CRIPPER - Seifenblasen, Möpse und das Referenzhaar von Klaus Meine


Es gibt Interviews, bei denen freut man sich ganz besonders auf die Antworten. Das ging mir im Falle der Hannoveraner Ripper mit dem `C´ davor so. Unsere röhrende Gesprächspartnerin Britta, offensichtlich im Gespräch so selbstsicher wie auf der Bühne, hatte auch ein paar coole Antworten für Crossfire parat. Bei den Protagonisten geht’s um stahlharte Mucke und einem gesundem Bandzusammenhalt mit viel Spaß. Eine positive Mischung, die nicht nur auf dem neuen Album heraushörbar ist, sondern auch in diesem Interview entgegenschlägt:

CRIPPER logo INTI 2012Joxe: Hallo Britta! Erst einmal Glückwunsch zum neuen Album „Antagonist“, ein ziemlicher Hammer in allen Belangen. Bevor wir loslegen, gestatte mir bitte eine Frage vorweg. Beim Studium Eurer Homepage ist mir nämlich der Name eines Paarhufers prägnant aufgefallen. Warum bist Du die Elchkuh?

Britta: Tach! Ich bin die Elchkuh, weil ich laut Daniel, dem ehmaligen Drummer von Hatred, "…röhr' wie a Hirsch". Irgendwer sagte dann, ich sei doch aber `n Mädchen, worauf er entgegnete: "Na dann eben a Elchkuh". Schwupps. So kam das.

Joxe: Sag doch bitte zu Anfang mal etwas zu Eurer Entstehung. Wer gründete die Band, und wer ist heute noch dabei?

Britta: Jonathan und Christian, unsere beiden Gitarreros, haben sich im Studium kennen gelernt. Zusammen haben sie sich dann in nem Proberaum eingemietet und erste Riffs erfunden. Ich kam dann als Dritte durch einen Zufall dazu. Eigentlich hab ich nämlich bei der anderen Band aus dem Proberaum vorgesungen. Besser gepasst hat's aber mit Jonathan und Christian. Gemeinsam haben wir dann einen Schlagzeuger über Kleinanzeigen gesucht. So kam Dennis dazu. Wir hatten Glück und bisher nur am Bass Wechsel im Line-Up, so dass 80% der Band heute noch so existieren wie bei Bandgründung.

Joxe: Was genau bedeutet Euer Bandname, wie seid ihr drauf gekommen?

Britta: Ich habe keine Lust mehr, diese Frage zu beantworten. Das steht echt üüüüberall :-) Ich werde stattdessen die folgende Frage beantworten (Achtung! Exklusivfrage! Wurde noch nie gestellt!) Welchen Bandnamen habt ihr verworfen, bevor Ihr Euch Cripper getauft habt, und warum? Unter anderem "Toxiety". Ich bin echt froh, dass wir den Namen fix verworfen haben. Ein Name, der von der Bedeutung her unbesetzt ist und nur mit der Band assoziiert wird, ist wesentlich angenehmer und passt auch zu unseren Persönlichkeiten besser. Außerdem is das Wortspiel in Toxiety echt zu lahm, um als Bandname zu funktionieren... reicht vielleicht grad mal für n Song ;-)

Joxe: Euer erster Output “Killer Escort Service“ gab es irgendwann mal als Download auf Eurer Page. Ich gehe mal davon aus, dass das Teil heute nicht mehr erhältlich ist…?

Britta: Na irgendwann muss ja auch mal gut sein. Irgendwo findet man die Songs sicher noch, aber wir haben uns logischerweise weiterentwickelt. Das Material ist einfach nicht mehr repräsentativ. Auf der EP sind unsere allerersten sechs Songs, die wir damals mit einer Bandmaschine aufgenommen haben. Das hat Spaß gemacht und war total aufregend, weil neu für uns. Unser allererster Song „Black Terra“ schafft es heute noch ab und zu ins Liveset. Der alte Stinker hat echt Charme.

CRIPPER band1 INTI 2012Joxe: Wie habt ihr Euch als Musiker entwickelt, habt ihr Euch alles selbst beigebracht, oder gabs Lehrmeister? Welches sind Deine Vorbilder?

Britta: Von allem nen bisschen würd ich sagen. Bezogen auf Metal Musik schreiben sind wir Autodidakten - aber das ist wohl überall so. Ich kenn zumindest niemanden, der eine so genrebezogene musikalische Ausbildung hat. Tjoa und Vorbilder... gar nicht so einfach zu sagen. Mike Patton (u.a. Sänger von Faith No More, Anm. d. Red.) beeindruckt mich zum Beispiel durch die große Bandbreite, die er musikalisch abdeckt, die Stimme von Randy Blythe (Lamb Of God, Anm. d. Red.) gefällt mir wahnsinnig gut, die Growls von Mika Akerfeldt (u.a. Opeth, Anm. d. Red.) sind unglaublich... puh es gibt einige Stimmen, die mich beeindrucken. Nicht alle sind direkt Vorbilder, aber vor guter Gesangstechnik habe ich Respekt.

Joxe: Wirst Du stimmlich gerne mit Angela Gossow (Arch Enemy) oder Sabina Classen (Holy Moses) verglichen, oder geht Dir so etwas auf den Wecker?

Britta: Ehrlich gesagt habe ich aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Es wird einfach gern alles miteinander verglichen, was Möpse hat :-) Ich mag beide Damen, dennoch zähle ich keine von ihnen zu meinen stimmlichen Vorbildern.

Joxe: Hast Du es in Deiner Zeit vor Cripper schon einmal mit cleanen Vocals versucht, oder wolltest Du immer schon so klingen?

Britta: Oh ich hab sogar bei Cripper hier und da mal clean gesungen. Klang aber nicht so prall, vor allem war der Kontrast zu den Shouts/Growls irgendwie unpassend. Die Frage, ob ich schon immer so klingen wollte, kann ich gar nicht richtig beantworten... meine Stimme entwickelt sich ja ständig weiter. Die Art Gesang, die ich bei Cripper ausübe, macht einfach unglaublich Laune und ist für mich ein starkes Ausdrucksmittel. Dieses Gefühl zu Bewahren ist mir wichtig.

Joxe: Wie hälst Du deine Stimme fit, trainierst du täglich und/oder vor Auftritten?

Britta: Ich wärme meine Stimme vor jeder Probe und jedem Auftritt gut an. Das ist wichtig für die Gesundheit der Stimme und auch für den Klang. Wie vorm Sport, ohne Aufwärmen geht nix. Wir proben zweimal in der Woche. Unter der Woche mach ich ab und zu Übungen, aber nur nach Bedarf und nicht nach einem strengen Programm. Hat man erst mal ein gutes Level an Routine erreicht, kann man das mit relativ wenig Aufwand halten. Wenn ich mal krank bin und zwei Wochen nicht singen kann, dann merk ich das schon sehr. Es braucht dann ne Weile, bisses wieder flutscht.

Joxe: Eure neue Scheibe „Antagonist“ wurde mal wieder ein ziemliches Brett. Wie schreibt ihr Eure Songs allein zu Hause, oder im Proberaum?

Britta: Wir schreiben die Songs hauptsächlich zusammen im Proberaum. Ab und zu kommt es schon mal vor, dass Riffs oder Songkonzepte zu Hause entstehen, aber das ist eher die Ausnahme. Die Texte entstehen entweder parallel zum Songwriting oder dann, wenn das Arrangement schon steht.

Joxe: Wie hoch ist Dein Anteil des Songwritings, spielst Du auch ein Instrument?

Britta: Ich betrachte meine Stimme als Instrument – als Instrument um mich musikalisch auszudrücken. Ein weiteres Instrument spiele ich nicht. Wir schreiben unsere Songs gemeinsam im Proberaum, jeder hat Mitspracherecht. Der Weg zur besten Idee ist natürlich schwer anteilmäßig zu bewerten. Riffansätze und Beatideen sing ich meist irgendwie vor – mein größter Anteil am Songwriting ist aber wohl wahrscheinlich das Veto. Ich bin manchmal dafür verantwortlich, was wir NICHT weiterverfolgen. Jeder in der Band nimmt ja die Songs anders wahr und hat auch die Aufgabe, seine Sicht der Dinge mitzuteilen. Ein Riff, das ultra anspruchsvoll ist und deswegen schon eine Daseinsberechtigung hat, kann trotzdem scheiße klingen :-) Das tut dann dem Gitarro weh, weil's in die Tonne kommt. Kann für den Song aber auch gut sein. Bei Vocals passiert das genauso. Ich komm rein und trage stolz meine neuste Phrasierung vor und alle glotzen mich an und denken nur "Höäää?"

CRIPPER band2a INTI 2012Joxe: Euch gelingt mit Eurem Sound ein Spagat zwischen Oldschool und Moderne. Welchen Sound hört ihr zu Hause am Meisten, welches sind Deine Lieblingsscheiben?

Britta: Wir hören alle mitunter recht unterschiedliche Musik. Das variiert von Elektro, über Pop, Rock ‘n’ Roll, 60’s Rock, Prog, bis Deutsch Hip Hop. Unsere gemeinsame Schnittmenge ist Metal, Thrash Metal macht uns allen Spaß und hat unglaublich viel Kraft. Durch diesen Mischmasch der Intressen und die grundsätzlich sehr offene Haltung gegenüber Musik im Allgemeinen, gibt es bei uns keine festgelegten Grenzen im Songwriting. Das heißt nicht, dass wir gleich alles ausprobieren, wir limitieren uns aber zumindest nicht absichtlich, sondern lassen es geschehen. Klassischer Thrash ist sozusagen wie der Pizzateig für unseren Belag und jeder packt was anderes drauf.

Joxe: Wer schreibt bei Euch die Texte, und wovon handeln sie?

Britta: Ich schreibe die Texte. Sie handeln von allem, was so an Erlebnissen und Erfahrungen draußen rumliegt. Ich bin thematisch nicht festgelegt, schließe aber (zumindest bisher) gewisse Themenbereiche oder Stile aus, ganz einfach weil sie mich nicht reizen. Beschreibungen historischer Ereignisse zum Beispiel. Oder Fantasy Kram. Nicht mein Ding.

Joxe: Wo habt ihr „Antagonist“ aufgenommen, wer hat produziert?

Britta: Wir haben "Antagonist" in sage und schreibe fünf verschiedenen Locations aufgenommen. Das kam eher ungeplant. Eigentlich wollten wir alles möglichst in Eigenregie aufnehmen, also am eigenen Rechner im Proberaum. Mit Ausnahme vom Schlagzeug natürlich. Dieser Plan wurde dann aber kurzfristig umgeworfen. Kurzerhand musste ein preiswertes Studio für Vocals, Gitarre und Bass in Hannover organisiert werden. Durch Kapazitätenmangel aufgrund der Kurzfristigkeit mussten wir das am Ende auf 2 Studios verteilen. Drums und Vocals kamen im Waveland Studio von Carsten Frank unter, mit dem wir auch schon bei den vorherigen beiden Platten gearbeitet hatten, Bass und Christians Gitarre wurde im Wohlklang Studio aufgenommen. Jonathan blieb beim alten Plan und hat dann bei sich zu Hause aufgenommen. Letzte Details wie Leads wurden im Proberaum aufgenommen. Gemixt und gemastert wurde das Baby dann von Kai Stahlenberg im Kohlekeller Studio in Seeheim (BW). Er hat von uns die Rohspuren bekommen und einen exzellenten Hassbrocken daraus geschnitzt.

Joxe: Wie seid ihr auf den Titel Antagonist gekommen, was bedeutet er für das Album und für Euch?

Britta: Der Antagonist ist der Gegenspieler vom Protagonisten. Das kann ein Feindbild sein, aber auch ein Hindernis oder eine Art Prüfung. Der Entstehungsprozess des Albums war mitunter nicht ganz einfach (wie man an der Aufnahmesituation schon sieht). Wir mussten uns durch viele komplizierte Situationen kloppen, sei es privat oder innerhalb der Band. Oft standen wir uns selbst im Wege bzw. jeder einzelne sich selbst. Das dreht das Bild des Protagonisten/Antagonisten um und stellt die beiden Streithähne auf dieselbe Ebene. Wie auch auf unserem Album cover illustriert: Siamesische Zwillinge kämpfen miteinander. Der eine reißt dem anderen das einzige gemeinsame Herz heraus, welches aber auch ihn selbst am Leben hält.

Joxe: Mein Favorit Eurer neuen Scheibe ist die Abrissbirne von „Cocoon“. Welchen Track singst Du besonders gerne, welcher liegt Euch bislang am meisten am Herzen?

Britta: Ui das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Es sind noch nicht alle Songs 100% livetauglich. „God Spoken Prayer“ und „Cocoon“ sind gesanglich für mich zum Beispiel recht harte Brocken, die flutschen noch nicht so ganz. Besonders gern singe ich „Clean“ und „Animal Of Prey“. Die rockige Attitüde von „Clean“ macht einfach Spaß zu singen und live zu präsentieren. Und „Animal of Prey“ ist so gnadenlos  düster... eh einer meiner Lieblingssongs vom neuen Album. Besonders am Herzen liegt mir persönlich „Totmann“. Er ist auch einer der anspruchsvolleren Songs, allein durch seine Art ein Sonderling - auch wenn er sehr viel eingängiger ist als „Kids Killing Kids“ auf dem Vorgängeralbum „Devil Reveals“, so nimmt „Totmann“ aus meiner Sicht eine ähnliche Rolle im Gesamtkotext des Albums ein. Er sticht ziemlich raus. Live haben wir „Totmann“ erst einmal gespielt. Ich schätze aber mal, dass er wohl lange und regelmäßig in unseren Setlists auftauchen wird. Wir spielen ihn alle sehr gern.

Joxe: Für das coole Artwork, die beiden Typen mit dem Herz auf einem weißen Back, wart ihr selbst zuständig. Wer von Euch hat denn da so ein feines Händchen?

Britta: Wir haben das große Glück, gleich zwei Grafiker in der Band zu haben. Jonathan hat die siamesischen Zwillinge für das Cover entworfen, nach dem wir uns stundenlang bei Bier und Burgern in der Nordstadt von Hannover unseren gedanklichen Ergüssen hingegeben haben. Das Konzept entstand gemeinsam, Jonathan hat es dann umgesetzt. Christian hat die Teile dann zu Cover und Booklet zusammengefügt. Schön isses geworden, wir sind echt sehr glücklich mit dem ganzen Artwork.

CRIPPER britta3 INTI 2012Joxe: Auf der Metalkreuzfahrt (Foto rechts) durch die Karibik in 2011 hattet ihr einen Gastgitarristen (nicht auf dem Pic) dabei. Wie komplettierte sich Euer Line-Up seit dem an der linken Gitarre?

Britta: Unsere Gitarristen sind seit Bandgründung Jonathan Stenger und Christian Bröhenhorst. Auf der Cruise hat unser Freund Chris Kähler ausgeholfen, da Jonathan zu der Zeit Vater wurde und nicht mit über’n Teich konnte. Er ist aber nach wie vor unser fester Gitarrero.

Joxe: Ihr habt Euer letztes Konzert mit Bass-T bereits hinter Euch. Der neue am Tieftöner heißt Gerrit. Bitte sag mal was zum Abschied, und stellt unseren Lesern den Gerrit mal vor.

Britta: Der Bühnenabschied auf den letzten zwei Gigs mit den Fans war wirklich rührend. Bass-T hat und wurde nochmal richtig gefeiert, die Konzerte haben richtig Spaß gemacht. Beim Release-Konzert in Hannover hat Gerrit dann beim letzten Song als offizielle Bühnen-Übergabe einen Song mitgespielt. Das war allerdings nicht der erste Auftritt mit Gerrit, denn er hatte schon einige Auftritte vor ein paar Jahren mit uns als Aushilfe gespielt, bevor Bass-T zu Cripper kam - wir kennen uns also schon länger. Seit ein paar Wochen proben wir jetzt zusammen die ganzen Songs, wir sind auch schon wieder dabei, neue Sachen zu schreiben, am 28.07. spielen wir dann unseren ersten Gig zusammen beim ‚Baden in Blut’ und getourt wird ja auch bald. Gerrit startet also voll mit uns durch :-)

Joxe: Unterwegs hattet ihr schon mit einigen Bands zu tun. Seid Ihr als Support immer fair behandelt worden? Welche Band war besonders freundlich zu Euch?

Britta: Wie uns Overkill auf der Europatour 2010 behandelt haben, war unglaublich fair, respektvoll und freundlich. Die Band hat einen guten Ruf was das angeht, der absolut bestätigt wurde. Ansonsten haben wir bis auf ganz wenige Ausnahmen gute Erfahrungen gemacht. Mir wurde mal mein Rucksack mit meinen kompletten Klamotten, Schlüssel, Portmonee, Ausweis, Handy etc. aus dem Backstage geklaut,  während wir grad auf der Bühne waren. Das war echt scheiße. Du kommst wieder und alles ist weg. Arschlöcher gibt es eben überall.

Joxe: Hast Du gerade eine lustige oder komische Anekdote aus Eurem Tourleben auf Lager, die Du erzählen möchtest?

Britta: Es passieren ständig irgendwelche lustigen Sachen, wir sind `n recht ulkiger Haufen und blödeln gern rum. Niedlich sind immer wieder die Reaktionen, wenn wir mit unserem mattschwarz bepinselten und mit "Killer Escort Serice" beschrifteten VW Bus unterwegs sind und auf der Autobahn im Stau stehen. Plötzlich kurbelt die zottelige Bande die vorderen Fenster runter, die Lüftung wird auf volle Pulle gedreht, Richtung außen geneigt und dann werden Seifenblasen produziert, was das Zeug hält. Schon `n drolliges Schauspiel und immer sehr beliebt bei den Insassen der Staunachbarn. Wenn es zu kalt ist, versuchen wir auch schon mal, dem auf der Rückbank schlafenden Jonathan Seifenblasen mit der Lüftung von vorn in seinen meist weit geöffneten Mund zu dirigieren. So vertreibt man sich die Zeit…

CRIPPER band4a INTI 2012Joxe: Ihr wart bereits sehr viel auf Tour, durch die Kontinente und mit großen Acts wie Overkill, und im Oktober seid ihr wieder unterwegs, diesmal mit Onslaught. Was habt Ihr Euch für die Tour vorgenommen?

Britta: Als Band haben wir uns nichts so richtig vorgenommen, aber auf einer Tour bieten sich einer aber Band eine Menge Chancen. Zum Beispiel haben wir gemerkt, dass das Zusammenspiel und die Bühnenpräsenz durch das tägliche Rocken viel extremer voran geht, als es durch normales Proben und Gigs an Wochenenden möglich wäre. Dadurch, dass man viel aufeinander hockt und praktisch keine Privatsphäre in so einem Tourbus hat, lernt man eine Menge über sich selbst und die Anderen - das schweißt eine Band auch persönlich enorm zusammen. Also, Chancen zu nutzen die man jetzt schon kennt, könnte ein Ziel sein. Aber das Schöne ist ja, dass eine große Menge unvorhersehbarer Dinge passieren werden, bezüglich derer man sich überhaupt nichts vornehmen kann.

Joxe: Ihr kommt aus Hannover, der Heimat der wohl größten nationalen Hardrockband. Gibt’s vielleicht tatsächlich Kontakt zu den Scorpions?

Britta: Unser Proberaumvermieter hat mal gesagt, dass die Scorpions früher in unserem Proberaum gezockt haben. Diese Information ist allerdings so alt, das wir nicht mal mehr sicher sind, ob er es WIRKLICH gesagt hat oder wir uns das aus Blödelei selber ausgedacht haben. Wir warten noch auf das Ergebnis des DNA-Tests aus dem Fundus gesammelter Zottelhaare vom Proberaumfußboden. Uns fehlt allerdings ein Referenzhaar von Klaus Meine. Bitte an die GbR Adresse auf unserer Website senden.

Joxe: Sicher gibt es bei Euch in Hannover coole Bands im Underground. Welche kannst Du unseren Lesern besonders empfehlen?

Britta: Also in Hannover empfehle ich zuerst einmal die "Bizzy Bones" (Zweitband von Dennis, Rock 'n' Roll) und "Scarnival" (Zweitprojekt von Gerrit, Melo Death), desweiteren solltet ihr mal in "Athorn" und "Cryptex" reinhören, außerdem "Alien To The System", "Magna Mortalis", "Blackvise", "Damnation Defaced", "Tredstone" und natürlich "Drone". Sorry, sollten wir jemanden vergessen haben, es gibt auf jeden Fall eine Menge anständiger Truppen in Hannover ;-)

Joxe: Welches sind Eure nächsten Ziele nach der Tour, eine weitere Tour, besondere Auftritte oder die Inangriffnahme der nächsten Scheibe?

Britta: Ach das werden wir sehen, das lassen wir eher auf uns zukommen. Im Moment freuen wir uns einfach, dass die neue Scheibe echt gut anlief und auf die Tour. Es ist grad ein Bandmitglied ausgestiegen, dafür ist Gerrit jetzt neu mit dabei. Auch wenn wir uns vor seinem Einstieg bei uns bereits kannten, so können wir es gar nicht abwarten, gemeinsame Erfahrungen in der neuen Konstellation zu sammeln. Ob im Tourbus, im Proberaum oder auf der Bühne - fest als Einheit zusammenwachsen ist das Ziel in diesem Jahr. Wir machen das ja zum Spaß, und nicht weil wir's müssen. Klingt wie bei den Fünf Freunden, aber als Band gemeinsam durch Dick und Dünn gehen bedeutet uns viel.

Joxe: Vielen Dank für das Interview. Viel Erfolg mit der neuen Scheibe, wir sehen uns Im Oktober, auf Eurer Tour mit Onslaught!

Britta: Danke Dir, Gruß an alle Banausinnen und Banausen! 

 

Hier der Link zum Crossfire-Review von "Antagonist":

http://www.crossfire-metal.de/cd-reviews/cripper-antagonist/



Autor: Joxe Schaefer