Daniel: HELL-ö Ancient Weapon! Wann und wie kam es genau zur Gründung von Chaos Path?
Viides: Hallo, hier schreibt Viides Ratsastaja (Gitarre), denn unsere Ancient Weapon macht gerade Asien unsicher, um auch dort den Chaos Path-Virus zu verbreiten. Wir wechseln uns hier also ab mit den Fragen. Bei der ersten Frage fühle ich mich aber gleich angesprochen, denn letztlich ging die Initiation zu Chaos Path von mir und dem God Of Carnage (Gitarre) aus. Wir suchten zur gleichen Zeit im gleichen Forum Mitstreiter zu einer melodischen, aber harten Band aus dem Black-/Death Metal-Bereich. Die Nennungen der gemeinsamen Favoriten im Forum waren beinahe unheimlich. Das erste Treffen zu zweit, nur wenige Tage nach meinem Ausstieg bei My Cold Embrace (nach immerhin 18 Jahren), war sehr intensiv und magisch, das Songwriting funktionierte sofort und blind, so dass wir uns die anderen drei Jungs nach und nach angeln konnten.
Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Viides: Ich habe 18 Jahre My Cold Embrace und diverse Punk-Bands auf dem Buckel, unser Sänger Ancient Weapon war unter anderem bei Reflector und Ancient Wargod, die Mitte der Neunziger schon eine größere Nummer im Black Metal-Bereich waren. Drummer Chaosblaster spielt noch bei den Pagan Blackies von Gymir. Richy Backfire hat einiges an Hardcore-Bands in Berlin mitgenommen, der God Of Carnage hat eine kaum überschaubare wüste Punkband-Vergangenheit und kommt eigentlich aus Halle an der Saale. Tatsächlich bin ich der einzige in Hessen geborene Kasseler Metalhead. Den Rest haben wir assimiliert.
Daniel: Ihr verbindet frostigen, nordischen Black Metal mit teutonischem Thrash und einem Hauch kauzigem Heavy Metal. Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?
Viides: Wir sind wirklich breit aufgestellt. Mit Iron Maiden können eigentlich alle etwas anfangen. Bei mir müssen Primordial, Bathory und Darkthrone genannt werden, bei dem God Of Carnage von Gorgoroth über Attic, The Exploited oder King Diamond rotiert auch ziemliches Durcheinander. Patrick ist der True Death-/Black Metaller und hat allezeit Klassiker-Alarm in jeder Hinsicht. Ich glaube, er freut sich, wenn ich für ihn auch Immolation und Suffocation erwähne. Richy lässt sich nicht nur von Mayhem oder Dark Funeral die Birne weichkloppen, alte Classics wie Slime müssen da auch ran. Bliebe unser farbenfroher Sänger Ancient Weapon, der keine Chance auslässt, um Satyricon, Night Demon, Dismember oder Visigoth zu erwähnen. Er hat wirklich die breiteste Spanne zu bieten, nicht nur auf der Bühne… Letztlich sind Haupteinflüsse beim Songwriting nie bewusst vorhanden. Wir schreiben nie einen Song nach dem Schema „Jetzt einen Kreator-Track“. Das klappt nicht. Dafür haben wir zu viele wirre Ideen und machen uns songdienliche Entscheidungen nicht immer leicht. Sie müssen nur individuell und nach Chaos Path klingen. Auf zwei Scheiben konnten wir immerhin schon einige Trademarks manifestieren.
Daniel: Ihr bezeichnet Eure Musik als Kaotysk Metal. Wieso schreibt Ihr ChaosPath mit „ch“, „kaotysk“ aber mit „k“?
Viides: Schönes Wortspiel auf Schwedisch! Kaotisk heisst chaotisch, tysk heisst „Deutsch“. Ich denke, die alten deutschen Heavy Metal- und Thrash-Roots hört man bei uns immer wieder raus. Wir bringen die alte teutonische Kelle, vermengt mit nordischer Raserei und Chaos.
Daniel: Ihr verwendet auch den Chaosstern. Dieser taucht häufiger in verschiedenen Bereichen auf: bei Fantasy-Autor Michael Moorcock, beim Okkultisten Aleister Crowley, der auch Chaosmagie betrieb, aber auch beim Rollenspiel Warhammer. Inwieweit steckst Du drin in dieser Materie?
Viides: Rollenspiele oder Fantasy-Literatur haben für uns keine Bedeutung, und niemand von uns beschäftigt sich ernsthaft oder intensiver damit. Bei Crowley kommen wir der Sache schon näher. Letztlich ist die Hinwendung zum Chaos eine Traditionslinie, in der nicht nur Dissection oder Cirith Ungol stehen. Wir überwinden auch den letzten Rest institutioneller Religionen und propagieren das Chaos, das als sichere Konstante und heller Stern am Firmament unausweichlich die nächste Apokalypse ankündigt. Die Gesellschaft steht am Abgrund. Wir schubsen euch munter über die Klippe…
Daniel: Live haben Chaos Path auch okkultes Flair. Ihr tretet mit Kapuzen auf. Der Chaosstern ziert ebenfalls das Bühnenbild. Wie wichtig ist es Euch, eine Live-Show auch theatralisch zu untermalen? Und woher entstammt diese Idee?
Viides: Wir fühlen uns im Fluss. Wir entscheiden nicht strategisch, sondern bauch- und launenorientiert, wie sich unsere Reise entwickelt. Wir entscheiden nicht nach Trends und entsprechen auch keinen gängigen Konventionen. Die erste Platte, „The Awakening“, zeigt die Church Of Chaos und das Aufblitzen erster Vorboten der finalen Apokalypse. „Downfall“, unser neues Album, zeigt den Chaos-Priester preisend in ebendieser Kathedrale, so dass wir auch künftig diese Story weiterschreiben und visuell, aber auch konzeptionell und lyrisch weiterentwickeln. Wir sind technisch jahrzehntelang als Musiker unterwegs und haben sehr viel Erfahrung in Sachen Songwriting, Bühne und Studio. Diese Trümpfe und Erfahrungen können wir bei Chaos Path voll ausspielen und auch live so umsetzen, dass die eigene Linie, das eigene Konzept schlüssig nachvollziehbar sein sollte. Für Chaos Path vermeiden wir unsere bürgerlichen Namen, optische Veränderung und Transformation gehört für uns zum magischen Akt des Einlassens auf eine chaosmagische Session auf und abseits der Bühne.
Ancient Weapon: Die Bühne ist für uns Theater und Inkarnation zugleich; es ist Gefühl, Magie und Ort unsere Vision umzusetzen, und dazu gehören der Chaosstern, der Altar und ganz neu auch das Chaosmanifest zwingend dazu. Zusammen bildet alles den visuellen Weg ins Chaos.
Daniel: Kommen wir mal zu Euren beiden Tonträgern: Sowohl Eure EP „The Awakening“ (2018) als auch Euer Debüt „Downfall“ (2019) sind ausschließlich (!) auf Vinyl erschienen; nicht einmal auf CD! Wie kam es zu diesem Entschluss?
Viides: Digital gibt es im Netz. Du kannst uns in allen Streaming-Portalen hören oder Dir auch MP3 bei Amazon, iTunes usw. kaufen. Man muss digitale Daten physisch nicht unbedingt noch mal auf silberner Scheibe festhalten, außer ein Label hat eines Tages Bock, das alles noch mal „in Silber“ rauszuhauen. Wir machen Musik für Metal-Liebhaber und Nerds, die verstehen, dass zu unserem Sound nur Vinyl passen kann. Wir spielen Platten ohne Trigger und ohne Click-Track ein. Wir nehmen bewusst dynamisch old school für das breitere Vinyl Frequenzspektrum auf und komponieren auch entsprechend. Letztlich transportiert Vinyl auch eine gewisse Wertigkeit und demonstriert unsere bedingungslose Hingabe zum schwarzen Gold. CDs sind nach einem Jahr kaum noch was wert. Vinyl hält trotz gut sechsfacher Herstellungskosten im Vergleich zur CD seinen Wert über Jahre hinweg. Für einen Vinylkauf ist es nie zu spät. CDs versauern später in billigen Ramschkisten, und da wollen und gehören wir nicht rein.
Daniel: Ich finde es als Sammler immer nervig, wenn es Vinyl-Versionen in vielen verschiedenen Farben gibt. Ihr habt von beiden LPs jeweils vier verschiedene Farben pressen lassen. Warum?
Viides: Im Vorfeld haben wir die Lage mit Freunden und Bekannten diskutiert, die unsere Entscheidung zu 100% mittragen und verstehen. Die meisten Nerds aus unserem Umfeld haben Sammelticks, und bisher haben wir auf die Farben ausschließlich sehr positive Reaktionen gehört. Ich kenne nur einen Irren, der von beiden Releases alle vier Farben gekauft hat. (Ancient Weapon: Grüße an Maurice an dieser Stelle! Du bist der Beste!) Ist doch schön, wenn die Sammler in abendlichen „Fachgesprächen“ stolz berichten, dass niemand „seine“ Farbe hat, sondern die anderen eben andere.
Daniel: Entscheidest Du eigentlich selbst, welche Farben gepresst werden sollen? Und wovon machst Du die Farbgebung abhängig? Hast Du da bestimmte Auswahlkriterien? Oder geschieht das willkürlich?
Viides: Wir haben uns lange mit Presswerken auseinandergesetzt und bei jeder Farbe beraten lassen. Es gibt deutliche qualitative Unterschiede, ob man zum Beispiel grün oder clear grün presst. Nicht alle Farben geben die Akustik eines Albums optimal wieder. Wir haben bewusst auf Reinigung der Pressen bei Farbwechsel verzichtet. Die Farben haben dadurch alle mehr oder weniger Farbschlieren und sind somit Unikate für Sammler. Reste von schwarzem Vinyl enthalten immer Graphit. Das schmiert die Nadel und verbessert den Klang hörbar. Ich mag es, wenn Pressfarbe und Cover zusammenpassen. Ein bisschen Wahnsinn und Farbchaos gehört aber auch dazu. Ich bin durch und durch von Synästhesie geprägt. Für mich klingen manche Riffs rot, manche Songs lila, einige Refrains gelb. Manche Riffs „schmecken“ auch. Das kann wohl nur noch ein Therapeut richten…
Ancient Weapon: Für diese Antwort mag ich den Kerl noch mehr.
Daniel: Beide LPs habt Ihr in Eigenregie veröffentlicht. War das nicht sauteuer? Und gab es kein geeignetes Label, das an einer Veröffentlichung interessiert gewesen wäre? Oder hat Euch das nicht interessiert?
Viides: Die Labels, mit denen wir ernsthafter gesprochen haben, hatten bisher allesamt nur Interesse an der CD. Wir wollen aber die Band wirklich voran bringen und ein klares Bild von uns und unserer Vision zeichnen: Wir machen seit Jahrzehnten Musik und Platten, jetzt endlich mal keine Kompromisse machen zu müssen und fünf Bekloppte in der Band zu haben, die die Ansicht zu 100% teilen. Das ist unfassbar cool und wertvoll. Wir unterscheiden uns damit von den allermeisten anderen Bands. Das ist gut so. Ja, andere können ruhig sehen, dass wir an Chaos Path glauben. Wir investieren diesen riesigen Berg Kohle gerne und machen auf unsere „alten Tage“ einfach wirklich genau den Release, den wir ohne jeden Abstrich haben wollen oder selbst kaufen würden; egal ob das Textbeileger, Poster oder der sauteuere Golddruck auf dem Cover ist. Keine Kompromisse! Ich hoffe man kann das auch hören und sehen… Eine CD hätte für uns 70-75% Ersparnis bedeutet. Allerdings verkauft sich die Vinylplatte aber so gut, dass wir diese Zahlen mit einer schnöden CD gar nicht hätten erreichen können. Wir haben folglich richtig entschieden.
Daniel: Die EP endet mit dem Track „The Awakening (Chaos Path Part 1)“, das Album beginnt mit „The Rise Of Chaos (Part 2)”. Stehen beide Tonträger also in einem direkten Konzept zueinander? Und worum geht es in der Geschichte überhaupt?
Viides: Wir hatten von Anfang an eine eng verbundene Trilogie von drei Mini LPs mit je sechs Songs geplant. Die Trilogie hat nun die ersten beiden zusammenhängenden Platten. Auf „Downfall“ mussten einfach zwei Songs mehr, also acht (und damit Albumlänge) ran, um unsere Intention auf den Punkt zu bringen. Zum dritten Album wird es einen Part 3 geben. Musiktheoretisch könnte ich noch mal ein paar Seiten verwenden, um die musikalischen Verknüpfungen der bisherigen zwei Parts zu reflektieren. Freut Euch also auf Part 3, den dritten Bruder, und die Fortführung der Story. Was passiert nun nach der Chaosmesse in der Church Of Chaos? Wird der dort aufgeheizte Mob der Welt den finalen Sargnagel reichen?
Ancient Weapon: Es geht lyrisch um die finale Apokalypse, die möglicherweise letzten Tage dieser Welt und um alles oder nichts. Bleibt gespannt.
Daniel: Ihr habt mit „Der Blutmarsch“ und „Unter Wölfen“ sogar zwei deutschsprachige Songs auf dem Album. Wird es davon in Zukunft noch mehr geben? Oder war das ein einmaliges Experiment?
Viides: Wir hatten mit den Reaktionen zu den beiden Songs in der Form niemals gerechnet. Hier scheint es zwei klare Lager der Sorte pro/contra deutscher Text zu geben. Die Reaktionen sind hier schon ziemlich extrem. Für Chaos Path gelten aber keine Regeln. Wir schließen weitere deutsche Texte nicht aus, denken aber, dass wir den lyrischen Part momentan konzeptionell besser in Englisch weiterführen.
Daniel: War es schwierig für Dich, auch mal deutsche Texte zu schreiben? Oder fiel Dir das relativ leicht?
Ancient Weapon: Eine spannende Frage! Tatsächlich war es nicht schwer, einen deutschen Text zu schreiben beziehungsweise ja sogar zwei. Wichtig war mir, dass die Texte nicht plakativ oder abgedroschen daherkommen. Gerade in der eigenen Sprache gibt es unzählige Möglichkeiten, sich auszudrücken, aber auch unheimlich viele Stolperfallen, die einen schnell in Richtung Peinlichkeit drücken können. Da es tatsächlich die allerersten deutschen Texte meiner Bandlaufbahn waren, sollten diese tiefgründig, anregend und trotzdem facettenreich sein. Ich denke, dies ist gelungen, was die vielen positiven Reaktionen zeigen.
Daniel: Wieso ist „Unter Woelfen“ zwar auf der LP, aber nicht bei Bandcamp bei der digitalen Version zu hören? Ist es eine Art Bonustrack?
Ancient Weapon: Unter Wölfen ist tatsächlich der LP-Bonustrack. Er soll ein zusätzlicher Bonus für diejenigen sein, die unser limitiertes Vinyl ihr Eigen nennen wollen. Warum sollen immer CD-Käufer von limitierten Versionen Bonustracks exklusiv bekommen?
Daniel: Ich finde Eure Artworks ziemlich geil! Von wem stammen sie? Und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?
Ancient Weapeon: Vielen Dank! Wir sind auch mit beiden Artworks sehr zufrieden. Das Artwork von der Mini-LP hat ein Familienmitglied von Viides für uns exklusiv nach einer unserer Idee gemalt. Ihr seht die Church Of Chaos, umrahmt von einem Friedhof, dessen Düsternis und Melancholie höchst atmosphärisch ist. Es ist absichtlich im dunklen Graustufen gezeichnet worden, um die komplette düstere Bandbreite der nahenden Apokalypse zu dokumentieren. Auf dem Cover von „Downfall“ wird Euch ein Blick in die Church Of Chaos gewährt, wo der Chaospriester die heraufbeschworene Apokalypse herbeiführt und seine Heerscharen indoktriniert. Es wurde von einer jungen Künstlerin namens Lena Risse geschaffen, die eigentlich eher aus dem Bereich Manga kommt, aber brillante Qualitäten im Bereich Horror und Splatter hat. Auch sie hat eine unserer Ideen verwirklicht, und wir sind unglaublich zufrieden mit dem Ergebnis. Der Kontakt kam auch über unseren Gitarristen Viides zustande.
Daniel: Kommen wir mal kurz zu Dir, Ancient Weapon: Du organisierst bei Euch in Kassel ja auch Konzerte, die Konzertreihe „Masters Of Cassel“. Wann hast Du damit angefangen? Und haben auch schon größere Bands bei Euch gespielt?
Ancient Weapon: Metal-Konzertveranstalter bin ich schon seit 1995, als bei einem Konzert von Impaled Nazarene in meiner Heimatstadt Hann-Münden als Mitveranstalter begonnen habe. Mit dem Umzug nach Kassel 1999 habe ich meinen Wirkungsbereich dorthin verlagert und weiter Underground-Shows veranstaltet. 2005 startete ich mit zwei Freunden die „Masters Of Cassel X-Mas Festivals“, die 2019 zum 12. Mal stattfinden und die ich seit 2013 allein veranstalte. Ab 2013 habe ich dann auch alle meine weiteren Konzerte unter das Dach der „Masters Of Cassel“ geholt. Bei uns haben schon Sodom, Morgoth, Destruction, Vader, Nifelheim, Debauchery, Axel Rudi Pell, Tankard, Attic, Jag Panzer, Billy Bio, Kataklysm, Visigoth, Discreation, Legion Of The Damned, Crisix, Watain, Night Demon, Obscura, Sanhedrin und viele, viele mehr gespielt. Und ich hoffe, es werden noch einige folgen.
Daniel: Wie können kleine, interessierte Bands mit Euch in Kontakt treten, wenn sie bei Euch spielen wollen?
Ancient Weapon: Einfach per Mail unter booking@98records.de bewerben. Allerdings muss ich gleich sagen, dass ich pro Jahr auch wegen des Festivals viele hunderte Bewerbungen bekomme und deswegen nicht jedem antworten kann. Ihr könnt aber sicher sein, dass alles gelesen wird, und wenn Interesse besteht, melde ich mich, wenn der richtige Zeitpunkt gefunden ist.
Daniel: Du hast auch einen Mailorder, soweit ich weiß: 98Records. Seit wann machst Du das? Und nutzt Du ihn hauptsächlich, um Chaos Path-Tonträger unter die Leute zu bringen? Oder hat das damit gar nichts zu tun?
Ancient Weapon: 98Records gibt es seit 2006. Früher war das Ganze auch ein Online-Metal-Shop, heutzutage verkaufe ich nur noch ab und zu auf Festivals und lokalen Konzerten. Kleine Mailorder haben es einfach in Zeiten wie heute unglaublich schwer, gegenüber Ketten wie Amazon oder Media Markt zu bestehen, der Preisdruck ist enorm, und deswegen hat sich 98Records mehr auf Konzertveranstaltungen und Partys verlagert, und wir machen im Sektor Tonträger/Merchverkauf nur noch lokale Verkaufsstände auf Events im Umkreis von 100 km. Mit Chaos Path hat es übrigens gar nichts zu tun. Ich verkaufe nur auf den lokalen Verkaufsständen, natürlich auch unsere Platten und Merch mit, und das mit sehr gutem Erfolg.
Daniel: Nebenbei bist Du auch noch DJ beim „Masters Of Cassel“, und Du hast auch eine eigene Radioshow. Wann, wo und wie oft läuft die? Was spielst Du da so? Und gibst Du auch Underground-Bands eine Chance, die sonst kaum eine Chance auf Airplay haben?
Ancient Weapon: Die Radioshow, die ich mit meinem Kollegen Lars zusammen mache, heißt „Welcome To Hell“ und läuft seit fast zwanzig Jahren Sonntag abends zwischen 22 und 24 Uhr im Freien Radio Kassel. Dies ist ein lokaler Undergroundsender für das etwas andere Publikum und entsprechend breit aufgestellt. Im Radio läuft daher natürlich auch viel, was mit Metal überhaupt nichts zu tun hat. Stationär wird das Ganze im Umkreis von ungefähr 50-70 km rund um Kassel übertragen. Man kann aber zur erwähnten Sendezeit den Livestream unter www.freies-radio-kassel.de (https://www.freies-radio-kassel.de/startseite.html) hören. In unserer Sendung haben wir alles von Rock bis Black Metal, immer auch viel Underground-Sachen, und wir sind immer offen für junge Bands oder Bands, die nicht die Möglichkeit auf AirPlay haben. Schickt uns einfach Eure Scheiben, am besten physisch. Wir reviewen sie. Die Redaktionsadresse findet ihr hier: www.facebook.com/welcometohellmetalradio. Dazu bin ich als DJ D.Evil aktiver Club- und Party DJ und habe dieses Jahr mit zwei Festivalauftritten, auf dem Ironfest und dem Rock am Stück, tolle Partys gefeiert. Ansonsten kennt man mich hier in der Gegend von den Masters Of Cassel Metalnights, Eckis Metal Ecke oder der Drowning Sun Metal Party. Auf den Metalnights gibt’s alles was eine gute Metalparty benötigt.
Daniel: Aber kommen wir zum Schluss noch einmal zurück zu Chaos Path: Was steht in Zukunft noch so bei Euch an?
Ancient Weapon: Die nächste Zukunft wird aus Live-Konzerten und Festivals bestehen, dazu schreiben wir natürlich bereits schon kräftig an Songs für das nächste Studiowerk. Wer uns demnächst live sehen will, kann das am 25. April in Reinhardshagen auf dem Weser Metal Meeting tun. Ansonsten spielen wir bereits fix am 9. Mai in Berlin und am 21. November in Landau. Dazu kommen aber in Kürze noch weitere Daten. Wer uns also auf seiner Bühne haben will, soll doch bitte einfach eine Mail an uns schreiben, denn natürlich ist für uns live spielen Passion, und wir wollen noch viele Bühnen dieser Welt entern und das Chaos verbreiten.
Daniel: Na gut, Lord Ancient Weapon! Dann gebührt Dir natürlich noch das Schlusswort!
Ancient Weapon: Vielen Dank für das Interview und die Zeit, die Du für uns investiert hast! Wir wissen das sehr zu schätzen! An alle da draußen: Hört rein in unsere Mini-LP und in unsere aktuelle Scheibe „Downfall“, besucht uns auf unseren Konzerten, und folgt dem Pfad des Chaos. Let the Chaos flow!
https://www.facebook.com/chaospath666