind und dies nur abstreiten, um Problemen aus dem Weg zu gehen und ihre rassistischen Ideen nach außen hin verstecken.

Balahr: Es gab viele Gründe dafür, warum ich mich dazu entschlossen habe, die Band aufzulösen, die ich 2008 gegründet hatte. Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich immer sehr zufrieden mit der musikalischen Ausrichtung von Fhoi Myore gewesen bin. Ich weiß nicht, was ich noch mehr von der Band erwarten sollte. Wir waren uns oft nicht einig, ob wir einen eingeschlagenen Weg beibehalten sollten. Und anstatt Kompromisse einzugehen, zog ich es vor, die Reißleine zu ziehen und alles zu beenden. Was die Musik an sich angeht, haben sich die  Musik im Laufe der Jahre stark verändert, im Vergleich zu unseren Anfangstagen, denn wir sind mit klassischem Black Metal angefangen und sind immer schneller geworden, mit einer Menge Crust-Einflüssen, was die anderen Mitglieder nicht immer gut fanden. Ich war immer derjenige, der die Songs geschrieben hat, und meine musikalischen Einflüsse haben sich im Laufe der Jahre drastisch geändert. Somit hat sich das natürlich auch auf mein Songwriting ausgewirkt. Ich habe wirklich immer nur die Musik geschrieben, die ich selbst machen wollte, und wollte nicht einfach so, ohne Grund, weiter machen. Viele Bands bringen immer weiter neue Alben raus, nur um zu zeigen, dass sie noch da sind, auch wenn die Musik schlechter geworden ist. So wollte ich nicht weiter machen, sondern lieber nach einem Album aufhören, die meiner Meinung nach perfekt ist. Ein weiterer wichtiger Grund für mich aufzuhören, ist die Black Metal-Szene an sich. Das macht mich wirklich krank. Die Szene war schon von Faschisten verseucht, als ich 2008 angefangen hatte, aber es wurde in den letzten Jahren immer schlimmer, und ich kann das einfach nicht mehr tolerieren. Ich will nicht stundenlang mit Recherchen darüber verbringen, ob eine Band oder ein Promoter nun rechts ist oder nicht, oder ob eine Zusammenarbeit rein ist oder nicht. Wenn die Leute auf den Blick in Ordnung zu sein scheinen, so sind sie sechs Monate später in Interviews auf einmal nationalsozialistisches Zeug von sich. Und ich will einfach nicht, dass Fhoi Myore mit ihnen in einem Atemzug genannt werden. Ich bin jetzt 34 Jahre alt und habe keine Zeit für diese Scheiße! Das war auch der Grund dafür, warum wir zuletzt nur noch in Antifa oder Punk-Schuppen gespielt haben. Auf unserem musikalischen Wege haben wir immer zu 100 % überzeugt von dem, was wir taten. Wir haben immer unser Bestes gegeben. Deswegen denke ich, dass die anderen Mitglieder von Fhoi Myore und ich stolz darauf sein können, was wir aus dieser Band gemacht haben!           

Daniel: Wird es jemals ein Comeback geben? Oder ist diese Entscheidung endgültig?

Balahr: Man sollte natürlich niemals „nie” sagen. Aber, um ehrlich zu sein: Die meisten Bands kommen doch nur noch einmal zurück, um ihre „glorreiche Vergangenheit“ und Nostalgie zu feiern. Letztendlich bringen sie danach aber nur noch beschissene Alben raus. Insofern denke ich, dass es mit Fhoi Myore definitiv vorbei ist.  

Sreng: Ich hätte an sich nichts gegen ein Comeback, die anderen Bandmitglieder aber vermutlich schon. Deswegen denke ich nicht, dass es eine Rückkehr geben wird.  

fhoi myoreDaniel: Wie habt Ihr denn 2008 zusammengefunden überhaupt?

Balahr: Fhoi Myore waren nicht immer eine Band gewesen. Es war mein Zusammentreffen mit Kerennos und Sreng, welches mich dazu motivierte, etwas Konkretes aus diesem Projekt zu machen. Am Anfang war Fhoi Myore einfach nur die Band eines Freundes, und Schritt für Schritt, nahm sie immer mehr Platz in unserem Leben ein (vielleicht auch zu viel!).  

Sreng: Wir kannten uns vom Sehen, hatten uns aber nie sehr viel unterhalten. Kerennos war ein Freund von Balahr und mir, und er war es tatsächlich, der uns zusammengeführt hatte. Ich hatte zuvor schon in anderen Projekten gesungen. Balahr war der Meinung, ich könnte den Gesang auch in seinem Projekt übernehmen, welches er mit seinem besten Freund gegründet hatte, und ich fragte einfach einen Schlagzeuger, mit dem ich schon einmal zusammen Musik gemacht hatte, ob er nicht auch einsteigen würde. Ich organisierte die ersten Proben und entwickelte das Leben der Band, bevor wir unser Gleichgewicht fanden. Die Entscheidung fiel dann an dem ersten Abend, an dem wir zusammen rausgegangen waren, um uns besser kennenzulernen. Das war der Beginn einer sehr wichtigen Freundschaft.   

Daniel: Was bedeutet der mystische Name Fhoi Myore eigentlich? Und woher stammt er?

Sreng: Wir wollten einen Bandnamen haben, der nicht sehr gängig ist, denn auch die Musik sollte etwas ganz Spezielles sein. Wir haben also einige Zeit über einen Bandnamen diskutiert und haben uns dann für diesen entschieden. Es ist niemals einfach, und es gibt immer mehrere Gründe dafür. Fhoi Myore sind die bösen Kreaturen aus Michael Moorcocks „Corum“-Saga, die aus dem Nichts erscheinen. Die Art, wie Fhoi Myore die Welt in dieser Fantasy-Saga sehen, schien gut zu uns zu passen, weil wir auch das Gefühl hatten, „nicht Teil dieser Welt zu sein“. Fhoi Myore sind Wesen, die eher zufällig auf die Erde gefallen sind, und sie wollten alles zerstören, um ihren ursprünglichen Zustand wieder zu erlangen: das Nichts. Michael Moorcocks Worte passten zu unserem Lebensstil. Aber der Begriff „Fhoi Myore” hat auch einen anderen interessanten Ursprung. Er stammt eigentlich von irischen, keltischen Legenden. Es gibt da ein paar Kontroversen, aber eine Version dieser Legenden besagt, dass sie uralte Riesen waren, die lange vor Menschengedenken auf der Erde gelebt haben sollen, und die ausstarben, weil sie immer größer und größer werden wollten und alle Ressourcen der Erde aufgebraucht und nichts mehr hatten, um zu überleben. Ist das nicht ein zynisches Ebenbild des heutigen menschlichen Verhaltens? Der Begriff „Fhoi Myore“ bedeutet eigentlich „ursprünglich“, also diejenigen, die vorher da waren. Und da wir alte Musik und analoge Arbeit mögen und keine Kompression bei unseren Aufnahmen verwendeten, gibt es also auch von dieser Seite her einigen Einfluss.      

Daniel: Hattet Ihr zuvor eigentlich schon in anderen Bands gespielt?

Sreng: Ja, aber nichts von höherem Interesse mit Veröffentlichungen, die man sich anhören müsste, bis auf ein paar private Kassetten. Es waren alles Black- oder  Death Metal-Bands. Wir waren noch sehr jung. 

Balahr: Für mich persönlich war Fhoi Myore meine erste Band. Aber ich hatte Sreng zuvor schon mit seiner alten Band gesehen, hehe! 

Daniel: Welche Bands hatten Euch hauptsächlich beeinflusst? Und haben sich diese Einflüsse in den zehn Jahren jemals wirklich geändert? 

Balahr: Zu Beginn waren die größten Einflüsse für Fhoi Myore die ersten Alben von Gorgoroth, Abigor, Arckanum und natürlich „De Mysteriis Dom. Sathanas“ von Mayhem. Wir wollten wahrlich an diese Atmosphäre anknüpfen, wie sie die Szene in den frühen Neunzigern geprägt hat. Ich persönlich kam kam durch den Punk zum Black Metal; anders als die meisten Leute also, die zunächst mit klassischem Heavy Metal anfangen, bevor sie sich mit Black Metal beschäftigen. Ich habe Punk immer sehr gemocht, auch wenn ich ihn eine lange Zeit aus meiner Musik außen vor gehalten habe. Aber meine Punk-Einflüsse sind wieder in meine Kompositionen zurückgekehrt. Ich denke, dass Crust- und Grindcore-Bands, wie Doom, Extreme Noise Terror, Skitsystem oder Napalm Death, meine Musik sehr geprägt haben. Ich denke, dass man das auch gut erkennen kann, wenn man sich unsere letzten Produktionen anhört.   

Sreng: Unveränderte Einflüsse waren immer die großen Klassiker, wie Gorgoroth, Mayhem usw. Aber natürlich trifft man andere Bands und entdeckt neue Sachen, die dazu führen, dass Du Dich als Musiker weiterentwickelst. Ich finde, dass wir zum Schluss immer mehr in Richtung Crust gegangen sind, Bands wie Doom, Extreme Noise Terror, diese ganzen D-Beat-Bands, die dazu geführt haben, dass unser Schlagzeuger sich diesen Stil angeeignet und in unseren Black Metal mit eingeflochten hat. Es ist interessant zu erwähnen, dass Du Deinen musikalischen Horizont erweiterst, wenn Du Dich mit anderen Bands über Musik unterhältst. Wir sind immer noch neugierig und offen für neue Musik. Es gab immer eine gute Stimmung mit Hordür und Satan, mit Sordide und Mör, mit Goatvermin, mit Grand Bouc Noir... Ich habe wahrscheinlich eine Menge Freunde vergessen aufzuzählen und hoffe, dass sie mir vergeben. Ich kann sie nicht alle aufzählen. Überleg mal, mit wie vielen Bands wir schon zusammen gespielt haben! Was mich am glücklichsten gemacht hat, ist die Tatsache, dass wir Dødsferd persönlich kennengelernt haben und gute Freunde wurden, da sie  eine meiner absoluten Lieblings-Bands sind.

fhoi myoreDaniel: Wovon handelten Eure Texte? Und steckte dort eine Art Kernaussage dahinter, die Ihr vermitteln wolltet oder Ähnliches?

Sreng: Die Themen unserer Texte waren auf jedem Album anders. Deswegen kann ich das nicht allgemein beantworten. Jedes Album wurde von der jeweiligen Atmosphäre inspiriert, nach der wir gerade gesucht hatten, fernab der Welt um uns herum, da wir uns dort nicht wohl fühlen. Zu Beginn, also zur Zeit unseres Demos und der „The Northern Cult“ EP, schwang auch immer ein bisschen Traurigkeit mit, aber Wut und Raserei nahmen einen größeren Teil ein. Auf unserem ersten, selbstbetitelten Album waren die Texte sehr Fantasy inspiriertund haben versucht, das Universum von Fhoi  Myore zu erklären. Caer Malhod ist zum Beispiel die letzte menschliche Stadt alles menschliche Wissen, welches noch nicht zerstört worden war, gesammelt wurde. Wo die Menschen versucht haben, die Angriffe der Fhoi Myore zu überleben, nachdem sie bereits alle Städte der Erde niedergebrannt hatten. Gaynor ist ein verfluchter Krieger, der dazu verdammt war, den Mächten des Chaos zu dienen, obwohl er war nicht auf ihrer Seite stand. Seine Bestrafung war es, sein eigener Feind zu sein, und derjenige zu sein, der der seine eigenen Freunde bekämpft und getötet hat, obwohl er hasste, was er tat. Diese Charaktere hatten eine große Wirkung auf unsere Seelen. Auf „La Forme Créatrice Du Chaos”, der Split-CD mit Pestiferum, basierten die Texte teilweise auf Trin Xuan Thuans Werk der Chaostheorien. Wir erkundeten diese Seite des Chaos, mit einer großen Entwicklung in unseren Songs. Jeder Song hatte einen Namen, der im nächsten Song erwähnt wurde, um daraus eine logische Sequenz zu formen gegenüber einer neuen Welt, anknüpfend an einem neuen Arrangement des vorherigen Songs. Man kann es also auch von der musikalischen Seite her nachvollziehen. Auf „Les Limbes Pourpres: Panpsychisme D'un Cataclysme Cosmique”, der Split-LP mit Wyrms, erarbeiteten wir  eine fantasievollere Idee der zwei Schwesterplaneten „Purple Limbo”, einen imaginären Ort, an dem zwei verfluchte Welten endeten: eine flüssige, „Le Prince Des Mers De Sang”. Die rote Farbe stammte von den blutigen Seen. Auf diesem Planeten führte das menschliche Verhalten zur Tötung eines schwachen Prinzen, der – genau wie Gaynor – seine Seele an die bösen Mächte unter Wasser überlassen hatte, die an die Oberfläche gelangen wollten. Nachdem sie alles Leben dort ausgelöscht hatten, wurden alle Seen mit rotem Blut gefüllt und gaben die lilane Farbe, und nur eine einzige, halbtote Seele segelte darauf. Der andere Planet, „Chair-Monde” ist aus der Langeweile heraus entstanden. Götter wollten neues Leben erschaffen,  waren aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wie ein Versuch auf zerknülltem Papier, und sie entschlossen sich, alle Lebensformen zusammen in eine große Masse Fleisch zu verwandelt. Aber aus diesem Sadismus heraus gab es nur einen einzigen Überlebenden auf diesem Planeten. Auf unserem zweiten und letzten Album „Per Antiquum Chaos Divina Animae Fides” versuchten wir, Inspirationen für eine uralte Philosophie, Wissenschaft und Mystizismus zu finden. Ein Song, „Le Banquet Des Cendres” enthält Texte von Giordano Bruno, der die katholische Religion direkt angegriffen hatte und dafür während der Inquisition als ein Wissenschaftler verbrannt worden war. Wir wollten mit „Le Royaume Des Coprophages” auch eine direkte Botschaft vermitteln. Das ist ein Teil von dem, worüber ich bereits in der ersten Frage geredet habe. Und schließlich haben wir auf unserer letzten Split-7“ EP „Kresis“ Bezug zu Democritus genommen, weil wir uns diese Single mit einer griechischen Band geteilt hatten. Wir erkundeten das Konzept des „A-Tom“, unter Berücksichtigung unseres Bundes mit unseren griechischen Brüdern von Dødsferd, die dieselben Ansichten haben wie wir und unsere Seelenverwandten sind, so wie es auf dem Frontcover auch dargestellt ist, in einer Welt unter vielen getrennten Einzelgängern.     

Daniel: Eure Texte waren manchmal Französisch, manchmal Englisch und manchmal sogar in Latein verfasst. Nach welchen Kriterien hattet Ihr die Sprache für Eure Texte ausgewählt? Geschah dies immer wahllos? Oder brauchte ein Song immer eine bestimmte Atmosphäre oder Ähnliches? 

Sreng: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Jede Sprache hat ihnen eigene Färbung und kulturellen Hintergrund und gibt so seine eigenen Elemente an den Song weiter. So haben wir immer geguckt, welche Sprache am besten zu dem jeweiligen Song passt. Und da ich mehrere Sprachen beherrsche, habe ich auch hin und wieder mal Deutsch verwendet. Diese Texte blieben aber unveröffentlicht. Für mich war es immer wichtig, die richtige Atmosphäre und den richtigen Sound einzufangen, so wie, wenn man sein Instrument stimmt.  

Daniel: Von Euch gab es nur zwei reguläre Studio-Alben, dafür aber einige Split-Veröffentlichungen. Was waren die Gründe dafür? 

Sreng: Wahrscheinlich weil wir viele Freunde und gute Bands um uns herum hatten, mit denen wir immer in regem Austausch standen. Es gab da keine bestimmte Strategie, aber wir wollten Anfragen für Split-Veröffentlichungen immer gerne akzeptieren und auch selbst Anfragen stellen, wenn wir die Musik der jeweiligen Bands mochten. 

Balahr: Das war nicht immer so geplant, aber wir haben die Gelegenheiten, mit anderen Bands zusammen zu arbeiten, immer gerne genutzt. Uns gefiel das, und wir haben zugesagt. Gemeinsam mit einer anderen Band an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, fanden wir immer sehr spannend. Wenn Du mit einer tollen Band zusammen arbeitest, und das Endresultat für Dich genauso perfekt sein soll wie für die andere Band, dann musst Du immer Dein Bestes geben. Es ist komplizierter, einen gemeinsamen Nenner und einen gemeinsamen Spirit dafür zu finden. Aber bei Fhoi Myore war es nie so, dass wir diese Split-Veröffentlichungen rausgebracht haben, um die Wartezeit auf das nächste reguläre Album zu verkürzen. Wir waren immer zu 100 % in alle unsere Produktionen involviert, egal ob auf Splits oder richtigen Alben. Wie gesagt: An den Split-Alben zu arbeiten, war nicht immer der einfachste Weg.  

fhoi myoreDaniel: Ich finde die Artworks Eurer Split-Veröffentlichungen total geil! Von wem stammen sie? Und wie seid Ihr mit dem Künstler/den Künstlern in Kontakt gekommen?

Sreng: Sie stammen von dem Gitarristen und Songschreiber von Wyrms. Wir haben ihn auf einem Konzert in Paris kennengelernt, wo wir Headliner waren und die anderen Bands kaum kannten. Sie hatten uns musikalisch echt beeindruckt, und wir sahen, wie ihr Gitarrist und Sänger Tedd zeichnete und Designs für T-Shirts entworfen hatte. Wir dachten uns, dass seine Arbeit sehr gut zu unserer Musik passen würde, und er akzeptierte unsere Anfrage.  

Daniel: Ihr habt Split-Veröffentlichungen mit Darkenhöld, Pestiferum, Wyrms und Dödsferd rausgebracht. Wie kam der Kontakt zu diesen Bands zustande? Kanntet Ihr all diese Bands vorher schon? Oder waren das auch mal  Entscheidungen der jeweiligen Plattenfirmen?  

Sreng: Es waren menschliche Erfahrungen. Darkenhöld kommen aus derselben Stadt wie wir. Sie sind alte Freunde von uns, wir haben uns die Musiker geteilt, sie fingen zur selben Zeit an wie wir. Wir sind gute Freunde. Die Zusammenarbeit war nur logisch. Pestiferum hatten zu uns Kontakt aufgenommen, weil sie unsere Musik mochten. Wir hatten zuvor schon von ihnen gehört und mochten ihre Musik ebenfalls. Uns war ziemlich schnell klar, dass wir etwas Spezielles für Songs für diese Split haben wollten. Wir wollten aber auch noch unser Album fertig machen. Deswegen hat es noch einmal zwei Jahre gedauert, bis das Split-Album endlich fertig war. Bei Pestiferum verhielt es dagegen anders. Sie machten ein paar politische Aussagen, mit denen ich nicht einverstanden war. Ich kannte aber die Mitglieder der Band und wusste, dass sie eigentlich nichts mit Politik am Hut haben. Und ich finde es wichtig, dass man zuerst die Musik in den Vordergrund stellt und seinen Gegenüber respektiert. Die Split-CD mit Wyrms entstand als logische Konsequenz nach einem gemeinsamen Auftritt. Wir haben sie sehr talentierte Musiker kennengelernt, die sehr ähnliche musikalische Einflüsse haben wie wir. Mitglieder von Fhoi Myore sind es auch, die lokale Extrem Metal-Konzerte organisiert haben, zum Beispiel L’Asso Domi Extreme. Und weil wir alle Dødsferd liebten, haben wir sie eingeladen. Sie haben viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie nur bekommen, und sie waren sehr erfreut darüber, dass sie von uns viel Anerkennung bekamen. Zwischen ihrem Gitarristen und Sänger Wrath und mir ist eine gute Freundschaft entstanden. Ich habe schon Urlaub bei ihm in Griechenland gemacht und er bei mir in Frankreich.    

Daniel: 2015 habt Ihr sogar mit allen Bands Eurer Split-Veröffentlichungen live gespielt. Bedeutet dies, dass Ihr Euch danach mit allen gut angefreundet habt?  

Sreng: Tatsächlich war es sogar genau anders herum: Wir wollten alle unsere Freunde einladen, um zu Hause eine geile Party zu feiern, mit unserer eigenen Konzert-Organisation. Zu dem Zeitpunkt waren wir also alle schon längst befreundet.

Balahr: Wir haben immer Kontakte zu den Bands gehalten, die mit uns zusammengearbeitet haben. Dieses Konzert wird für immer meine schönste Erinnerung bleiben, was unsere Live-Auftritte angeht. Wir waren bei uns zu Hause in Nizza und hatten eine großartige Zeit; sowohl während des Konzerts als auch danach.     

Daniel: Wie wichtig war es für Euch, live zu spielen? Und mit welchen anderen Bands habt Ihr Euch die Bühne noch geteilt? Habt Ihr eigentlich auch jemals in Deutschland gespielt? 

Balahr: Wenn Du in einer Band spielst, ist es sehr wichtig, live zu spielen. So werden Verbindungen zu anderen Musikern geschlossen, und sie helfen Dir, Deinen Geisteszustand zu erweitern und härter an einer Sache zu arbeiten. Hinzu kommt natürlich, dass man eine gute Zeit zusammen hat, wenn man unterwegs ist und Du andere Musiker kennenlernen kannst.   

Sreng: Live-Auftritte sind sehr wichtig. Unser Ansatz entwickelte sich allerdings im Laufe der Zeit erst. Am Anfang wollten wir eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, um Leuten das Fhoi Myore-Universum begreifen zu lassen, mit toten Blättern und Zweigen auf der Bühne, um den Geruch von Pinienholz den gesamten Auftritt über zu haben. Wir hatten Corpsepaint aufgetragen und waren überzeugt davon, dass es der live dargebotenen Musik Leben einhauchen würde. Wir sind einmal in einen Unfall verwickelt gewesen, weil wir eine Show zwischen zwei Halloween-Partys gespielt hatten und wir die Dekoration dafür nicht entfernen durften. Wir hatten den Veranstalter extra danach gefragt. Also hatten wir unsere Dekoration einfach dazu gelegt, und viele empfanden es als zu viel. Ich bereue es nicht. Heute kann ich darüber lachen. Später haben wir dann aggressivere und energiegeladenere Auftritte gespielt. Die Zuschauer kannten mittlerweile unser Universum sehr wohl, also war es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Wir hatten dann weniger Bühnendekoration benutzt, und ich habe nicht mehr auf der Bühne gesungen, sondern direkt in der Menge. Das hat den Auftritten eine Art Anarchie verliehen. Wir haben mit sehr vielen Bands zusammen gespielt; Freunde aus unserer Gegend, wie Odium, Fir Bolg, Darkenhöld, Corpus Diavolis und Svart Crown, andere französische Bands, wie Mutilanova, Evohe, Wyrms, Grazed, Endless Agony, Blasphemator, Borgia, RDSK, Septentrion, Winterburst, Ave Tenebrae, Mithridatic, Esus, Himinbjörg, Folge Dem Wind, Nydvind, Lutece, Aequinoctium Sanguinis, Malepeste, Maleficium Orgia, Archipelagos, Bestial Nihilism, Sordide, Fimbulvetr, Hyrgal, Belenos, Sangdragon, Hordür, Satan, Grand Bouc Noir und noch einigen anderen. Wir haben aber auch auf ein paar größeren Veranstaltungen mit internationalen Bands gespielt, wie Kaiserreich, Deathrow, Katharsys, Impiety, Necrowretch oder Distress. Wir haben in Deutschland mit Besatt, Inferno, Ewigeis und Winterblut gespielt, in Österreich mit Ranarök, Thyrgrim und Svarta und in der Schweiz mit Stortregn und Nansis. Das einzige Festival, auf dem wir je gespielt haben, war  das Tapette Fest 10 in Frankreich. Ich habe auch zwei eigene Tourneen organsiert: eine Tour durch Frankreich mit Angmar und eine Europa Tour mit Sordide.

fhoi myoreDaniel: Ich finde es toll, dass Ihr fast alles auch auf Vinyl und Kassetten veröffentlicht habt! Wie wichtig ist es Euch in der heutigen Zeit der Downloads und Streamings, die alten Kultformate am Leben zu erhalten? Und was denkt Ihr im Gegenzug über die Trendwelle moderner Formate? 

Balahr: Da ich selbst auch Sammler bin, waren diese Formate für mich immer attraktiv. Ich mochte immer schon schöne Objekte. Rein optisch gesehen, ist es natürlich schon viel schöner, eine LP mit tollem Artwork in den Händen zu halten; viel mehr als bei einer CD. Was die Kassetten angeht, war das die Idee der Plattenfirma. Mich störte das nicht. Für mich haben CDs und Kassetten denselben Stellenwert. Natürlich ist es einfacher, eine CD zu haben, weil nicht jeder heute noch in der Lage ist, Kassetten abzuspielen. Was die modernen Formate angeht: Ich höre Musiker oft stöhnen, dass früher alles besser war, aber da muss ich ihnen ganz klar widersprechen! Diese Portale sind eine tolle Gelegenheit, um Musik weltweit kostengünstig zu verbreiten. Natürlich verdient man damit viel weniger Geld, wenn Du von Deiner Musik leben willst, aber wer kann heute schon noch regelmäßig 20 € für eine Schallplatte oder 15 € für eine CD hinblättern? Musik ist für jeden da, nicht nur für reiche Leute, die genug Geld haben, um sich alles zu kaufen. Aus diesem Grund haben wir uns auch dazu entschieden, unsere Musik über Bandcamp und Youtube den Hörern zugänglich zu machen. Ich möchte die Leute zwar nicht entmutigen, unsere Musik zu kaufen, aber ich bin Realist: Wenn Leute kein Geld haben, um sich all unser Zeug zu kaufen, dann sollen sie wenigstens unsere Musik gratis im Internet hören und genießen!      

Sreng: MP3, Downloads und Streamings sind gar nicht so blöd. Ich möchte Dir jetzt nicht die Standard-Antwort geben, dass wir auf moderne Technik scheißen und voll old school sind! Ich habe MP3-Dateien wie jeder andere auch. Mein Hauptaspekt ist, dass ein einschränkendes Element nicht immer das Format ist, das Du hauptsächlich benutzt. Es kommt immer  darauf an, was für Lautsprecher Du hast. Wenn Du kleine Kopfhörer benutzt, weil Du gerade draußen, auf der Arbeit oder sonst wo bist, wo Du nicht laut sein kannst, dann geht es nicht darum, gerade den perfekten Sound zu haben. Wenn Du zu Hause schlechtes Equipment hast, dann ist es genauso. Wenn Du Dir zuerst ein gutes Sound-System holst und dann darauf Deine MP3-Dateien hörst, dann kann es sein,  dass sie besser klingen als eine LP über Boxen mit schlechterer Qualität. Wir haben natürlich auch diese „Kultformate“ benutzt, weil wir dachten, dass es relevant für die produzierte Musik ist, und natürlich auch, weil es schön ist, so etwas in der eigenen Sammlung zu haben von Bands, die man mag. Eine LP kann man besser aufbewahren.  Der Sound muss aber nicht zwingend besser sein. Es kommt darauf an, was Du damit machst. Wir  haben uns immer bemüht, dem jeweiligen Format  gerecht zu werden. Für mich gibt es immer einen Grund dafür, für welches Format ich mich gerade entscheide. MP3s sind gut, um in Musik reinzuhören. Dann ist es mir auch egal, ob ich dies über schlechte Boxen oder über das Handy höre. Kassetten haben dieses gewisse Etwas, wenn Du sie über einen Walkman hören kannst, so wie ich dies sogar heute noch tue. Es kann auch interessant sein, wenn Du Kassetten über eine gute Stereoanlage hörst. Bei Kassetten gibt es eine analoge Kompression, das heißt, sie nutzen sich mit der Zeit ab und der Sound wird zunehmend schlechter. Aber vielleicht sucht man dabei auch nach einer bestimmten Farbgebung, die einen an seine Jugend erinnert. Vinyl ist gut, wenn man Musik mit guter Qualität hören will. Wenn Du eine Band wirklich magst, macht es daraus etwas ganz Besonderes.     

Daniel: Ich weiß, dass natürlich jeder Musiker seine eigene Musik am liebsten auf Vinyl sehen würde! Aber seid Ihr auch der Meinung, dass das Vinylformat für räudigen Old School Black Metal wie Fhoi Myore mit seinen dünnen und alles andere als glatt polierten Produktionen überhaupt vinylwürdig ist? Oft klingen diese Tonträger wie Demos und passen von daher eher auf Kassetten oder nicht?  

Balahr: Ich denke, was das Vinyl angeht, habe ich die Frage bereits beantwortet, aber dennoch muss ich Dir in diesem Punkt widersprechen! Alles, was wir seit 2009 veröffentlicht haben, hat sich im Sound gewaltig verändert. Wir waren immer darauf bedacht, anders zu klingen als andere Bands. Wir haben immer hart daran gearbeitet, die Instrumente so hörbar und dreckig zugleich klingen zu lassen. Wir haben alle Aufnahmen immer selbst in die Hand genommen, um uns nicht von anderen Personen zu sehr beeinflussen zu lassen, die unseren Standpunkt nicht verstehen würden. Natürlich ist der Sound räudig, aber er klingt immer noch kraftvoll. Wir wollten aber nie zu viel Kompression und Elektronik bei unseren Aufnahmen verwenden, um den Sound so natürlich wie nur möglich zu halten; so als würde man uns beim Proben zuhören. Das ist auch der Grund, warum wir räudiger klingen als andere Bands. Aber ich finde nicht, dass unser Sound allzu demomäßig klingt. Für mich ist es auch nicht wichtig, etwas nur auf Kassette zu veröffentlichen. Ich wäre optimistisch, wenn ich behaupten würde, dass bestimmt 95 % der Bands, die Kassetten veröffentlichen, nicht einmal analog aufnehmen. Welchen Sinn soll das dann also haben?

Sreng: Da stimme ich zu! Ich mag Kassetten sehr, weil sie gute Erinnerungen wecken und die Geräuschkulisse passend war, als wir sie verwendet haben. Aber  es war nicht relevant, eine Kassettenversion von unserem letzten Album zu machen, weil es viel brutaler und schneller war. Durch das Knistern und Rauschen bei Kassetten hätte man vieles nicht so gut rausgehört. Es ist momentan total im Trend, alles in „Old School“-Formaten zu veröffentlichen, aber es passt halt nicht immer zur Musik. Man darf nie vergessen, dass Kassetten in den Neunzigern vor allem deswegen so populär waren, weil man technisch noch sehr eingeschränkt war. Aber etwas auf Kassette zu veröffentlichen, nur weil es gerade cool ist, klingt für mich uninteressant. Aber natürlich ist die Schönheit eines Objektes in einer Sammlung auch immer wichtig, und da sind Kassetten und Vinyl natürlich etwas ganz Besonderes.   

Daniel: Obwohl es Fhoi Myore offiziell nicht mehr gibt, betreibt Ihr immer noch Eure Bandcamp-Seite und verkauft dort Euer Zeug. Werdet Ihr diese Seite weiter behalten oder bald schließen? Habt Ihr auch diesbezüglich schon entschieden? 

Sreng: Ich denke, wir werden alles noch eine Weile so belassen, zumindest, solange wir noch etwas zu verkaufen haben. Wenn alles ausverkauft ist, kann man ja immer noch sehen, ob man die Seite schließt oder sie als „Grabstein“ einfach online lässt. Ich weiß es nicht. Ich betreibe die Seite nicht und habe mich auch nie um die Verkäufe gekümmert. 

Balahr: Wir haben immer noch Zeug bei Bandcamp zu verkaufen, aber ich denke, selbst wenn alles vergriffen ist, werden wir die Seite einfach weiter laufen lassen. So können sich die Leute immer noch unsere Musik anhören. Wir haben übrigens auch einen eigenen Youtube-Kanal, wo ich immer mal wieder Songs von uns hochlade. Dank dieser Plattformen wird die Musik von Fhoi Myore auch nach der Auflösung immer noch weiter leben und verbreitet werden.   

Daniel: Frankreich hat eine große Underground Black Metal-Szene mit Bands wie Deathspell Omega, Blut Aus Nord, Children Of Mäani, Arkhon Infaustus, S.V.E.S.T., Darkenhöld (okay, in diesem Fall weiß ich natürlich Bescheid, haha!), Cepheide, Baume, Aorlhac, Hyrgal, Moonreich, Otargos, Vlad Tepes, Mütiilation und viele weitere Horden. Steht Ihr in Kontakt mit einigen dieser Bands? Und welche anderen Black Metal-Bands aus Eurem Land könnt Ihr uns noch empfehlen?

fhoi myoreBalahr: Wir haben schon mit sehr vielen französischen Bands zusammen gespielt und haben auch zu vielen der von Dir genannten Bands Kontakt, aber letztendlich teilten wir mit ihnen nicht immer dieselbe Ideologie. Von den französischen Bands, die wir für uns entdeckt oder kennengelernt haben, solltet aIhr Euch auf jeden Fall Agressor (die aus derselben Region wie wir stammen), Angmar, Corpus Diavolis, Mör, Annthennath, Goatvermin usw. anhören.

Sreng: Ich habe zu einigen Bands Kontakt, aber viele sind nicht mehr aktiv oder verstecken sich, oder ich verspüre keine bestimmte Verbindung zu den Leuten, die dahinter stecken. Natürlich kommt auch viel gute Musik aus Frankreich, aber es gibt auch viele gute Bands aus dem Ausland, und Kultur kennt keine Grenzen. Bei Fhoi Myore hatten wir einen thailändischen Bassisten, einige Mitglieder waren italienischen Ursprungs, und ich habe deutsche und tschechische Wurzeln. Ich werde keine anderen Bandnamen nennen, aber die meisten der „französischen“ Bands sind eigentlich gar nicht so „französisch“. Von den Bands, die Du noch nicht aufgezählt hast, würde ich noch Sordide, Zoldier Noiz, Cadaveric Fumes, Natus Deprosis, Whoresnation, Doomsisters und Grossel nennen.

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne aus? Mit welchen Bands oder Projekten warden sich unsere Wege vielleicht wieder kreuzen?  

Balahr: Im Moment habe ich alle Hände voll zu tun, fernab von der Musik, mit Familie, Arbeit usw. Aber ich würde nicht behaupten, dass ich abgeneigt wäre, eine neue Band zu gründen. Wenn ich eine neue Band gründe, dann wird sie aber mit meinen ideologischen und politischen Ansichten in Einklang stehen. Das wird sich noch zeigen! 

Sreng: Im Moment bin ich sehr beschäftigt, seit Balahr die Auflösung der Band offiziell bekannt gegeben hat. Ich bin in der Molekularbiologie tätig und kämpfe gegen die sogenannten “nicht-tödlichen“ Waffen der kommerziellen Industrie. Ich habe eine Blausäurevergiftung gefunden, die auf Tränengasmissbrauch basiert und arbeite mit einigen Wissenschaftlern im internationalen Underground zusammen. Ich weiß nicht, wann ich damit fertig werde, aber ich möchte auch so schnell wie möglich wieder Musik machen.   

Daniel: Na gut, Sreng und Balahr! Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview genommen habt, obwohl es Fhoi Myore nicht mehr gibt! Das Schlusswort gehört Euch! 

Balahr: Fuck NSBM! ACAB!

Sreng: Es hat eine Weile gedauert, dieses Interview fertig zu machen, weil ich einige Zeit im Gefängnis saß. Tut mir leid, dass Du so lange warten musstest! 

https://www.facebook.com/pages/Fhoi-Myore/114671765305308

https://fhoimyore.bandcamp.com/



Autor: Daniel Müller