Der größte Rockmanager aller Zeiten. Ja dann. Das Vorwort ist schon echt kribbelnd, wenn solch ein Mann, wie Mark Blade, dem hier ein ganz großes Buch gelungen ist, mit den Worten beginnt, „Ein Samstagabend im Sommer 1982. Ich bin siebzehn Jahre alt und sitze in einem Porno Kino“, lächel, das hat was. Aber einmal in der Woche gibt es eben keine Pornos, sondern Led Zeppelins – „The Song Remains the Same“. Video hat ja kaum schon jemand und wie gesagt, es ist neunzehnhundertzweiundachtzig. Led Zeppelin eigentlich nach dem Tod von John Bonham, genialer Drummer der Urbesetzung, schon in Auflösung. Bald sollte die Compact Disc kommen und trotzdem, wir sitzen hier und lassen uns gehen. Haben Spaß. Vierzig Minuten des Films sind gelaufen, Robert Plant und Jimmy Page, Sänger und Gitarrist der Band, laufen wie Pfauen über die Bühne und Schnitt. Es geht in den Backstage Bereich. Nicht anders, als in jedem Theater. Die Bühne macht´s. Der Film spielt im legendären New Yorker Madison Square Garden!! Und dann sehen wir ihn, in einer Auseinandersetzung mit einem Amerikaner.

Mister Wüst, Peter Grant. Er sieht aus wie ein Rausschmeißer, was er ja mal war. Strubbelig,, wirre Haare, der typische Schal, ähnelt einem Piraten oder Schauspieler, was er ja auch mal war und wir belustigen uns an den unflätigen Kanonaden dieses Mannes. Beeindruckend. Er war eine Generation älter als Led Zeppelin. „ Niemand kannte Peter Grant. All diese Leute, die hämisch über ihn spötteln, wissen nichts über seine Feinheiten und Herrlichkeit“, sagte einst Robert Plant. Peter Grant war ein gewöhnlicher Mann, der ein ungewöhnliches Leben lebte. Als er als Manager von Led Zeppelin immer größer und größer wurde, aber kaum etwas über seine Vergangenheit bekannt war, bildeten sich Legenden um ihn. Das meiste war einfach nur falsch, aber auch egal. Er selbst, sorgte mit dafür, dass die Magazine etwas zum Schreiben hatten. Geboren im April 1937, ist wahr. Komplex, so seine Tochter, sei ihr Vater. Im ersten Kapitel des Buches, „ Die Schlacht von Streatham Common“, dreht es sich um das Umfeld, die Eltern, die Schule und einige Einflüsse, die Peter Grant zu dem machten, was er ist, einer der größten im Rock Bizz. Entwicklung und der musikalische Einfluss, von den dreißiger Jahren, bis zum Start, Ende der sechziger Jahre. Spannend, weil vieles erklärend. In den schlechten Jahren, ging er mit Gene Vincent auf Tour, so Robert Plant. Vielsagend, oder?

Kapitel zwei „Suppe zu Weihnachten“ beginnt dann so im Frühling 1958. Mit allen Höhen und Tiefen Peter Grant, war zu dieser Zeit mit einigen amerikanischen Headliner Bands unterwegs, die trotzdem bibbernd in der Kälte standen und auf ihn warteten. Rock ´n´ Roll Stars wie Gene Vincent, Little Richards, bis hin zu Cliff Richard und den Shadows. Er scheuchte sie auf die Bühne und sorgte dafür, dass sie später auch ihre Gage bekamen. Machte er wohl gut. Auch der amerikanische Pop Teenieschwarm Brian Hyland gehörte später dazu. Die Outlaws bestanden noch bis 1965. In den späten siebziger Jahren ging Micke Underwood dann in Ian Gillans Band, der sich ja da schon sehr lange von Deep Purple getrennt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Grant schon Kontakt zu Led Zeppelin und es entwickelte sich was. Peter Grant kannte sie so gut wie alle, er wusste worum es ging, doch was er so erlebte, die Zufälle und Überraschungen in diesem Geschäft sind in diesem Buch Meisterhaft beschrieben. Besonders die Entwicklung um Led Zeppelin, all diese Wahnsinnigen Kontakte, das große Geld. Hautnah. Dieses Buch zeigt ganz genau den Spirit eines Giganten, der immer wusste, was er tat und besser lassen sollte. Grob und ungehobelt wirkend, aber die Feinheit des Gefühls in der Seele. Kapitel für Kapitel ein Genuss, den sich kein Musik Liebhaber entgehen lassen sollte. Ein Buch, was einfach unglaublich viel über die gesamte Musik Geschichte schreibt, aber auch einen der ganz, ganz großen Macher genial beschreibt. Ein absoluter Top Tipp.

ISBN: 9783854456711

Note: Keine Wertung
Autor: Reiner Langer

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