GOLDEN AGE ROCK FESTIVAL

Liège, Belgien, Manège De La Caserne Fonck, 23.08 – 25.08.2019

Dee Snider Index Das Golden Age Rock Festival in Lüttich, geht in seine erste Runde. Mitten in der City, in der Nähe der ziemlich heruntergekommenen und berühmten Altstadt. Hier kann man es zwischen Hotel und der schönen Maas noch aushalten, während man in den Gassen vor lauter Gestank erstickt und mit vielen zugenagelten Bauten Vorlieb nehmen muss. Selbst ein mancher Einheimischer ist schockiert, was auf so manchem Marktplatz abends abgeht. Das Venue selbst war in Spucknähe unserer Schlafstätte, einen Parkplatz immer zur Hand und eine kleine Schlange war schnell abgewickelt. Die Preise fürs Pinkeln irritierten mich etwas. Das man überhaupt bezahlen muss finde ich, geht gar nicht und  sollte mit dem Eintritt abgewickelt sein. Einmal strullern 70 Cents und für 10 Euro gab es das „All You Can Make Pippi“ Angebot. Also ehrlich! Na ja, das komplett bezahlte Hotel wollte ja auch noch eine Kaution. Also macht dann eine Begehung mit dem Personal, um zu checken ob schon was vorher kaputt ist? Ach ja und eine unangekündigte Taxe von 2,50 Euro pro Person / pro Nacht, wurde im Nachhinein auch noch erhoben. Ich wusste gar nicht das Lüttich eine Kurstadt ist. Klärung ob man hier überhaupt kassieren darf, fand ich im Internet leider nicht.

Wie immer gab es einige Fressbuden und die handelsüblichen Merchandise-Stände, von denen viele komischerweise aus Deutschland kamen. Der Veranstaltungsort war geräumig, die Zuschauerzahl obschon der teilweise recht seltenen Acts durchaus überschaubar und zehn Meter von der Bühne weg, eine kleine Tribüne zum Sitzen. Für den anwesenden Altersdurchschnitt, die beste Idee überhaupt. Gleich neben an hatte Künstler Eric Philippe seine „Cover Art Expo“ aufgebaut. Da diese Räumlichkeit ebenso als VIP-Bereich diente, hatten alle anderen das Nachsehen und konnten sich nicht an der Ausstellung ergötzen. Vielleicht nicht die beste Idee. Kleine Probleme gibt es bei der Organisation eines Events immer, zudem wenn es das Erste ist. So vielen dummerweise einige Signing Sessions ins Wasser und meine vorher gewünschten Interviews komplett. Egal, weniger Arbeit für mich. Doch nun zur Musik!!!

 

Tag 1, Freitag, den 23.08.2019

 

Tygers Of Pan Tang live2019Den Anfang machten die Tygers Of Pan Tang…Mitglieder der New Wave Of British Heavy Metal. Normalerweise hat es ein Festival-Opener nicht leicht aber dieses Kaliber ist durch die Decke geschossen. Ein würdiger Empfang, der noch überhaupt nicht gefüllten Halle und eine dankbare Band, die hier wohl mit dem knappen Publikum arbeiten musste. Das haben die Briten sicherlich nicht so erwartet und ich selber war auch über die geringe Menge an Zuschauern erstaunt. Doch die Tiger lieferten absolut souverän ab und hatten selbstredend ihre Klassiker im Gepäck. Keiner, der nicht mit „Lonely At The Top“, „Only The Brave“ und „Hellbound“ gerechnet hat. Sänger Jacopo Meille wirkte stets sympathisch, war bei bester Stimme und bildete mit seiner Band eine coole Symbiose. That´s Rock ´n´ Roll! (Steve)

 

Phil Campbell live2019Als nächstes steht der ehemalige Motörhead Gitarrist Phil Campbell And The Bastard Sons auf dem Plan. Seine Söhne Todd (Gitarre), Däne (Schlagzeug) und Tyla Campbell (Bass). Neill Star (Gesang) vervollständigen die Band. Obwohl sie lange nach dem goldenen Zeitalter des Rocks gegründet wurden, kann Phil seine Vergangenheit nicht leugnen. Neben der Arbeit aus ihrem Album "The Age Of Absurdity" spielen sie auch Motörhead-Klassiker wie das unvermeidliche "Ace Of Spades". Eine solide Show und irgendwie frage ich mich, warum sie so früh spielen im heutigen Line Up. Zu späterer Stunde hätten sie die Halle wahrscheinlich noch viel mehr gerockt hätte. (Pistol)

 

 

 

Vulcain live2019Nach dem nächsten Change Over ist es Zeit für die französische Band Vulcain. Gegründet 1981 von Daniel Puzio (Gesang und Gitarre) und seinem Bruder Vincent Puzio (Bass). Sozusagen die französische Antwort auf…. eben Motörhead. Die Band schien ihr Set wirklich zu genießen und abgesehen von einigen technischen Problemen mit dem Bassverstärker, lief die Show reibungslos und routiniert. Das Publikum zollte den Auftritt dann auch mit reichlich Beifall, obwohl ich muss sagen, dass die Truppe nicht unbedingt zu meinen Favoriten gehört. (Pistol)

 

 

Ross The Boss live2019Ross The Boss aka Ross Friedman, ist eigentlich kein One-Man Act, sondern eine amerikanisch/deutsche Formation (die heuer gar nicht mehr so deutsch ist) um den ehemaligen Manowar Gitarristen. Er war Gründungsmitglied der berühmten „Männern des Krieges“ und bis 1988 an der Klampfe. Seit dem Jahr 2005 besteht diese Truppe und hat es derweil auf drei Alben gebracht. Den Rundling „By Blood Sworn“ von 2018, galt es somit noch zu promoten. So dachte ich, haha. Aber einige Acts hatten ein Motto und hier habe ich das „Plays Manowar“ geradezu überlesen. Auch nicht schlimm. So servierte man dem einen oder anderen gierigen Hörer, insgesamt sieben Tracks der lebenden Legende aus New York: „Hail And Kill“, Kill With Power“, „The Oath“, den besten Song der Formation überhaupt „Fighting The Earth“, „Blood Of The Kings“, „Wheels Of Fire“ und last but not least „Sign Of The Hammer“. Fronter Marc Lopes (Let Us Prey) war ein Ohrenschmaus und der Rest der Band stand solide in Nichts nach. (Steve)

 

 

Channel Zero live2019Channel Zero aus Belgien haben die Ehre, die Running Order für den Freitag zu schließen. Die Band ist eine gut geölte Maschine, die sich ein wenig vom Rest des Line-Up unterscheidet. Denn da, sie sind noch verhältnismäßig jung und wurden erst im Jahr 1990 gegründet. Ist das eine schlechte Sache? Absolut nicht! Sie liefern ein ziemliches Killermetall-Set. Angefangen mit "Dark Passenger", "Ammunition", "Hot Summer". Rasiermesserscharfe Riffs und die Performance von Schlagzeuger Seven Antonopoulos, waren schlichtweg atemberaubend. Verdammt, das ist eine großartige Show, mit der der erste Tag zu Ende ging. Wer immer noch nicht genug hatte, konnte sich noch die Schweizer All Girl AC/DC Tribute Kapelle Back:n:Black reinziehen. Wir haben aber unsere Schlafstätte dem Gig vorgezogen. (Pistol)

 

 

Tag 2, Samstag, den 24.08.2019

 

Alain Pierce Expirience live2019Den heutigen Auftakt macht die Alain Pire Experience. Alain himself ist ein Local-Hero aus der Stadt der Tunnel…Huy. Da habe ich mich mal verfahren…mein lieber Scholli, haha. Bitte diesen Mann nicht mit dem gleichnamigen Posaunisten beim Orchestre Philharmonique de Liège verwechseln. Dieser hier ist ein hippieesker Gitarrist, dem der eben erwähnte Künstler Eric, das aktuelle Plattencover verpasst hat. Ich weiß nur wenig über diesen Mann und fand im weltweiten Netz noch weniger. Der Belgier fungierte in insgesamt acht Formationen und das seit 1980. „Apex“ nun seit aktuelles Album, behandelt den Mainstream-lastigen Psychedelic Pop-Rock, mit einer starken Affinität zu den handelsüblichen Referenzen der britischen Acts der 60er-Jahre. Da ist der Mann ganz Kind seiner Zeit. Schrulliges mit Referenzen aus den späten Zeiten von The Beatles, spaciges von The Rolling Stones und in Sachen Gitarre den Hang zu Jimi Hendrix. Allerdings gab es von dem neuen Longplayer lediglich zwei Nummer: „I Saw The Light Today“ und „Never Go Away“. Gleich vier Stücke gab es vom 2014er Werk „Cambridge“ und der Rest von „Songs From The 13th Floor“. Ganz angenehm aber nicht meine Baustelle.

 

 

Leaf Hound live2019Leaf Hound aus dem Vereinigten Königreich datiert bis in die 60er-Jahre zurück. Trotz großer Pause kam Sänger Pete French 2004 auf den Gedanken das Zepter zur Reunion in die Hand zu nehmen. „Growers Of Mushroom“ (1971) war vielleicht eins der einflussreichsten Alben der Stoner Szene, jedoch bis zur Wiedervereinigung das einzige Album der Mannschaft. Kein Wunder das nur wenige Anwesende die Musik kannten oder gar abfeierten. Dummerweise kam noch dazu, dass man von diesem Opus lediglich zwei Songs spielte: „Freelance Fiend“ und „Stagnant Pool“. „Too Many Rock ´n´ Roll Times“ war lediglich ein Bonus-Track auf dem Re-Release. Das restliche Material stammte vom 2007er Scheibchen „Unleashed“. Das hatten wohl die jungen Leute hier gar nicht wahrgenommen und die alten Fans wollten eher das alte Material. Falsch gepokert. Hier hatte ich mir mehr Stimmung erhofft. (Steve)

 

 

Robby Valentine live2019Gegen 14.45 Uhr war es Zeit für Robby Valentine, das Publikum wirklich wach zu halten. Weil der niederländische Künstler mit Gattin und Band nach Lüttich gekommen ist, um eine ganze Reihe von Queen-Klassikern zu präsentieren. Robby ist ein Perfektionist und wird sich nicht mit ein paar mäßig gespielten Coverversionen zufrieden geben. Es muss wirklich eine besondere Hommage an Freddy Mercury sein! Und das ist es, ich bin wirklich überrascht da ich normalerweise alle Queen Tribute Bands der Gotteslästerung bezichtige. Aber Robby und seine Band spielten schon einige Shows mit diesem Tribut und es war immer erste Sahne. Zusammen mit Maria Catharina, überzeugen die beiden mit einer tollen Gesangsdarbietung. Klassiker wie "Killer Queen", "Bicycle Race", "Under Pressure", "Bohemian Rhapsody" werden euphorisch gefeiert. Eine wirklich großartige Show! Und die Menge liebte jede einzelne Minute davon. (Pistol)

Setlist: We Will Rock You, Don't Stop Me Now, Killer Queen, Bicycle Race, Under Pressure, Crazy Little Thing Called Love, Mustapha, Medley (One Vision, Now I'm Here, Hammer to Fall), Tie Your Mother Down, Bohemian Rhapsody, Medley (The Show Must Go On, I Want It All, You're My Best Friend, Another One Bites The Dust, Radio Ga Ga), We Will Rock You, We Are The Champions

 

Atomic Rooster live2019Mit Atomic Rooster, kam Fronter Pete French ein weiteres Mal auf die Bühne. Für den zeitlichen, personellen und Kostenablauf sicherlich angenehmer aber der Zuschauer an sich wirkte etwas überraschter. Die Auftritte hätte man besser auf zwei verschieden Tage legen sollen. Sie kamen gleichzeitig mit Leaf Hound aus den Puschen aber Pete kam erst im Jahr 1971, nach dem Weggang von Leaf Hound zum Line-Up. Nun stand Progressive Rock der alten Schule auf dem Programm. Vor der Auflösung im Jahr 1975, brachte man es auf insgesamt fünf Alben und diesem Repertoire, gab es heute auf die Ohren. Trotz der Doppelbelastung war Pete himself noch top bei Stimme. Mit „Breakthrough“ gab es einen der ältesten Tracks, ganz im Sinne von Deep Purpel, dessen Vorgruppe diese Formation zu Anfang war. Und ewig wummert die Schweine-Orgel. Mit „Devil´s Answer“ gab es meinen persönlichen Favoriten. Eher ungewohnt straight für die Band. Eher groovy „Tomorrow Nigh“…tanzbare Progressive Rock halt. Live vermisste ich nur die hüpfenden Mädels aus dem Video, haha. Aber wie schon bei Leaf Hound, kannten hier die wenigsten vor der Bühne die Songs. (Steve)

 

 

Uli Jon Roth live2019Uli Jon Roth auf dem Golden Age Rock 2019. Eigentlich ist es immer wieder schön, Uli Jon Roth auf der Bühne zu erleben. Allein sein auftreten, das an Indianer oder alte Hippietage erinnert ist sehenswert, ebenso die von ihm erfundenen „Sky Guitars“, die über ein wesentlich umfangreicheren Tonumfang als eine normale Gitarre verfügen. Von 1973 bis 1978 war Uli Gitarrist und Songwriter der Scorpions und hat deshalb auch seinen Slot bei Golden Age Rock Festival erhalten, auf dem er sein Können einem breiten Publikum zugänglich machen konnte. Er eröffnete sein Set mit dem Scorpionssong „All Night Long“, dem „Sun In My Hand“ folgte. Das Publikum ging begeistert mit und so folgten weitere Scorpionsstücke in folgender Reihenfolge. „We´ll Burn The Sky“, „In Trance“ und „Fly To The Rainbow“. Danach kam ein weiterer Gast und ehemaliges Scorpions Mitglied auf die Bühne. Rudy Lenners spielte Schlagzeug bei „Pictured Life“ und „Catch Your Train“, der von 1975 bis 1977 bei den Scorpions war und somit früher mit Uli zusammengearbeitet hat. Dann folgte der letzte Scorpions Song „The Sails Of Charon“. Mit dem letzten Stück zeigte Uli dann noch einmal sein ganzes Können. Er zelebrierte den Hendrix-Klassiker „All Along The Watchtower“ zur Freude des Publikums. Alles in allem ein wahrlich einzigartiges Konzert, dass dem Festival eine weitere besondere Note hinzugefügt hat. (Marc)

 

 

Moxy live2019Die Kanadier Moxy stehen seit Jahrzehnte auf meiner Live-Wunschliste. Selbst in meiner alten Heimat habe ich es in acht Urlaube nicht geschafft. Nun wird mein langersehnter Traum erfüllt und zudem noch mit ex-Slik Toxik Shouter Nick Walsh. Selbst Loverboy Fronter Mike Reno stand hier mal am Mikrophon. Herrlich! Moxy waren noch nie auf dem alten Kontinent und wurde furios empfangen. Neben Nick wusste Gitarrist Rob Robbins sich perfekt in Szene zu setzen. Das Frischblut hat den alten Recken richtig gut getan. Der zweite Axtschwinger Earl Johnson, ist übrigens das einzig übrig gebliebene Original-Mitglied. Nach Uli Jon Roth sicherlich der zweite große Headliner heute Abend. Wie man auf Doc Holliday und Foghat kam, kann ich nicht erklären. (Steve)

 

Doc Holliday live2019Als nächstes stehen die Southern Rocker von Doc Holliday auf der Speisekarte. Die ursprüngliche Besetzung dieser Band war lediglich von 1981 bis 1983 aktiv. Danach hat die Band etliche Reunions Versuche unternommen. In der aktuellen Besetzung ist Eddie Stone (Keyboard, Gesang) das einzige verbleibende Originalmitglied. Aber das Publikum des Golden Age Rock liebt diese Band und Songs wie "Redneck Rockin Roll Band", "Southern Man" und "Lonesome Guitar" wurden lauthals gefeiert. (Pistol)

Setlist: The Last Ride, Never Another Night, Redneck Rock n Roll Band, Southern Man, A Good Woman's Hard To Find, Moonshine Runner, Ain't No Fool, Don't Go Talkin', Keep On Running, Lonesome Guitar

 

 

Foghat live2019Foghat ist längere Zeit an mir vorbeigegangen. Ihr Sänger ist Charlie Huhn, der mich in den 80er-Jahremn bei Victory begeistert hat. Foghat selber sind im Jahr 1971 gegründet worden und Charlie singt seit 2000 bei Ihnen. Einzig verbleibendes Original-Mitglied ist Drummer Roger Earl. In den letzten drei Jahren gab es zwei aktuelle Alben „Under The Influence“ und „Slow Ride“ und die galt es neben den Klassiker-Tracks wie „Eight Days On The Road“, „I Just Want To Make Love To You“ und „Drivin´ Wheel“. Letzterer war dann der gelungene Opener. Der Song hat seit seinem Release vor vierundvierzig Jahren, kein Jota an Kick-Ass Feeling verloren. Mister Huhn ist knackig bei Stimme und Gitarrist Bryan Bassett, der eine astreine Slide-Klampfe hingelegt hat. Die Band spielt tight, mit jeder Menge Spaß in den Backen und kann mich trotz meiner vorherigen Einsprüche als Headliner überzeugen. Die Briten sind eine sichere Bank und spielerisch auf höchstem Niveau. (Steve)

 

 

Tag 3, Sonntag, den 25.08.2019

 

Irish Coffee live2019Irish Coffee? Lecker! Nee, heuer ist es ein Formation die sich unter diesem Banner auf die Bühne begibt und den Opener für das mittlerweile ermüdete Publikum macht. Drei Tage-Festival mit diesem Altersdurchschnitt sind vielleicht etwas „too much“.  Mir völlig unbekannt aber als Lokalmatadoren, zumindest kommen sie aus Belgien und von Alter her, gegründet 1970, passen sie ganz gut ins Konzept. Sie spielen etwas härteren Blues Rock und lassen die eine oder andere progressive Note glänzen. Elf Tracks für die Eröffnungs-Formation sind eher selten aber hier hat es niemand eilig. Das Publikum macht sich eh noch rar. Die Jungs haben ganz gut geliefert aber viel ist bei mir einfach nicht hängengeblieben. Viel Gas hat man auch nicht gegeben. Die Jungs standen sich die Füße in den Bauch. Vielleicht zwei Gründe warum man über die Grenzen der Heimat kaum bekannt ist. Nostalgie für die Handvoll Fans. That´s all! (Steve)

 

Pat McNamus live2019Die Pat McManus Band hat einen großen Vorteil: Pat McManus! Pat und seine beiden Brüder John und Tommy, waren die Gründer der Formation Mama´s Boys. Ganz in diesem Sinne stand die Show des heutigen Tages mit dem Zusatzmotto: „plays Mama´s Boys“. Sieben Alben satten Materials standen dem virtuosen Gitarristen zur Verfügung. Dennoch nahm der Axtschwinger sich genug Zeit für ausufernde Soli, was die anwesenden Fans durchaus dankbar, mit viel Applaus quittierten. Dazu gab es vom Protagonisten jede Menge Gesichtsakrobatik und Posing, was den Mann nur sympathischer machte. Seine Begleitband ließ sich nicht lumpen und hielt dem Meister den Rücken frei. Zum Besten gab es sieben Beiträge der Stammband, unter anderem „Last Thing At Night“, „Runaway Dreams“ und „Needle In The Groove. Überraschen konnte man mit der musikalischen Widmung an Gary Moore mit „Belfast Boy“ und dem Bob Dylan Cover „All Along The Watchtower“. Hier wurde aber eher die Jimi Hendrix Variante feilgeboten. Stark! (Steve)

 

 

Rudy Lenners live2019Den sehr hohe Stimmungslevel zu halten, ist jetzt die Aufgabe von Rudy Lenners. Wie bereits erwähnt, ist der ehemalige Scorpions-Schlagzeuger der beiden Alben „Virgin Killer“ und „In Trance“  eine äußerst bekannte und beliebte Person in Lüttich. Als eine Art Hommage an seine Karriere bekommt Rudy einen Spitzenplatz in dem Line Up für Sonntag. Zusammen mit seinen musikalischen Freunden von „Machiavel“ und seiner Tochter am Schlagzeug, spielt er einige klassische Lieder aus seiner gesamten Karriere. Die Menge reagiert großartig darauf. Das überragende, fast achtzig Minuten lange Set endete damit, dass alle Musiker auf der Bühne den Neil Young-Klassiker "Rocking In The Free World" spielten. (Pistol)

Setlist: Forever, Rock Bottle, I Can't Forget Her, Restless Night, (Unknown), Come On, Let's Talk About Love, I Can See for Miles (The Who cover), My Generation (The Who cover), (Unknown), (Unknown), Scorpions Medley (Top of the Bill, Speedy's Coming, Pictured Life, In Trance), Rockin' In The Free World

 

Heavy Pettin live 2019Die Schotten Heavy Pettin´ stehen schon seit Jahrzehnten auf meiner „must see“ Bandliste. Nun war es endlich soweit und ich wurde nicht enttäuscht. New Wave Of British Heavy Metal stand auf der Speisekarte, auch wenn das Outfit stark an posigere Truppen erinnerte. Auch diese Rocker präsentierten eher ein Best-of Programm und ließen die Fans, mittlerweile war es ordentlich voll geworden, auf Hits wie „In And Out Of Love“, „Sole Survivor“ und „Roll The Dice“, nicht lange bitten. Die Stageacting Performance war wirklich gut und Fronter Steve „Hamie“ Hayman, hatte seine Stimme beisammen. Ich hoffe inständig, dass der nächste Auftritt dieser Recken, nicht wieder dreißig Jahre auf sich warten lässt. Dieses soundmäßge Happening muss ich noch mal wiederholen. (Steve)

 

 

220 Volt live2019220 Volt auf dem Golden Age Rock 2019! Sie sind eine schwedische Hard Rock Formation, die bereits 1979 gegründet wurde. Somit verständlich warum man sie für das Golden Age Rock ausgewählt hat. Sie hatten in dieser Zeit große Erfolge in Deutschland und Japan und können auf die Openings für Nazareth und AC/DC in dieser Zeit zurückblicken. Sie spielten ein Set aus elf Songs und man konnte sehen, dass das Publikum die Band abfeierte. Kraftvoll wie eh und je, hämmerten sie ihr Set von der Bühne herunter und konnten absolut begeistern. Für mich war es ein Wiedersehen nach über dreißig Jahren, das sich gelohnt hat. Setlist: “System Overload”,  “The Harder They Come”, “One Good Reason”, “Fair Enough”, “Dog Eat Dog”, “Love Is All You Need”, “I'm on Fire”, “Eye to Eye”, “Walking in Starlight”, “Firefall” und “Heavy Christmas”. (Marc)

Setlist: System Overload, The Harder They Come, One Good Reason, Fair Enough, Dog Eat Dog, Love Is All You Need, I'm On Fire, Eye to Eye, Walking In Starlight, Firefall, Heavy Christmas

 

Angel live2019Angel aus den Vereinigten Staaten von Amerika vermiesten den Fans den Abend damit, dass sie nicht zur Signing Session kamen, sondern die reicheren Anhänger Backstage für sechzig Euro zur Unterschrift empfingen. Wer´s nötig hat! Ganz in weiß…ohne Blumenstrauß, kamen die Jungs mit Ur-Mitglied Punky Meadows, der es damals bis 1981 aushielt auf die Bühne. Erschrocken staunte ein mancher nicht schlecht über den Look des Gitarristen. Perücke oder drei Flaschen Haarspray? Einmal oder zwölfmal mit dem Gesicht unters Messer? Schön ist anders. Nichts desto trotz lieferten die sechs Engel richtig gut ab auch wenn Sänger Frank Dimino nicht immer Herr seiner Stimmbänder war. Dafür konnte Basser Steve Ojane die weiblichen Fans mit seinem charmanten Grinsen Ablenken. Ein Poser vor dem Herrn. Angel kommen mit „Risen“ im Gepäck, dem ersten Album seit zwanzig Jahren. Komischerweise spielte man nicht einen Beitrag des neuen Werks und konzentrierte sich ausschließlich auf die Evergreens der Rocker: „Tower“, „Rock & Rollers“ und Mirrors“. Kann man so machen…muss man aber nicht. (Steve)

 

 

Dee Snider live2019Dee Snider habe ich bereits in allen Facetten gesehen. Mit den Twisted Sisters und solo. Heuer schien er etwas angepisst, obschon er es sich nur minimal ansehen ließ. Vielleicht Stress, schließlich kam er in letzter Minute, wollte im Prinzip keine Fotos Backstage und schaute anfänglich etwas grantig. Dennoch dauerte es nur einen kurzen Moment, bis es zum Komplettabriss kam. Acht Hits ließ er von seinen schrägen Schwestern ertönen. Mitunter die unverzichtbaren Klassiker; „You Can´t Stop Rock ´n´ Roll“, „Under The Blade“ und natürlich „We´re Not Gonna Take It“. Eröffnet wird mit „Tomorrow´s No Concern“, vom aktuellen Soloalbum. Der erste Abschluss wird mit dem Cover-Medley „Real Wild Child (Wild One)“ / I´m A Rocker“ / „Rock And Roll“ besiegelt. Die Zugabe „For The Love Of Metal“, ist dann der Titeltrack des 2018er. Opus´. Wild, ungezähmt, ackernd wie ein schwitzender Büffel, motivierte Ansage, Dampfhammer in allen Gassen…einfach unkaputtbar. All das ist Dee Snider live und dafür sind wir ihm dankbar. (Steve)

 



Autor: Steve Burdelak, Pistol Schmidt, Marc Debus - Pics: Andrea Breitenbach, Steve Burdelak