Bereits seit 2013 geistert der Name Evoked durch die deutsche Underground Death Metal-Szene. Den Namen hat jeder schon einmal gehört, das Logo hat jeder schon einmal gesehen. Dennoch erscheint dieser Tage erst das Debüt-Album der Band aus Nordrhein-Westfalen, von der es bislang nur ein Demo, eine Vierer-Split-7“ EP und eine eigene 12“ EP gab. Die letzte EP hat schon drei Jahre auf dem Buckel. Folglich sind hier auch acht komplett neue Tracks enthalten. Altes Zeug wurde nicht noch einmal verwurstet. Und Evoked sind als Band hörbar gereift. Zwar gibt es auch auf dem Debüt, welches es sowohl auf CD als auch auf Vinyl gibt, nichts weltbewegend Neues auf die Ohren, aber das Songwriting ist gut und auch die kurze Spielzeit von gerademal etwas mehr als einer halben Stunde werte ich hier als positiv, da es keinerlei Lückenfüller zu bemängeln gibt. Die Musik von Evoked klingt nach wie vor wie eine Mischung aus Asphyx und alten Pestilence, was nicht zuletzt natürlich daran liegt, dass Gitarrist und Sänger Bonesaw ein guter Martin van Drunen-Klon ist. Es klingt aber nicht billig, sondern authentisch. Das gilt übrigens auch für die Musik, die kein Plagiat ist, obwohl die Einflüsse klar herauszuhören sind. Die Produktion ist ebenfalls gut, auch wenn das Schlagzeug vielleicht etwas zu glatt poliert klingt. Der Stil ist dem von Ex-Asphyx-Drummer Bob Bagchus übrigens auch sehr ähnlich. Es klingt recht stumpf, ist aber effektiv. Auf technische Finessen und viele Breaks wird hier zu Recht geschissen. Unterm Strich ist Evoked ein cooles und unterhaltsames Retro-Death Metal-Album gelungen, das richtig Bock macht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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