DOODSWENS - Wir hassen den Begriff All-Female! Für uns spielt das Geschlecht keine Rolle!


Es gibt nicht allzu viele Black Metal-Bands in den Niederlanden. Und es gibt vermutlich noch weniger All-Female Black Metal-Bands weltweit. In diesem Fall treffen wir auf beides: Doodwens sind ein weibliches Black Metal-Duo aus Eindhoven, das 2019 ihr erstes, selbstbetiteltes Demo auf CD und Kassette veröffentlicht hat. Da sie hier in Deutschland aber bislang kaum Beachtung fanden, habe ich mich dazu entschlossen, einen kurzen Chat mit Gitarristin und Sängerin Fraukje van Burg zu führen.

logoDaniel: Hi Fraukje! Wie geht´s Dir? Bitte erzähl uns doch zunächst, wie und wann mit Doodswens alles begann!

Fraukje: Wir haben uns in der Musikschule kennengelernt, auf die wir beide gegangen sind. Wir jammten, es hat „Klick” gemacht, und alles kam so richtig ins Rollen, als wir unseren ersten Auftritt im Little Devil in Tilburg gespielt hatten.  

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Fraukje: Inge spielt noch in einer Punk-Band. Für mich ist es die erste ernst zu nehmende Band, in die ich all meine Energie stecke.

Daniel: Der Begriff Doodswens ist Niederländisch. Was bedeutet er?

Fraukje: Todeswunsch.

Daniel: Wenn es um „All-Female” Black Metal geht, kenne ich nur Astarte aus Griechenland und Divahar aus Armenien. Kennst Du diese Bands auch?

Fraukje: Ja, großartige Bands!

Daniel: Welche Bands haben Doodswens den überhaupt beeinflusst?

Fraukje: Wiegedood, Darkthrone, Beherit und Enthroned.

Daniel: War es von vornherein geplant, eine All-Female Black Metal-Band zu sein? Or hat sich das eher zufällig ergeben?  

Fraukje: Nein, das war nie geplant. Wir hassen den Begriff „All-Female“ übrigens! Für uns spielt das Geschlecht keine Rolle. Wenn wir etwas zwischen den Beinen hätten, anders als jetzt, dann würden wir trotzdem genau dieselbe Musik mit derselben Intention spielen. 

doodswensDaniel: Ihr habt keine Bassistin. Warum nicht? Wolltet Ihr so den dünnen, alten Darkthrone-Sound erreichen? Oder habt Ihr einfach keine geeignete Bassistin gefunden?  

Fraukje: Wir waren von Anfang an nur zu zweit. Wir verstehen uns blendend und wollten nie, dass uns jemand dazwischen funkt. Zu zweit funktioniert es am besten mit uns, sowohl auf persönlicher als auch auf musikalischer Ebene.   

Daniel: Könntet Ihr Euch den vorstellen, mal eine Bassistin mit ins Boot zu holen? Oder habt Ihr da niemals ernsthaft drüber nachgedacht?  

Fraukje: Nein, niemals!

Daniel: Ihr habt gar keine richtigen Songtitel. Sie heißen schlicht „I“ bis  „IV“. Habt Ihr überhaupt richtige Texte? Und wenn ja: auf Niederländisch oder auf Englisch? Und worum geht es darin überhaupt? 

Fraukje: Auf dem Demo haben wir englische Texte, aber die neueren Sachen sind auf Niederländisch. Sie handeln von menschlichem Leid, dem Tod und allem, was uns so in den Köpfen rumschwebt.   

Daniel: Ich weiß, dass Ihr auch live spielt. Habt Ihr bei Euch in den Niederlanden vielleicht schon einmal im Vorprogramm von größeren Bands gespielt?   

Fraukje: Ja, wir haben schon mit Carach Angren, Laster, Nusquama und vielen anderen Bands zusammen gespielt.

Daniel: Gibt es auch schon Pläne für Auftritte bei uns in Deutschland?  

Fraukje: Ja, wir spielen nächstes Jahr auf dem Blut & Schluck Festival; irgendwann im Juni 2020!

Daniel: Ihr habt Euer Demo auf CD und sogar als Kassetten-Version veröffentlicht, was ich persönlich sehr geil finde! Wie wichtig ist es  Euch, dieses alte Kultformat am Leben zu erhalten? Und was denkst Du im Gegensatz dazu über diese ganzen neumodischen Formate wie MP3-Dateien, Streaming und den ganzen Kram? Ist es nicht viel schöner für einen Musiker, einen richtigen Tonträger in den Händen zu halten? Was ist Deine Meinung zu diesem Thema?

Fraukje: Ein richtiger Tonträger ist natürlich immer besser, aber das digitale Format ist perfekt, um neue Bands im Internet zu entdecken. Wenn Du die Musik liebst, dann kaufst Du sie eben!  

doodswensDaniel: Lass uns bitte auch mal kurz über die niederländische Black Metal-Szene reden, okay? Ich bin nämlich ein großer Fan von Bands wie Soulburn, Funeral Winds, Liar Of Golgatha, Infinity, Inferi, Domini Inferi, Cirith Gorgor, Haatstrijd, Non Essence Genesis, Corpsecandle, Tartaros usw. Steht Ihr in Kontakt mit einigen dieser Bands? Aus welche Black Metal-Bands aus Eurem Land kannst Du uns noch empfehlen?  

Fraukje: Ja, wir kennen einige der Bands, die Du genannt hast. Andere Bands, die wir aus unserem Land empfehlen können, sind Nusquama, Laster, Furia, Meslamtaea, Asgrauw und Solferpriem.

Daniel: Wie sehen den Eure Zukunftspläne mit Doodswens aus?

Fraukje: Viel live spielen, ein neues Album und uns selbst immer treu zu sein!

Daniel: Na gut, Fraukje! Dann gehört Dir noch das Schlusswort!

Fraukje: Danke für die lange Wartezeit und Deine Worte, Daniel! 

https://www.facebook.com/DoodswensOfficial/

https://doodswensband.bandcamp.com/releases



Autor: Daniel Müller