Der berühmte Fotograf und Filmemacher Peter Lindbergh verstarb am 03. September diesen Jahres 2019. Inwieweit er noch an diesem Dokumentarfilm beteiligt war, der jetzt zeitnah, einen Monat später erscheint, kann ich nicht sagen. Peter geboren im Ruhrgebiet, Duisburg-Rheinhausen als Peter Brodbeck, war Zeit seines Lebens auf der Flucht aus dem altbackenen deutschen Mief seiner Epoche und ständig unterwegs sich selbst zu finden, um kreativ gegen den Strom der allgemeinen Kunst und Fotoszene zu schwimmen. Im Jahr 1944 geboren, hatte er zumindest das Glück als junger Mensch in den Aufschwungjahren nach dem zweiten Weltkrieg, das aufstrebende Europa zu erleben. In der Wirtschaftswunderzeit, wo, wenn man auf Zack war, fast alles möglich schien. Regisseur Jean-Michel Vecchiet, läßt es nämlich ziemlich offen, wie der Protagonist es ständig finanziell schafft in Bewegung zu bleiben. Will  heißen er wird zum Globetrotter im kleinen Stil, in dem er verschiedene Länder zum Verweilen aufsucht, wo er sein Leben ausbreitet, en masse Filmmaterial zur Verfügung hat und ihm die schönsten Models zur Verfügung stehen. Das läßt den Rückschluss zu, dass Herr Lindbergh durch Szenegroupies, ähnlich wie bei hungernden Rockmusikern, unterstützt wurde. Natürlich wurde aus manchem Kennenlernen eine Beziehung und so wird das Thema des Films anhand der festen Partner gesponnen. Dieser Aspekt ist der einzig chronologische Part im Streifen.

Peter selbst kommt äußerst selten zu Wort. Er wird über sein Umfeld dargestellt. Die Sprünge und Geschehnisse, klären nicht das Gesamtbild das der Film vorstellen wollte. Er, der Models wie Naomi Campbell, Linda Evangelista, Christy Turlington und Cindy Crawford berühmt gemacht hat, wird in gefilmten Überlappungen dargestellt, die viele Fragen offen lassen. Hier schließt sich leider kein Kreis. Es bleibt der Eindruck eines lebensfrohen aber unkonventionellen Menschen, auf der Suche nach sich selbst, gefasst in einer unvollständigen Film-Biografie.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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